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Highway to Hell – Kopflos in die Hölle

Highway to Hell - Kopflos in die Hölle - Tribe Online MagazinWelcome to Vermont. The green mountain state”. Indian Summer. Mildes Wetter. Provinz ja, aber keineswegs Idylle. Zumindest nicht seitdem entlang der Route 5 reihenweise Leute gekillt, von den Leichen aber jeweils nur die Köpfe gefunden werden. Und selbstverständlich sind die lokalen Sheriff-Departments mit der Situation völlig überfordert, gehören doch normalerweise eher Angler ohne Angelschein oder betrunkene Autofahrer zu ihrem typischen Klientel.

Highway to Hell - Vorschau Seite 1 - Tribe Online Magazin

© 2014, 2015 Italian Job Studio S.r.l. and Davide Dileo. All rights reserved. © 2015 Panini Verlags-GmbH.

Stattdessen gibt es für solche „freakigen Fälle“ das FBI und bei der Behörde speziell dieses ungleiche Agenten-Duo: Jayesh „Jay“ Mirchandani, Anzug-, Schlips- und Turbanträger und überzeugter Vegetarier, der eben keine Hotdogs aus „Ochsen-Vorhaut und Hühner-Arschlöchern“ mag, und sein Partner, der Säufer-Typ Isaac Brew, dessen kriminologisches Bauchgefühl von Jay gerne mal als einfache Blähungen abgetan wird. Er trägt zwar auch den schicken schwarzen Zweiteiler des FBI, kann seine Verkorkstheit aber kein bisschen dahinter verbergen – und will das vermutlich auch nicht.

Bei ihren Nachforschungen stoßen die beiden schnell auf Dusker, einen großen, muskelbepackten Schrotthändler, der nachts mit seinem wuchtigen Schraubenschlüssel, dessen Griff zu einer Art Schwert geschliffen ist, einer ziemlich verdächtigen Beschäftigung nachgeht. Doch ist er der Täter – und ist der Fall wirklich so klar und einfach zu verstehen, wie es scheint?
Mitnichten! – so viel sei verraten. Bald schon machen Mirchandani und Brew die Erfahrung, dass es zwischen Himmel und Erde – oder sagen wir besser: zwischen Hölle und Erde – mehr gibt, als selbst sie es ahnen konnten. So machen sie schließlich die Bekanntschaft mit einigen monströsen Geschöpfen, die sich in ihrer Freizeit aber eher in Menschengestalt zeigen – oder viel mehr verstecken.

Treffen wir uns nach deiner Schicht, hm? Ich geb dir’n Bierchen aus. Was müsste ich dafür tun? / Vielleicht mal wieder Zähne putzen?Brew holt sich einen Korb nach dem anderen ab – hier bei der „Deputy-Schnecke“

Monster, die seit ewigen Zeiten unbemerkt unter uns leben und dazu FBI-Agents in schwarzen Anzügen und flotten Sprüchen auf den Lippen? Das hat schon ein bisschen etwas von Men in Black – und sicher auch von Mulder und Scully und ihren X-Akten. Die geklopften Sprüche klingen aber ungleich derber als bei Jay (!) und Kay und der Fall bietet dann doch mehr Horror als Aliens und Mystery.

Highway to Hell - Vorschau Seite 2 - Tribe Online Magazin

© 2014, 2015 Italian Job Studio S.r.l. and Davide Dileo. All rights reserved. © 2015 Panini Verlags-GmbH.

Basierend auf seiner Erzählung “Il Tramontatore” (daher auch der Name der Figur “Dusker”, im Deutschen als “Verdunkler” beschrieben) brachte der Autor und Mitbegründer der italienischen Elektro-Pop-Rock-Band Subsonica Davide “Boosta” Dileo die Story um den Wächter am Tor zur Hölle ins Comic-Format.
Die zum Teil sehr düsteren Bebilderungen dazu stammen aus den Federn zweier Zeichner: der hauptsächliche Teil wurde von Burchielli mit viel Tusche recht amerikanisch zu Papier gebracht, während die von Mattina illustrierten Rückblicke ohne schwarze Konturen eher wie Gemälde aussehen. Beide Stile wirken auf ihre Art, und die Idee der Kombination und gerade die Wechsel zu den Rückblicken tragen gut zur Stimmung bei.

Als Eigenproduktion von Panini, die in Zusammenarbeit mit dem römischen Italian Job Studio entstanden ist, ist „Highway to Hell – Kopflos in die Hölle“ ordentlich gelungen. Die zunächst als Serienkiller-Fall der mysteriösen Art beginnende Story wandelt sich nach rund einem Viertel des Buches hin zu einer ziemlich lovecraft’schen Horror-Geschichte mit jeder Menge Höllen-Personal, die übrigens auch nur für Leser ab 18 Jahren empfohlen ist.
Zugegeben – aufgrund des Buchrücken-Textes war ich von einem einfachen Serienkiller-Ding ausgegangen und dann vom “ausufernden” Verlauf zunächst etwas enttäuscht. Bei einem zweiten Anlauf gefiel mir die Geschichte schon wesentlich besser – gut gemacht ist das Ganze, wie gesagt, ja sowieso. Und wer von vorn herein von einer fantasievollen Erzählung mit allerhand heftigen Kreaturen ausgeht, der dürfte auch direkt seine Freude an dem Buch haben.
Ob man die Geschichte fortsetzen wird, hat man sich übrigens offengehalten…Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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