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Eagles of Death Metal + White Miles
15.08.2016 Aladin, Bremen

Jesse „The Devil“ Huhghes aka Boots Electric ist derzeit mit den Eagles of Death Metal auf Tour, um ein paar wenige Gigs in Deutschland zu spielen. Eigentlich sollte das Konzert bereits im November letzten Jahres stattfinden, wurde jedoch verständlicherweise aus allseits bekannten Gründen abgesagt und nun nachgeholt.

Die damaligen Ereignisse werden bereits beim Einlass mehr als deutlich spürbar. Jeder einzelne Besucher wird strengstens zweimal gefilzt, sämtliche Hosentaschen geleert, darüber hinaus kam noch der piepende Metalldetektor zum Einsatz. Man kennt eine solche Prozedur wenn überhaupt nur vom Flughafen. Die Vorfreude auf den Abend wurde dadurch jedoch bei niemandem getrübt, und das ist ja schließlich die Hauptsache.

Für das Aufwärmprogramm sind für diesen Abend White Miles verantwortlich. Ein extrem symphatisches Duo mit Gitarre+Vocals und Drums aus Tirol, das das Wort Rampensau neu definiert. Ehrlich: Die beiden Rocken wie die Hölle! Kein Wunder, dass der Funke sofort auf das Publikum überspringt. Während Medina Rekic zwischen ihren Gesangseinlagen gern die gesamte Bühne zum Gitarre spielen beansprucht, unterzieht Hansjörg Loferer seiner Schießbude einem Stresstest. Der durchaus gut ankommende Tiroler Dialekt bei den Anekdoten oder Ansagen zwischen den Songs tut sein übriges.

Mit einem kleinen Intro aus der Konserve betreten die dann die Eagles of Death Metal die Bühne. Jesse lässt es sich nicht nehmen, die erste Reihe mit Händeschütteln zu begrüßen und freut sich auch sichtlich über das von ebendort gereichte Bier. Daraufhin geht‘s erstmal eine Stunde ab. Hits wie Cherry Cola und Wannabe in LA werden abgefeuert. Die Band spielt souverän, Jesse tanzt besser als John Travolta und die Meute tobt. Ziwschendurch wird das Publikum immer wieder zum Jubeln aufgefordert (warum das nun sein muss sei einmal dahingestellt).

…und schwupps verschwindet die Band wieder von der Bühne. Soll‘s das nun nach einer Stunde gewesen sein? Natürlich nicht. Eine weitere Zugabe-Stunde folgt auf das erste Set. Viel passiert allerdings nicht mehr. Eine Zeitlang gibt Jesse ohne seine Mitstreiter ein paar Töne zum besten, wenig später wird nochmal mit I Want You So Hard (Boy‘s Bad News) Vollgas gegeben. Und immer noch möchte sich die Band vom Publikum nach Aufforderung feiern lassen. Es folgen noch ein paar sehr ausgedehnte Soli der einzelnen Bandmitglieder, bis letztendlich der Schlussakkord erklingt.

 

EoDM haben eine solide Show gespielt und die Stimmung hat auf jeden Fall gepasst. Es lässt sich der Eindruck jedoch nicht verdrängen, als würden die Jungs auf der Bühne eine große Party feiern (inklusive zahlreicher Drinks), wobei das Publikum eher zuschauen als mitfeiern darf. Kein Frage: das war insgesamt eine erstklassige Rock´n‘Roll-Show. Für mich haben jedoch White Miles an diesem Abend die Nase vorn.

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Über den Autor des Beitrags

Gunnar

Würde gern Gitarre spielen wie Angus oder Slash.

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