Zuletzt waren mit den Untertiteln “Prevolution” (2011) und “Revolution” (2014) zwei neue “Planet der Affen”-Blockbuster in den Kinos – beide zeitlich in etwa in unserer Gegenwart angesiedelt. Das begeisternde Hollywood-Debüt der Affen (“Planet of the Apes”, 1968) und natürlich auch der zugrundeliegende Roman “La Planète des singes” (Pierre Boulle, 1963) spielten dagegen in unserer Vergangenheit und der Zukunft.
Für Comic-Freunde gibt es bei Cross Cult mit der Reihe “Zeitenwende” nun neues “Schimpansen-, Oran Utan- und Gorilla-Futter”. Darin kümmern sich die Autoren Corinna Bechko und Gabriel Hardman um einen Zeitabschnitt, der ca. 20 Jahre vor der Landung des Astronauts George Taylors auf dem Planet der Affen, also vor dem ersten Film, zu sehen ist:

© Cross Cult

Unvorstellbar und – wie sich noch herausstellen soll im wahrsten Sinne des Wortes – revolutionär! Dr. Cato hat seinem Hausmenschen Tern eine Art Gebärdensprache beigebracht. Der hohe Rat sieht das allerdings kritisch und berät darüber, ob er dafür belangt werden muss. Denn die Geschichte lehrt, dass die Menschen nur Krieg und Zerstörung in ihrer Natur haben und man sie daher besser klein halten sollte. Cato wird schließlich freigesprochen, ist aber nur wenig später tot.

Sein Ableben, und vor allem die Frage um die Umstände des Todes – “Affen töten keine Affen”, führt zu einer politischen Auseinandersetzung zwischen dem Gerechtigkeit suchenden General Aleron und dessen Gegenspieler Ursus, ebenfalls Militär. Zu Alerons Leid zieht Ursus allerdings Teile des Rats auf seine Seite. So scheint es, als würde das intrigante Spiel aufgehen, Ursus am längeren Hebel sitzen und Aleron und seine wenigen Vertrauten und Helfer letztlich den Kürzeren ziehen.

Über diesen Streit hinaus kommt es aber auch zu einer noch viel folgenschwereren Situation: Tern, der einzige Zeuge von Catos Tod und ja immerhin kommunikationsfähig, flieht und taucht unter. Und nicht nur das! Er lehrt anderen Menschen die Zeichensprache und macht so letztendlich einen unberechenbaren Aufstand der Menschen möglich…

© Cross Cult

Das erste Buch aus dem “Zeitenwende”-Zyklus umfasst zwei Kapitel, die jeweils einer 4er-Reihe von Heften der Originalausgabe entsprechen:
“Betrayal of the Planet of the Apes”, gezeichnet von Hardman, kümmert sich dabei vor allem um den Streit, der um die Angelegenheit mit Tern herum entfacht. Außerdem wird durch eine 15 Jahre zurückliegende Vorgeschichte der Tiefe Graben zwischen den beiden Soldaten Ursus und Aleron erklärt.
Im zweiten Teil namens “Exile on the Planet of the Apes” war Laming für die Bebilderung zuständig. Darin geht es dann hauptsächlich um den sich zuspitzenden Menschen-Aufstand.

Dass die beiden Kapitel aus unterschiedlichen Federn stammen, fällt eigentlich kaum auf. Die Zeichnung sind insgesamt sehr düster – viel schwarze Tusche. Dazu kommen die eher wenig gesättigten Farben, die das Ganze passenderweise wie einen alten Film aussehen lassen. Vor allem die actionreichen Szenen sind, wie ich finde, hervorragend gelungen. Genauso wie die beeindruckend fies aussehenden Gorilla-Krieger, wenn sie sich miteinander anlegen.

Das auf 1.444 Exemplare limitierte “Planet der Affen – Zeitenwende 01: Exodus” bietet jede Menge Lesespaß und spannende Unterhaltung für Freunde der Science-Fiction und natürlich vor allem neues Material für ausgewiesene PdA-Fans. Auch auf den zweiten Band darf man sich schon freuen: “Kataklysmus” ist auf Mai terminiert.

Eine Vorschau mit ein paar Seiten bekommt ihr bei Cross Cult auf der Verlagsseite zum Buch.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…

Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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