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Kirby: Planet Robobot

Kirby - Planet Robobot - Tribe Online MagazinNach “Kirby: Triple Deluxe” (2014) schickt Nintendo seinen rosafarbenen Knautschbollen Kirby in sein zweites Abenteuer auf den Handheld-Konsolen der 3DS-Familie.

In “Kirby: Planet Robobot” geht der kleine Sympathieträger mit der Zeit und kämpft gegen jede Menge robotischer und technischer Angreifer aus dem All, die es auf seinen schnuckeligen Heimatplaneten abgesehen haben.

Wir haben uns das Spiel für euch angesehen…

Die Story

Kirby Planet Robobot - Tauchen - Tribe Online Magazin

Kirby geht baden…

Nein, der Story wird bei dieser Art Spiele keine große Bedeutung zugemessen. Warum auch? Bösewicht XY [schnappt sich Prinzessin bzw. kleistert die bunte Zuckerwatte-Welt ein bzw. verdunkelt den Himmel über dem Paradies bzw. …] und nur unser (meist kleiner) Held hat der dunklen Seite der Macht noch etwas entgegenzusetzen. Punkt — und nun ran an die Knöpfe!

So in etwa liest sich das eigentlich bei jedem Nintendo-Jump’n’Run, und auch bei “Kirby: Planet Robobot” ist die Story wieder rucki-zucki erzählt:
Die Haltmann OHG (→ der Bösewicht) greift mit allerlei Robotern und technischem Schnickschnack den bunten Planeten Pop an. Projektname: “Mechanische Besetzung”. Aktuellerweise geht es dabei um klares Wasser und frische Luft, die natürlichen Ressourcen des Planeten, also. Aber selbstverständlich gibt es da den mutigen Knirps (→ der Held), der sich aufmacht, die Androiden wieder in die Weiten des Alls zurückzubefördern.

Kirby

Der Held, das ist in diesem Fall jedenfalls der kleine knubbelige Flummi namens Kirby, dem seit seinem Gameboy-Debüt vor knapp einem Vierteljahrhundert (“Kirby’s Dreamland”, 1992) zahlreiche Nintendo-Spiele gewidmet wurden, und der sich seitdem auch eine treue Fanbase erarbeitet hat.

Kirby Planet Robobot - Link Casino - Tribe Online Magazin

Kirby macht mit Schwert einen auf Link (Zelda)

Was den Himbeer-Hubba-Bubba so einzigartig macht, ist die knuddelige Optik und vor allem seine erstaunliche körperliche Physis. Nicht falsch verstehen. Sein Body besteht nicht aus gestählten Muskeln, sondern ist — ganz im Gegenteil — höchst elastisch und kann so allerhand aufsaugen.
Im günstigsten Fall (für die Haltmann-Schlawiener) ist es nur Luft, die Kirby in sich hineinsaugt, um wie ein rosa Ballon aufzusteigen. Ansonsten kann Kirby aber auch Gegner aufsaugen und wahlweise schlucken oder in hohem Bogen wieder ausspucken.

Planet Robobot

Neben der knappen Story ist es bei Spielen wie diesem auch Gang und Gäbe, immer wieder eine kleine Neuerung, eine Spezialfähigkeit, neue Spiel-Modi oder eine neue Art der Steuerung einzubinden. Es soll ja schließlich nicht jedes Spiel wie das vorige werden.

In “Kirby: Planet Robobot” sind es vor allem zwei Spezialitäten, mit denen das Spiel bereichert wird und sich so von seinen Vorgängern unterscheidet:

Kirby Planet Robobot - Flammenwerfer - Tribe Online Magazin

Im Robo-Anzug mit Feuer-Kopierfähigkeit

Zum einen kann sich Kirby die hilfreichen Fähigkeiten einiger Gegner zu eigen machen, indem er sie hinunterschluckt. So kann Kirby mit über 20 verschiedenen sogenannten “Kopier-Fähigkeiten” ausgestattet werden. Je nach Level und Situation ist es mal hilfreicher, einen Bogenschützen-Kirby zu haben, mal einen Schwert-schwingenden Kirby, mal einen Zirkus-Kirby oder einen Bomben-werfenden, einen Blätterwirbel-erzeugenden, oder, oder, oder… Manche dieser Fähigkeiten sind schon aus früheren Titeln bekannt oder erinnern an andere Nintendo-Figuren (wie z.B. Link aus Zelda).

Außerdem findet Kirby an bestimmten Stellen in den Levels große Roboter-Anzüge, in die er selbst hineinschlüpfen kann. So wird Kirby sozusagen zum superstarken “Kirbynator”, in dessen Gestalt er sich wiederum einige Eigenheiten von seinen Gegnern abgucken kann. Dieser androide Kirby mit Dampfhammer-Faust oder z.B. Flammenwerfer scheint dann endgültig nahezu unschlagbar. Allerdings muss man den Anzug aber auch immer wieder ablegen, weil bestimmte Bereiche mit den riesigen Körpermaßen einfach nicht begehbar sind.

Damit es für die Robobot-Helferlinge nicht so unfair wird, kann Kirby die Kopier-Fähigkeiten auch wieder verlieren. Bei versehentlichem Feindkontakt entschwindet die Fähigkeit in Form eines Items. Wer nicht allzu langsam ist, kann Kirby sich das Item aber sofort wieder einverleiben lassen.

Die Levels

Kirby Planet Robobot - R-Typing - Tribe Online Magazin

Flugstunde à la R-Type

Bei “Kirby: Planet Robobot” handelt es sich wieder einmal um ein 2D-Platformer in dreidimensional gestalter Optik. Durch verschiedene spezielle Levels, deren Aufbau fast schon einen 3D-Anschein machen, vor allem aber durch die Möglichkeit, an manchen Stellen zwischen der vordergründigen Ebene in eine zweite, weiter im Hintergrund liegende Level-Ebene zu wechseln, wird das Spiel allerdings letztendlich zum 2,5D-Jump’n’Run.

Im Story-Modus bietet das Spiel offiziell sechs Welten: der Weg führt die Knutschkugel über eine Graslandschaft (“Ruhe auf dem Radar”), eine Städtchen-Szenerie (“Orte der Ordnung”), eine (Unter-)Wasserwelt (“Bildschöne Brandung”), eine staubigen Wüste (“Oasen Odyssee”), eine futuristische Stadt mit Musik-Thema (“Boulevard der Beats”) hin zum riesigen Mutterschiff der robobotischen Invasoren (“Orbitale Offensive”). Jede der Welten beheimatet jeweils wiederum eine Hand voll Levels (5 + Boss). Im siebten Abschnitt (“Terminierung des Programms”) muss sich unser knautschiger Protagonist dann dem letzten Bosskampf stellen.

Auch pro Level gibt es verschiedene größere Zwischen-Gegner und jeweils einen Endgegner, zu dessen Level man sich zunächst Zugang verschaffen muss, indem man die schützende Firewall deaktiviert. Dazu muss man in den vorangegangenen Levels der jeweiligen Welt einfach eine Mindestanzahl sogenannter Code-Blöcke finden und einsammeln. In jedem Level sind drei versteckt, nicht selten an abgelegenen oder etwas schwieriger erreichbaren Stellen.

Manche Levels bieten außerdem zusätzliche Abwechslung zum Jump’n’Run-Alltag. Mal darf Kirby seine schicke Tauchermaske aufziehen und sich mit jeder Menge Meeresgetier herumschlagen, ein anderes Mal verwandelt sich das Spiel fast zu einem quietsch-bunten Weltraum-Shooter (nur, dass wir dabei immer noch in Bodennähe bleiben) à la R-Type, X-Out und wie die früher alle hießen. Dann wieder — eher etwas zum Denken — steuert Kirby per Fernsteuerung einen Roboter, der auf der Hintergrund-Ebene 1:1 die Bewegungen seines “Herrchens” nachmacht.

Steuerung, Spielweise, Spielmodi

Kirby Planet Robobot - 3D Arena - Tribe Online Magazin

Combo-Action in der 3D-Arena

Auf die Steuerung muss an sich nicht näher eingegangen werden:
Springen, Aufblasen/Fliegen, Aufsaugen, Ausspucken, Herunterschlucken. Das alles funktioniert nahezu intuitiv — vor allem, wenn man schon frühere Kirby-Titel gespielt hat. Und viel mehr Aktionen benötigt es auch in den meisten Fälle nicht. Gespielt wird hauptsächlich auf dem oberen Bildschirm. Der Touchscreen ist für Spielinformationen und Buttons (z.B. amiibo-Funktion, Futter usw.) reserviert. Alles wie zu erwarten, also.

Wesentlich erwähnenswerter sind die beiden wirklich toll gelungenen Spielmodi, die nebem dem Story-Modus noch angeboten werden: zum einen “Kirbys 3D-Arena” und zum anderen “Kirbys Teamjagd”.

Kirby Planet Robobot - Teamjagd Missionsauswahl - Tribe Online Magazin

Teamjagd: Welche Mission darf es sein?

In der 3D-Arena steuert man Kirby über ein kleines dreidimensionales Spielfeld, in der einige Punkte-Items verteilt sind und immer wieder Gegner auftauchen. Es gilt nun die Gegner zu beseitigen und dabei möglichst viele Punkte in möglichst kurzer Zeit zu sammeln. Wer einen der Gegner einsaugt, den richtigen Zeitpunkt abwartet und ihn dann ausspuckt und dabei alle übrigen mit einem Mal erledigt, erhält eine Combo gutgeschrieben. Natürlich das Mittel der Wahl, wenn es um hohe Punktzahlen geht.

Pro Spiel-Runde geht es durch mehrere Arenen und es gilt logischerweise am Ende den Highscore zu knacken. Wer einen New 3DS (XL) besitzt, kann die Arena übrigens mittels des bei diesem Modell neu hinzugekommenen zusätzlichen Stick drehen.

Kirby Planet Robobot - Teamjagd Rollenwahl - Tribe Online Magazin

Teamjagd: Charakter-Leveln mit Kirby

Die Teamjagd, der dritte Modus, ist eine Mischung aus Rollenspiel und Kirby-Tekken. Zunächst wird eine Mission gewählt. Auch wenn es immer wieder anders umschrieben wird, geht es im Normalfall darum, einen großen Gegner auszuschalten. Dann entscheidet man sich für die Rolle, die man spielen möchte.

Zur Auswahl stehen “Heldenschwert”, “Schwerhammer”, “Heiler” und “Magiebeam” – alle natürlich mit unterschiedlichen Eigenschaften und Aufgaben im Team. Anschließend wird im Team versucht, das Missionsziel zu erreichen. “Im Team” heißt: spielt man alleine, wird das Team durch ein NPC vervollständigt, ansonsten kann man auch die “Drahtlos-Mission” wählen und so zusammen mit einem Freund spielen.
Durch die gesammelten Erfahrungspunkte gewinnt der eigene Teamjagd-Spieler immer weiter an Stärke — es darf also “gelevelt” werden, wie der Rollenspieler zu sagen pflegt.

Items & Co.

Natürlich gibt es zunächst einmal Items zur Lebenserhaltung zu sammeln, sprich: Snacks, die die Energie unseres Knirpses wieder nach oben pushen — manche werden sofort verspeist, manche können auf Vorrat gelegt werden (immer nur einer). Außerdem gibt es Sterne, die in ein 1UP ergeben, sofern man 100 Stück zusammen hat, und natürlich hin und wieder 1UPs selbst.
Darüber hinaus gibt es die schon angesprochenen, benötigten Code-Blöcke und auch Sammel-Sticker zu finden. Letztere werden eigentlich nicht benötigt, aber man kann damit den Roboter-Anzug bekleben und somit aufhübschen bzw. individualisieren (allerdings erscheint mir das eher witzlos, zumal man die Sticker auch kaum sieht).

Kirby Planet Robobot - Teamjagd - Tribe Online Magazin

„Round 1… Fight!“ – Kirby und ein NPC-Teamkollege in der Teamjagd-Mission

Als besondere Level-Elemente sind zunächst die 3D-Warp-Sterne zu nennen. Springt Kirby an sie dran, wechselt er auf diese Weise aus der Vordergrund- in die Hintergrund-Ebene — oder natürlich umgekehrt. Manche Level-Bereiche müssen auch zunächst entsperrt werden, indem z.B. eine Batterie aufgenommen und in eine entsprechende Halterung eingesetzt wird oder indem Kanonen platziert werden und Kirby dann die Zündschnur anzündet und sich so selbst davonkatapultiert.

Schalter, Röhren zum Durchkrabbeln und Aufzüge, die mit dem in den Arm des Robo-Anzugs integrierten Akku-Schrauber betätigt werden müssen gibt es außerdem auch noch.

amiibo-Unterstützung

Wer ein amiibo sein Eigen nennt, kann Kirby diesen virtuell einmal pro Level einsaugen lassen und so eine Kopierfähigkeit erhalten. Mit meinem Yoshi-amiibo gibt es beispielsweise die Kopierfähigkeit “Peitsche”, bei der Kirby mit Cowboy-Hut und Peitsche den Gegnern einheizt. Dagegen erhält Kirby durch mein Chibi-Robo-amiibo die “Elektro”-Kopierfähigkeit. Wobei ich mir nicht gänzlich sicher bin, ob man wirklich immer wieder dieselbe Kopierfähigkeit erhält oder diese auch variieren können.

Neben diesen beiden Figuren und vor allem natürlich dem Kirby-amiibo, das zusammen mit dem Spiel im Bundle gekauft werden kann, unterstützt die Software eine große Anzahl weiterer amiibos. Welche das sind, kann auf der Nintendo-Website nachgeguckt werden.
Zu beachten ist, dass es vier “empfohlene” amiibos (Kirby, Meta-Knight, König Dedede und Waddle Dee, jeweils aus der Kirby-Collection) gibt, bei denen man anstatt einer gewöhnlichen Kopierfähigkeit eine “besondere Kopierfähigkeit” bekommt — was auch immer das heißt.

Beachtet bitte, dass für das Lesen eines amiibos eine NFC-Schnittstelle benötigt wird. Demnach braucht ihr dazu entweder einen New 3DS (XL) oder eine externe NFC-Schnittstelle, die per Infrarot mit dem älteren Konsolen-Modell kommuniziert.

Optik und Sound

Kirby Planet Robobot - Eiscreme - Tribe Online Magazin

Lecker: Eiscreme und ein 1UP

Man kann es nicht anders sagen. Was den Sound betrifft, und vor allem was die Optik betrifft, ist das Spiel großes Tennis!
High-End Grafik-Fetischisten sind auf dem 3DS oder eigentlich grundlegend auf Nintendos Konsolen, ob nun der WiiU für’s Wohnzimmer oder eben den Handhelds, sowieso falsch. Innerhalb der technischen Möglichkeiten des 3DS ist die Grafik aber wirklich sehr gut.

Das größte Lob ist aber nicht unbedingt der Grafik-Leistung, sondern der ideenreichen und detailverliebten Arbeit der Kreativ-Abteilung. Hier wurde eine wirklich bunte, faszinierende Welt gestaltet — mit Häusern in Form von Milchkartons, leckeren Eiscreme-Landschaften, Küchermixer-Wüsten riesigen Schildkröten in der Stadt. Richtig fein, also!

Herausforderung

Kirby Planet Robobot - Remote Control - Tribe Online Magazin

(Gameboy-)Fernsteuerung gibt Roboter im Hintergrund Anweisungen

Wie das bei so ziemlich jedem Kirby-Spiel der Fall war, ist auch dieser Kirby-Titel — zumindest was den Schwierigkeitsgrad angeht — eher auf Casual Gamer und Einsteiger ausgelegt.
Selbst die Endbosse sind mit einigermaßen geübten Fingern i.d.R. ohne größere Blessuren und oft auf Anhieb machbar, und der Story-Modus fährt nicht unbedingt mit einer riesigen Anzahl an Levels auf.

Hinzu kommt außerdem, dass einige Kopier-Fähigkeiten und vor allem der Roboter-Anzug den kleinen Kirby zu einem sehr starken, fast übermächtigen Gegner für alle Schurken machen. Ambitionierte Zocker seien also gewarnt — aber die dürften ohnehin wissen, was sie bei Kirby erwartet und das Game möglicherweise mehr als nostalgisches Häppchen für Zwischendurch sehen.

Dem “normalen” Spieler dürfte jedenfalls einiger Spaß garantiert sein. Wer eben etwas mehr gefordert werden möchte, sucht auch noch den letzten Code-Block und erarbeitet sich die enthaltenen — pssst! ja… genau! — Bonus-Subgames.

Fazit

“Kirby: Planet Robobot” ist möglicherweise etwas einfach und nicht allzu umfangreich was die Levels angeht. Dafür bietet es ordentlichen Spielspaß und mit den vielen Specials ein sehr interessantes “Update” zu den Vorgängern. Die schön anzusehende goldige Szenerie ist dann das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen.

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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