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Beastival Konzert-Bericht
Tag 2 – 31.5.2013, Geiselwind

Eisregen - Beastival 2013 - 30-05-2013-05

Tag 2 des Beastival 2013 am Freitag, 31.5.2013: Der Blick geht zum Himmel, der grau und wolkenverhangen ist. Geht die Regenschlacht á la Kreator vom Vortag weiter? Vorerst zumindest nicht, es wird nach mehreren Regengüssen mit dem Beginn des ersten Konzerts trockener. Wobei das eh in der Eventhalle stattfindet, also wäre es nicht so schlimm gewesen. Erste Band des Tages sind Emergency Gate, die Melodic Death mit starken Metalcore-Einflüssen spielen und – obwohl ich mit der Mucke wenig anfangen konnte – einen tollen Job machten. Die Halle war zwar nur mäßig gefüllt, die Stimmung aber trotzdem schon bemerkenswert gut. Hut ab, Emergency Gate, das war eine starke Leistung!

Emergency Gate

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Draußen folgten auf der Main Stage die Schweden von Bloodbound, eines meiner persönlichen Highlights. Als das Intro zu „Moria“ erklang, war klar, dass Bloodbound ihren meiner Ansicht nach stärksten Song gleich zu Beginn spielen würden – mutige Entscheidung, aber goldrichtig. Der sympathische Fünfer legte mit viel Spielfreude los, suchte den Kontakt zum Publikum und hatte sogar einen guten Sound. Da konnte nichts mehr schief gehen, der Auftritt war klasse!

Bloodbound

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Accuser (ja, die schreiben sich eigentlich Accu§er…) sind eine der ersten Thrash-Bands, die ich in den 1980er-Jahren kennenlernte. Dass sie nie so bekannt wurden wie Sodom oder Kreator ist schade, da wundert es auch nicht, dass sich die Band Mitte der 90er-Jahre auflösten. Zum Glück folgte eine Reunion und somit ein starker Auftritt beim Beastival 2013. Neben ihren alten Songs hatten Accuser auch Lieder ihrer starken, aktuellen Scheibe „Diabolic“ dabei. Accuser würdigten auch den verstorbenen Slayer-Gitarristen Jeff Hannemann und tranken ein Bierchen zu seinem Gedenken. Hat Spaß gemacht, der Auftritt der unterschätzten deutschen Thrash-Veteranen!

Accuser

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Melodic Death auf der Main Stage mit Mercenary stand als nächstes an. Die Dänen wollten offensichtlich keine Gefangenen machen und legten mit Vehemenz los, besonders Basser und Sänger René Pedersen. Der war als Aktivposten mal am Bühnenrand, mal hinterm Mikro, und immer mit einer bewundernswerten Energie. Mercenary knüppelten sich durch ein intensives Set und setzten ein erstes Ausrufezeichen an diesem kalten Beastival-Freitag.

Mercenary

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Deutlich fröhlicher ging es bei Winterstorm in der Halle zu, die Power/Pagan-Metal boten und dank ihrer eingängigen Melodien schnell für erstklassige Stimmung sorgten. Die Franken verstehen sich auf Gute-Laune-Songs und können ihr Publikum durch ihre sympathische Art schnell zum Mitmachen animieren. Auch zum Schunkeln. Klappte prima, Winterstorm machten einen tollen Job.

Winterstorm

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Musikalisch ähnlich ging es mit Majesty auf der Main Stage weiter, und auch die legten mit aller Macht los. Mit ihrem Bekenntnis zum Heavy Metal meinte es die deutsche Antwort auf Manowar offensichtlich Ernst: Die Jungs bangten und spielten, was das Zeug hielt, angetrieben von einem gewohnt physisch knüppelnden Jan Raddatz. Majesty trafen damit jedenfalls den Nerv der Metalheads vor der Bühne, die jede Mitsinggelegenheit dankbar annahmen.

Majesty

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Der krasse Stilwechsel zum Black Metal von Imperium Dekadenz in der Halle wurde auch optisch unterstrichen. War es draußen zwar trüb, aber hell, versank die Eventhalle mal wieder in Nebel und miesem Licht. Musikalisch fand ich Imperium Dekadenz klasse, zumal der Sound ordentlich war. Aber ich will auch was von der Band sehen, und zwar mehr als nur Schemen…

Imperium Dekadenz

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Mit entsprechend großen Hoffnungen ging es dann wieder nach draußen, wo die genialen Schweden von Grand Magus zur Audienz baten. Mit ihren fetten Riffs, tollen Melodien und jeder Menge Power schafften es JB, Fox und Ludwig mühelos, schon nach den ersten Takten beste Festival-Stimmung zu erzeugen. Grand Magus können aus einem riesigen Repertoire an phantastischen Songs schöpfen und lieferten so einen Höhepunkt nach dem anderen ab. Apropos Höhepunkt: Der Auftritt von Grand Magus zählte zu den besten aller drei Festival-Tage.

Grand Magus

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Mit den deutschen Power Metallern Mystic Prophecy folgte eine ähnlich starke Truppe in der Halle, für die die eigentlich geräumige Bühne fast schon zu klein war. Den Ehrenpreis für das hyperaktivste Stageacting haben sich Mystic Prophecy jedenfalls verdient. Mit einer guten Mischung aus schnellen und schleppenden Songs und brauchbarem Sound bolzten sich die Fünf durch ihre 40-minütige Spielzeit und schafften es, die Metallergemeinde für sich zu begeistern.

Mystic Prophecy

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Ganz anders Eisregen: Es war kälter geworden, und dunkler, als der „Tod aus Thüringen“ die Bühne betrat. Wetter und Texte passten ideal zusammen, und beides zusammen schien die Fans vor der Main Stage zu beflügeln. Die meisten Crowdsurfer des Festivals lockten jedenfalls Eisregen, fast schon im Sekundentakt purzelten die Surfer in den Sicherheitsgraben. Eisregen und ihre bösartigen Songs kamen also bestens an – so gut, dass es danach zu regnen anfing. Nomen est omen…

Eisregen

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Weiter ging es aber erst mal in der Halle mit Vanderbuyst, die ähnlich wie Grand Magus bewiesen, dass für eine eindrucksvolle Bühnenpräsenz drei Mann völlig ausreichend sind. Die Holländer spielten schnellen, geradlinigen Heavy Metal der traditionellen Schule und hatten mit Gitarrist und Bandgründer Willem Verbuyst einen wahren Derwisch an der Sechssaitigen, der ebenso virtuos wie wild spielen konnte. Als Die Apokalyptischen Reiter auftraten, regnete es noch immer – um die Kamera zu schützen, blieb ich lieber in der Halle und wartete auf Wolfchant.

Vanderbuyst

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Die Niederbayern Wolfchant gehören meiner Ansicht nach zu den besten Pagan Metal-Bands, was sie beim Beastival wieder eindrucksvoll unter Beweis stellten. Das Auftreten der sechs Musiker war gut aufeinander abgestimmt, sie ließen sich gegenseitig Platz, so dass jeder mal im Rampenlicht stehen durfte. Auf zwei kleinen Podesten mit Wolfchant-Logo, eingebautem Scheinwerfer und Nebel konnten sich die Jungs prima in Szene setzen. Dazu die bekannten, starken Songs von Wolfchant wie „Naturgewalt“, „Element“ oder „Never too drunk“, die mitgeklatscht und mitgesungen wurden – ein perfekter Auftritt. Da es draußen immer noch schüttete, fiel Kataklysm für mich ins Wasser.

Wolfchant

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Also weiter mit Katatonia. Deren Musik ist mir zu langsam, außerdem war das Licht wieder mies. Die Band kam allgemein dennoch gut an.Katatonia

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Scheinbar hatten die Headliner Wintersun einen guten Draht zum Wettergott, denn bis zu ihrem Auftritt hatte es aufgehört zu regnen. Es ging zwar ein eiskalter Wind, aber das war zu verschmerzen. Wintersun donnerten mit „When times fade away“ und „Sons of winter and stars“ los, sehr zur Freude der vielen Metalheads, die sich vor der Bühne versammelt hatten – die Eventhalle war tatsächlich so gut wie leer. Und so feierten Wintersun und ihre Fans zu Songs wie „Battle against time“ oder den Zugaben „Beyond the dark sun“ und „Starchild“ ein ausgelassenes Fest.

Wintersun

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Fest ist die ideale Überleitung zum letzten Act des Abends Trollfest. Die durchgeknallten Norweger im Bienen-Outfit lieferten wie erwartet einen Auftritt ab, der irgendwo zwischen Party, Saufgelage und Metal-Konzert einzuordnen war. Bei der Gute-Laune-Show der Band wirken die wirklich starken Songs manchmal wie Nebensache, weil es einfach schwierig ist, die vielen kleinen Gags der Jungs zu ignorieren. Schön, dass eine Band sich einfach mal nicht so ernst nimmt und trotzdem klasse Songs spielen kann.

Trollfest

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