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Bericht: Léz’Arts Scéniques, Freitag 27.07.2012

LEZ'ARTS SCENIQUES 2012Mit Festivals ist es hier unten in der südwestlichsten Ecke der bunten Republik Deutschland ja leider eher spärlich bestellt, dafür bieten sich dem Musikfan im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz eben Möglichkeiten in jeweiligen Nachbarland. In unserem Fall haben wir uns das Léz’Arts Scéniques im französischen Sélestat ausgesucht. Mit nur knapp 50 km von Freiburg ein echter Katzensprung und die Gelegenheit gute live Musik praktisch vor der Haustür zu sehen.

Leider beanspruchte mein Job an diesem Tag meine körperliche Anwesenheit, so dass wir es erst schafften gegen Abend ins Auto zu sitzen um uns auf den Weg zum Festival zu machen. Wir sind auf diese Art und Weise erst kurz nach 20 Uhr bei den „Tanzmatten“ angekommen und konnten vom Freitag wenigstens noch den Rest der Show von Kreator sowie der Legende von Suicidal Tendencies, Ministry und zum Abschluss New Model Army miterleben. Verpasst hatten wir dagegen weitere Highlights wie Sodom, Finntroll, Muncipal Waste, Destruction oder auch die Lokalmatadoren von Lofofora.

Das Festival selbst war sehr gut organisiert. Prima ausgeschildertes Parken mit Campingmöglichkeiten, ausreichend Toiletten auf dem Konzertgelände, einer sehr großen Auswahl an Verpflegung an den Essensständen und ein Merchandise-Zelt in dem es von CDs über T-Shirts alles gab was der Musikfan begehrt. Dazu noch ausreichend Sitz- und Relaxmöglichkeiten für die Konzertbesucher. Der Bühnenaufbau bestand aus einer sehr breiten Bühne die in der Mitte durch ein Banner geteilt wurde und auf der eine Band spielen konnte, während auf der anderen Seite das Set für die nächste Gruppe vorbereitet wurde, wodurch praktisch keine Pausen entstanden.

Von Kreator haben wir zwar den Slot für Bühnenfotos verpasst, aber zumindest noch eine gute Halbe Stunde des Sets mitbekommen. Mille und seine Mitstreiter waren natürlich größtenteils daran interessiert Ihr neues Material von Phantom Antichrist zu präsentieren, liessen sich aber auch einige alter Klassiker entlocken. Im Großen und Ganzen ein Kreator Auftritt wie man die Band kennt, schnörkelloser, direkt vorgetragener Thrashmetal als Einladung zum Helikopter-Handbanging.

Kreator

Suicidal Tendencies

Die nächste Band war Suicidal Tendencies und damit einer meiner persönlichen Favoriten. Die Kalifornier haben nichts verlernt und obwohl ein aktuelles Album schon Jahre zurückliegt, scheinen sie nichts an Fansympathien verloren zu haben. Ein Gig der Band um Mike Muir muss man mindestens einmal im Leben erlebt haben, denn allein die Präsenz und die Gestik des besagten Frontmanns garantiert für beste Unterhaltung und wer bei einem Konzert dieser Band nicht mit dem Fuss wippt, ist entweder tot oder Justin Bieber Fan. Das energetische Set mit Klassiker und Highlights wie „Possessed To Skate“ oder „How Will I Laugh Tomorrow“ gipfelte in der Einladung der Fans auf die Bühne bis diese voll war und eine wilde Party zu den letzten beiden Songs gefeiert werden konnte.

Ministry

Nach 15 Minuten Pause betraten dann Ministry die Bühne und liessen Kreator schon nach dem ersten Song wie einen Knabenchor aussehen. Die Musiker um den charismatischen Al Jourgensen verschwendeten keine Zeit und rockten direkt von null auf Schallgeschwindigkeit. Der Frontmann selbst machte dabei einen etwas tappsigen Eindruck und hielt sich größtenteils an seinem extravaganten Mikrofonständer fest, offenbar hatte Al zuvor den guten französischen Wein oder ähnliches genossen. Der zweite Song wurde direkt mit einem „Fuck Bush“ angekündigt und der irre Höllentrip konnte weitergehen.  Gespielt wurde auch hier größtenteils neues Material während das Gig mit den drei Evergreens „N.W.O.“, „Just One Fix“ und „Thieves“ beendet wurde.

New Model Army

Danach folgten New Model Army als äusserst angenehmer Abschluss des ersten Konzerttags. Vom ersten Song an verbreiteten die Briten eine angenehme Atmosphäre und waren für mich an diesem Tag musikalisch das Highlight. Natürlich waren auch hier die Hits wie „51St State“ oder „I Love The World“ und „Vagabounds“ mit am Start.

Gegen 1:30 Uhr waren wir dann wieder im Auto und hätte uns auf der Rückfahrt nicht noch eine LKW versucht von der Autobahn zu schubsen, wäre es ein perfekter Abend gewesen.

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Über den Autor des Beitrags

Hody

Gründungsmitglied von Tribe Online, ehemaliger DJ. Mag Groove und Melodie, Hardcore und Female Fronted Metal, mal ein bisschen Rap oder Industrial, Sportspiele und RPGs - bastelt gerne an PCs und liebt seine Xbox

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