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Kirby und der Regenbogen-Pinsel

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Tribe Online MagazinKirby hat in seiner nun über 20 Jahre langen Laufbahn auf den verschiedensten Plattformen von Nintendo schon so manches Abenteuer tapfer bestritten und dabei gezeigt, was in dem kleinen rosafarbenen, ballförmigen Helden steckt – oder auch was alles hineinpasst.

Mit “Kirby und der Regenbogen-Pinsel” hat der liebenswürdige Knirps nun seinen Auftritt auf der Wii U, in dem dem Traumland die gesamte Farbe entrissen wurde und er sieben Planeten (mit jeweils ein paar Levels) mutig durchstreifen und schließlich die Farbe wieder zurückgewinnen muss.

Wir haben uns die putzige Knetwelt des aktuellen Kirby-Titels angesehen…

Der Spiel-Modus

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - U-Boot-Kirby - Tribe Online Magazin

U-Boot-Kirby: die Regenbogen lenken die Torpedos auf ihre Ziele

Scheinbar wird das Spiel zwar als Jump’n’Run geführt, letztlich kann Kirby hier aber weder springen noch rennen – noch Gegner einsaugen. Stattdessen wird gerollt, was das Zeug hält. Der Spieler hat dabei die Aufgabe, Kirby den richtigen Weg durch die Gefahren zu weisen, indem er mit dem Stift bunte Stränge auf das Display malt. Auf diesen Strängen kugelt Kirby dann entlang, erledigt dabei Gegner, betätigt Schalter und sammelt Items.
Ein Spiel also, das vor allem die Geschicklichkeit des Spielers fordert und hier und da auch mal ein kleines Rätsel stellt.

Neu ist das Spielprinzip nicht, wie Besitzer eines NDS wissen dürften. Schon vor rund zehn Jahren gab es mit “Kirby: Power-Malpinsel” bzw. “Kirby: Power-Paintbrush” (“Kirby: Canvas Curse” im Original) ein Spiel mit genau dieser Art der Steuerung. Der Regenbogen-Pinsel ist also quasi der Nachfolger des Power-Malpinsels.

Die Steuerung

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Raketen-Kirby - Tribe Online Magazin

Verwandlung in… tatataaaa: Raketen-Kirby!

Gespielt wird zunächst ausschließlich mit dem Gamepad der Konsole, und darauf nur mit dem Stylus, dem Stift. Und eigentlich spielt man auch ausschließlich auf dem Display des Gamepads, auf dem 1:1 derselbe Inhalt wie auf dem Fernseher gezeigt wird. Das ist etwas schade, aber einfach dem Umstand geschuldet, dass man ja nicht auf den Fernseher schauen und gleichzeitig zielgerichtet den Regenbogen-Pinsel auf dem berührungsempfindlichen Display schwingen kann.
Der Fernseher kann also getrost ausgeschaltet bleiben, und eigentlich wäre das Spiel eher für den 3DS geeignet gewesen? Ja, aber… Es wird auch ein Multiplayer-Modus geboten, bei dem das Fernsehbild logischerweise durchaus Sinn macht. Mehr dazu weiter unten…

Hauptsächlich malt man mit dem Stylus also die Knet-Regenbogen, an denen Kirby entlang rollt und die auch Gegenstände fernhalten können. Dieses Malen erscheint zunächst recht einfach, zeigt im fortgeschrittenen Verlauf dann aber doch seine Tücken, wenn z.B. der weiterscrollende Bildschirm die Zeichenkünste beeinflusst (verflixt!), die dahingemalten Regenbogen nicht lange genug halten (sie verschwinden nach eine Weile wieder) oder der Ladezustand des Pinsels gegen Null geht und sich unterhalb des armen Kirbys einfach kein Boden befindet.

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Gondel-Fahrt - Tribe Online Magazin

Spaßige Gondelfahrten…

Daneben kann man Kirby mit dem Stift auch anstupsen, um ihn kurz etwas schneller rollen zu lassen (so können auch einige Gegner beseitigt werden), oder ihn etwas länger drücken, um ihn kurzzeitig zum alles weghauenden Riesenkirby zu verwandeln (dafür müssen aber zunächst genügend Sternchen gesammelt werden).

Richtung und Tempo können i.d.R. selbst bestimmt werden – eine Zeitvorgabe gibt es auch nicht. Nur durch einige Levels wird automatisch gescrollt, so dass schon auch mal etwas Hektik aufkommen kann.
Abwechslung in Spielart und Steuerung bringen auch die Levels, in denen die kleine Pinselgestalt, die uns mit in ihre Welt genommen hat, unseren kleinen Kirby zu Beginn in eine andere Gestalt verwandelt. So ballern wir uns dann z.B. wild (und leicht stupide, à la Moorhuhn) auf den Bildschirm tippend mit Panzer-Kirby durch ganze Gegner-Scharen, blubbern mit U-Boot-Kirby durch Unterwasserwelten und lenken die abgefeuerten Torpedos auf unsere Ziele oder schießen mit Raketen-Kirby mit hoher Geschwindigkeit durch die hübsche Knetwelt. Panzer? U-Boot? Raketen? Was sich hier vielleicht etwas martialisch liest, bleibt übrigens dennoch stets kinderaugenfreundlich.

Herausforderungen

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Zwillinge - Tribe Online Magazin

Hekitsch: Zwei Kirbys gleichzeitig bändigen…

Die Levels sind zunächst recht einfach, steigern sich im Verlauf aber ein wenig. Wie schon erwähnt, ist vorrangig Geschicklichkeit gefordert. Manche Stellen benötigen dann schon auch mal ein paar Anläufe, in denen man seine Bewegungen immer verfeinern muss, um schließlich den richtigen Dreh herauszubekommen. Wie so oft sind es gerade die Levels, in denen das Scrolling nicht durch die eigenen Bewegungen beeinflusst wird, sondern automatisch erfolgt (z.B. rasante Gondelfahrten), die einen am ehesten ins Schwitzen bringen.

Natürlich gibt es auch die obligatorischen Endgegner, die in bester “Mario und Co.”-Manier bekämpft und besiegt werden müssen. Auch diese verlangen einem hin und wieder etwas Geduld ab, sind für erfahrene Spieler aber kein wirkliches Hindernis.
Übrigens sei auch noch erwähnt, dass einem nach einigen missglückten Versuchen, eine Stelle zu meistern, angeboten wird, diese zu überspringen. Für wirkliche Fans aber natürlich keine Option! ;)

Schließlich lassen sich in den Levels mit etwas Spürsinn und einem geübten Auge jede Menge Sternchen, Items und versteckte Abschnitte finden – wie man das aus unzähligen Spielen kennt. Am Ende jedes Levels gibt es für die Anzahl gesammelter Sternchen eine Medaille. Damit, und über die aufgespürten Schatztruhen, lassen sich Bonus-Inhalte erspielen.

Wer den Story-Modus dann durchgespielt hat kann sich auch noch den knapp 50 Herausforderungen widmen, die ebenfalls zunächst freigespielt werden müssen. In den Herausforderungen (die in ähnlicher Form auch als Bonus-Kammern im Story-Modus platziert sind) gilt es unter starkem Zeitdruck schnell die richtigen Regenbogen zu malen und Kirby so zum jeweiligen Ziel zu bringen.

Multiplayer

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Multiplayer - Tribe Online Magazin

Kirby und zwei Waddle Dees

Das Spiel verfügt über einen Offline-Multiplayer-Modus. Darin können neben Spieler 1, der wie gewohnt Kirby über das Gamepad steuert, noch bis zu drei weitere Spieler ins Spiel eingreifen. Die Zusatzspieler dürfen dabei jeweils einen Freund von Kirby (jeweils die Figur namens Waddle Dee) per Wii-Fernbedienung oder Classic-Controller steuern. Im Gegensatz zu Kirby sind die Waddle Dees zu Fuß unterwegs, können springen und mit einem Speer zustoßen und ihrem Freund so in der Verteidigung gegen lästige Gegner und beim Sammeln von Sternchen helfen. Außerdem können die Waddle Dees Kirby ein Stückchen tragen und ihn dann auf Knopfdruck nach vorne schleudern.

Dabei müssen die Mitspieler allerdings flott hinter ihrem kugeligen Helden herdackeln, denn nach diesem richtet sich das Scrolling. Und wer aus dem Bildschirm herausrutscht, wird kurzerhand zu Kirby gebeamt. Möglicherweise werden mit freudlicher Unterstützung von Waddle Dee einige knifflige Stellen etwas einfacher zu überwinden sein. Oder es lassen sich leichter noch mehr Sternchen und Items einsammeln. Durch das schwierige Handling der Waddle Dees stellt der Multiplayer-Modus aber leider keine wirkliche Bereicherung für den Spielspaß dar.

Grafik und Sound

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Quietschbunt - Tribe Online Magazin

Quietschbunte Planeten

Vor allem im Intro, das den Spieler zu Beginn in die Story einführt, ist die spezielle Optik der Welt aus bunter Knetmasse zu sehen. Nach dem kurzen Filmchen in fein anzusehenden Stopmotion-Machart muss man aber schon etwas näher hingucken, um das Knet-Thema zu erkennen. An der durchweg großartigen Gestaltung mit vielen niedlichen Details (z.B. Kirby mit Taucherbrille) und dem natürlich Freude bereitenden ersten Kirby-HD-Erlebnis ändert das aber überhaupt nichts.

Über die Musik muss man nicht viele Worte verlieren. Es handelt sich um typische Kirby-Spiel-Musik, geht vollkommen in Ordnung, sticht aber auch nicht besonders heraus.

amiibo

In aller Kürze: Das Spiel unterstützt drei der amiibo-Figuren, die, an das Gamepad gehalten, zusätzliche Power-Ups o.ä. bieten. Kompatibel sind die Figuren: Kirby, König Dedede und Meta Knight.
Aus Mangel an Figuren haben wir das nicht angetestet und können somit nur theoretisch davon berichten. Der wirkliche Nutzen für das Spiel ist vermutlich aber eher gering, wodurch sich die Anschaffung der Figuren wohl nur für Sammler lohnen dürfte.

Fazit

Wem das Spiel empfohlen werden kann und wem nicht? In diesem Fall keine leichte Frage. Natürlich zunächst: Wer das DS-Spiel mit dem Untertitel “Power-Malpinsel” kennt und mag, wird auch am “Kirby und der Regenbogen-Pinsel” seine Freude haben.
Für alle anderen muss dann aber noch einmal deutlich darauf hingewiesen werden: das Spiel wird ausschließlich mit dem Stylus gesteuert! Ein Fakt, der nicht jedem gefallen dürfte. Vor allem nicht dann, wenn man sich das Spiel in Erinnerung an alte Kirby-Jump’n’Run-Abenteuer auf dem Gameboy gekauft hat.
Wer aber an ungewöhnlicheren Spielideen und -steuerungen Spaß hat, wird von diesem Kirby-Titel vermutlich sehr positiv überrascht werden und viele Stunden mit der kleinen Knutschkugel verbringen. Definitv eines der Spiele, wegen denen man Nintendo gerne treu bleibt!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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