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Papa Roach – ZMF Freiburg, 30.06.2013

Es war klar, kaum ist wieder Zeltmusikfestival in Freiburg, schon regnet es wieder. Mache Dinge sind einfach vorauszusehen, so mittlerweile auch, dass das ZMF sich jedes Jahr bemüht den einen oder anderen „alternativen“ Act in eines seiner Zelte zu bekommen. Letztes Jahr waren es z.B. In-Extremo die das Mundenhofgelände rocken durften.

Anno 2013 dürfen diesen Platz im Lineup Papa Roach belegen. Die Jungs aus dem kalifornischen Vacaville sollten sich also an diesem Sonntag aufmachen um das Festival zu rocken.

Da man solche Band nicht jeden Tag in Freiburg zu sehen bekommt, haben auch wir uns gleich drei zwei Stunden vor Einlass auf den Weg gemacht um eigentlich ein Interview mit der Band zu führen. Ich sage eigentlich dazu, denn vom Avis der Promotion Agentur wusste der Tourmanager nichts als wir ihm eine SMS schickten. Und selbst auf mehrmalige Intervention und Rückruf durch die sehr engagierte Agentur war keiner der Jungs zu einem Interview zu bewegen.

SpätzleSo hatten wir, meine Wenigkeit und Foto-Fee Sev, zumindest noch Zeit die, alljährlich selbe, Gastronomie auf dem Festival zu kosten und den Soundcheck anzuhören. Offenbar hatten danach auch Papa Roach Hunger, denn Gitarrist Jerry (Horton) twitterte über das Catering, Lachs, Thaigemüse und Spätzle. Schon am Vortag hatte der umtriebige Gitarrist ein Bild mit Blick vom Schlossberg geschickt und sich via Twitter über unser schönes Städtchen ausgelassen: „Walked around the city center this evening. Freiburg is a nice place!“.

Das ist aber das einzige was wir Euch ansonsten erzählen können. Ziemlich Schade das sich keiner der Jungs spontan zehn Minuten Zeit für uns und damit für Euch, die Fans nehmen wollte. Gerade die zwanzig jährige Geschichte der Band von der Gründung 1993 bis heute und der musikalische Werdegang bieten genug interessanten Gesprächsstoff.

Bis die „Schleuse“ zum Zirkuszelt geöffnet wurde hatte sich schon eine längere Schlange aus vornehmlich jugendlicher Fans gebildet. Die Manage war dann gut gefüllt, während die Sitze rund herum größtenteils leer blieben, so dass etwa ein Drittel des Zelts gefüllt war als die Vorband Glamour Of The Kill die Bühne betrat. Ursprünglich waren Escape The Faith angekündigt, doch die Vertreter machten ihre Sache nicht schlecht. Warum um Dialog mit den Fans bemüht und wohl auch darum genug T-Shirts zu verkaufen, so dass der Fronter Davey Richmond immer wieder betonte dass man ihn nach der Show am Merchandising Stand treffen könne. Papa Roach verlangen für persönliche Treffen a.k.a. VIP Tickets über ihre Homepage mittlerweile harte Dollars – immerhin mit ein Gimmicks einer Tourbusführung. Die Engländer machten Ihren Job als Anheizer gut, mich habe sie als Fan mit ihrem mir persönlich zu poppigen Emo-Core aber nicht dazugewonnen.

Nach einer kurzen Umbaupause und der Ansage von ZMF Macher Alexander Heisler folgten dann die Headliner dieses Abends. Von der ersten Sekunde an, wirkte das Set der Kalifornier sehr professionell und routiniert, nach dem druckvollen Opener „Still Swingin“ folgten zwei weitere schnelle Stücke um dann zu neuerem, rocklastigeren Material von „The Connection“ überzugehen. Wie schon in unserem damalige CD Review erwähnt, sind hier auch ruhigere, fast balladeske Stück mit dabei, die auch live vorgetragen wurden.  Dazwischen war immer wieder lautstarkes Fodern nach den Hits der Band wie „Broken Home“ zu hören.

Sänger Jacoby „Coby Dick“ Shaddix animierte die Fans immer wieder ein Circle Pit zu formen, zu pogen, moshen und zu diven, aber selbst das wirkte irgendwie nicht organisch und das Party-Gerade irgendwie aufgesetzt, das habe ich auch schon charmanter erlebt. Dem Publikum war es aber größtenteils egal, denn sie feierten ihre Idole, die einen Auftritt ohne Ausfälle, aber eben auch ohne besondere A-ha-Erlebnisse ablieferten.

Letzteres sollte uns aber nicht verwehrt blieben. Denn nachdem die Band wieder das Tempo anzog und dann das von den Fans gefeierte „Last Resort“ spielte, folgte eine artige Verbeugung ein Goodbye und die Zugabe-Sprechchöre der Fans verhalten an den Rücken der Roadies die anfingen das Equipment abzubauen, während das Zelt bereits hell beleuchtet war.

In über zwanzig Jahren Konzertbesuche habe ich so etwas noch nicht erlebt und gestehe dies allenfalls Sir Elton John zu. Die Fans so im Regen, bzw. Licht stehen zu lassen ist schon merkwürdig. Dass man ausserdem „Broken Home“ nicht gespielt hat, ist sehr traurig. Denn der Song und speziell das Video dazu hat wohl viele gerade jugendliche Fans dazu animiert sich mit der Band zu identifizieren. Vielleicht hatten die Jungs auf Grund der Entwicklung von einer „Nu-Metal“ Band zum „Alternative Act“ keine Lust mehr auf die alten Schicken, die Fans besonders die treuen mit dem T-Shirt von der ersten Tour – hätten das Ding aber bestimmt gerne gehört!?

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Über den Autor des Beitrags

Hody

Gründungsmitglied von Tribe Online, ehemaliger DJ. Mag Groove und Melodie, Hardcore und Female Fronted Metal, mal ein bisschen Rap oder Industrial, Sportspiele und RPGs - bastelt gerne an PCs und liebt seine Xbox

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