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Out & Loud 2014: Tag 3 mit Blind Guardian, Amon Amarth, Moonspell u.v.m.

Der dritte Tag begann für mich mit Majesty auf der Mainstage. Die Band konnte bei bestem Festival-Wetter loslegen und mit ihrer ansteckend guten Laune nicht nur ihre Die Hard-Fans begeistern, sondern auch das restliche Publikum ansteckten. Weiter ging es mit Milking the Goatmachine, die sich in der Eventhalle austobten. Die Ziegenmenschen, die auf Männer und Frauen starrten, sorgten mit ihren Grindcore-Covers für Spaß und das eine oder andere breite Grinsen im Publikum.

 

Für Festivals sind die Russen von Arkona bestens geeignet, denn ihre eingängigen, ebenso melodischen wie harten Songs und die Bühnenpräsenz von Masha kommen einfach gut an. Mascha wirkt alles andere als gekünstelt, eher wie ein wildes Tier, was ja auch zum Wolfsfell passt, dass sie sich wie immer trotz strahlendem Sonnenschein über die Schultern gehängt hatte. Ganz im Gegensatz dazu dann Arven, die in der Eventhalle eher steif agierten und mich komplett kalt ließen. Ich mag Symphonic Metal, aber bei Arven stimmte für mich gar nichts: Lustlos präsentierte Songs, matschiger Sound, mieses Licht und ein Stageacting, für dass sich die Marionetten der Augsburger Puppenkiste geschämt hätten.

 

Also lieber wieder schnell raus an die Sonne und auf Vader gewartet. Die Polen hatten von Beginn an sichtlich viel Spaß, wurden von der Meute vor der Bühne angefeuert und bedankten sich, indem sie die Menge mit fiesen Todesblei-Salven eindeckten. Düster wurde es anschließend in der Eventhalle, denn Thyrfing krochen wie Ungeheuer aus den Tiefen eines Moores an die Oberfläche. Nebelschwaden waberten über die Bühne und die Zuhörer ließen sich mit derben Weisen aus finsteren schwedischen Wäldern zum ausgiebigen Headbangen verleiten.

 

Wir reisen weiter von Schweden nach Finnland, wo die wilden Kerle und ihre Anstandsdame von Ensiferum herkommen. Mit den Pagan-Metallern macht kein Festival etwas falsch, die Truppe ist ein Stimmungsgarant. Ensiferum verstehen ihr Handwerk, geben permanent Vollgas und haben offensichtlich selbst jede Menge Spaß. Dass das ansteckend ist, versteht sich von selbst. Vermutlich haben sich auch Hail of Bullets von der allgemeinen guten Laune anstecken lassen, denn die Todesmetaller hatten mächtig Spaß in den Backen und bereiteten die Leute ideal auf den folgenden Auftritt von Amon Amarth vor.

 

Zumindest diejenigen, die sich nicht zugunsten eines Platzes vor der Bühne schon vorm Sicherheitszaun drängelten und dort ausharrten. Mit meterhohen Flammensäulen, Explosionen, toller Licht-Show und vor allem sehr gutem Sound waren Amon Amarth zusammen mit Powerwolf die Abräumer des Out&Loud. Band und Fans feierten gemeinsam eine exzessive Party und ließen es so richtig krachen. Mit „Pursuit of Vikings“ setzten Amon Amarth einen donnernden Schlusspunkt, der dank des von Tausenden Kehlen mitgegrölten Gitarrenriffs für lang anhaltende Gänsehaut sorgte.

 

Vorletzte Band des Out&Loud waren die Portugiesen von Moonspell in der Eventhalle, die sich nach dem Auftritt der Wikinger erfreulich schnell füllte und den Düster-Metallern einen warmen Empfang bereitete. Die bedankten sich nicht umsonst bei ihren deutschen Fans für die jahrelang währende Zuneigung und spielten sogleich mit „Opium“ ihren größten Erfolg in den deutschen Charts, der aber auch schon viele Jahre zurück liegt. Gut, dass Moonspell ein kurzweiliges Set spielten, denn insgeheim warteten die meisten Metalheads eh nur noch darauf, dass auf der Mainstage endlich Blind Guardian als finaler Headliner auftreten würde.

 

Die Tolkien-Band ließ sich auch nicht lumpen und legte mit „Sacred Worlds“, „Welcome to Dying“ und „Nightfall“ einen perfekten Start hin. Bis zum Rausschmeißer „Valhalla“ reihten Blind Guardian einen Klassiker an den nächsten. Da störten auch die Sprüche von Hansi Kürsch nicht weiter, der wenig elegant auf dem schmalen Grat zwischen witzig und arrogant herum trampelte. Auch wenn das Publikum vielleicht nicht so euphorisch war wie es sich Herr Kürsch vorgestellt hatte, kamen Blind Guardian offensichtlich gut an und beendeten somit das Out & Loud 2014 standesgemäß.

 

Text: Daniela Adelfinger & Florian „Stanglnator“ Stangl

Fotos: Florian „Stanglnator“ Stangl

 

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