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RasgaRasga im Interview (auf dem Freiburger ZMF 2014)

Für den vergangenen Sonntag (20.07.2014) hatte sich die Band RasgaRasga aus dem Ländle als Support von „Tante Frieda“ auf dem Freiburger Zelt-Musik-Festival (ZMF) angekündigt.
Ein paar Stunden vor dem Auftritt im Spiegelzelt (Fotos und Bericht) traf ich mich mit der gesamten Band auf ein nettes Freiluft-Interview…

RasgaRasga - Tribe Online Magazin

(von der Band bereitgestelltes Presse-Foto)

OK. Wollt ihr euch zu Beginn vielleicht erst einmal vorstellen, als Band? Da euch viele ja sicher noch nicht kennen…
LUKAS: Ja cool. Also. Wir sind RasgaRasga, eine sechsköpfige Band. Ganz ursprünglich aus der Stuttgarter Gegend, ganz genau aus Nürtingen. Wir waren mal eine Schülerband. Wir waren also alle zusammen auf der Schule. Da haben wir uns kennengelernt und vor sieben Jahren gegründet, also 2007.
Wir haben uns also, wie gesagt, als Schülerband bei einer Jamsession gegründet und mal so ein bisschen ausprobiert, was wir so zusammen kreieren können. Wir sind nicht mehr ganz die Besetzung wie am Anfang. Unser Schlagzeuger, der Felix, und der Basser Gregor, die sind ein paar Jahre später dazugekommen.
Der Musikstil ist immer eine ziemlich schwierige Angelegenheit, weil es nicht so ganz eindeutig ist. Es ist eine grobe Mischung aus Gipsy- und Balkaneinflüssen, aber genauso auch Pop- und Rock- und Folkloreeinflüssen.
FRANZISKA: World Music.
LUKAS: World Music als ganz grober Begriff.

Ihr sagt, ihr habt euch schon in der Schule gelernt. Das war dann also nicht so, dass es eine Idee gab, welcher Stil das Ziel ist und die Frage, welche Musiker dazu noch passen könnten. Ihr habt euch demnach ja erst gefunden, und die Stilfrage kam dann erst danach, oder?
LUKAS: Ja, absolut.

Und dieser Stil war etwas, das jedem sofort gefallen hat…
BENNI: Der ist eigentlich mehr oder weniger aus Versehen entstanden, würde ich sagen. Es ist so, dass der Grundbaustein aus Straßenmusik entstanden ist, mit Trompete und Gitarre. (deutet auf Lukas) Wir sind Brüder und waren in Spanien unterwegs, und wir haben da einfach mal so ein bisschen was ausprobiert. Früher haben wir viel von Fanfare Ciocarlia gehört, so ein bisschen im Balkan-Bereich eben. Das hat uns schon sehr gefallen. Da kam dann schon viel Einfluss daher. Das war so ein bisschen der Grundbaustein. Dann haben wir irgendwo ein paar Jamsessions gemacht und dann stand der Jonas mit der Geige da und es hat irgendwie gleich gepasst. Und dann waren wir nach den ersten Proben auch echt überrascht, was da an Sound heraus kam.
Es war nicht so, dass wir mit einem Plan gestartet sind. Es ist eher enstanden. Und ich würde sagen, es entsteht auch jetzt immer noch, immer wieder neu. Jedes Mal, wenn wir uns wieder zusammensetzen und neue Lieder schreiben, wird es wieder anders, als es davor war. Da ist auf jeden Fall immer dieser Entwicklungsprozess, und der bleibt da. Dadurch, dass wir uns auch nicht irgendwie so eine klare Definition gemacht haben – „das machen wir, und das machen wir nicht“. Wir versuchen, die Linie irgendwo zu halten, bewährte Muster auszubauen und andere Sachen, die vielleicht zu breit gefächert waren, auch mal sein zu lassen. Das Wichtigste ist, dass die Stimmung und das Lebensgefühl herüberkommt. Und mit welchem Stil wir das im Endeffekt machen, das ist in dem Sinn dann nicht mehr so wichtig.

Zwei Linien gibt es aber zu erkennen. Zum einen das Balkan-Thema, zum anderen die Latin-Richtung.
FRANZISKA: Latin haben wir eigentlich nur einen Song.

Auf jeden Fall habt ihr ja einige spanische Texte.
FRANZISKA: (lacht) Ja, die sind teilweise auf spanisch…

Und vom Sound her, würde ich sagen, ist ja schon auch was davon drin. Mit Titeln kann ich jetzt allerdings nicht dienen…
LUKAS: Gerade auf der EP. Da ist halt ein klassischer Latin-Song drauf. Vielleicht nicht ganz klassisch, weil er auch wieder Balkan-Einflüsse hat.

Und das sind doch schon irgendwie die Bausteine, die die Basis bilden, oder? Teile, die sich weiter so fortsetzen werden…
BENNI: Vor allem der Balkan-Teil. Also ich meine, Latin ist auf jeden Fall eine Musikrichtung, aus der man sich gut ein bisschen herausnehmen kann. Wir wissen es eigentlich, ehrlich gesagt, nicht, wohin die Reise ganz speziell geht. Wir sind auch gespannt, was jetzt das nächste Mal entstehen wird. Es kann gut sein, dass da auch Latin wieder ein wichtiger Baustein sein wird.

Gerade die Kombination fand ich irgendwie interessant. Das war übrigens auch das, was mir an euren Kollegen von Chupacabras gut gefallen hat. Wobei da natürlich noch mehr Latin drin ist, da das ja fast alles Lateinamerikaner sind…
Ihr wart letztes Jahr ja schon auf dem ZMF, damals noch auf der Actionbühne.
BENNI: Das war grandios! Für uns war das eigentlich das erste Mal, dass wir in Freiburg waren. Und es war für uns irgendwie das Gefühl, dass das die richtige Stadt für uns ist.
JONAS: Das war schon ein ziemliches Highlight, weil einfach extrem viele Leute da waren. Es war, glaube ich, auch der letzte Abend vom ZMF. Es war superschönes Wetter, super Stimmung. Und dann haben wir da das Konzert gespielt, und das Zelt hat getobt, sozusagen.

Was ist dann seit dem passiert?
JONAS: Seit dem haben wir vor allem versucht, die neue EP aufzunehmen, dazu waren wir dann auch gemeinsam im Urlaub und dort unser Songwriting betrieben.

Dort ist auch dieses Video [das zu „Gorilla“, Anm. d. Red.] entstanden, oder?
JONAS: Genau. Das Video haben wir noch als Schnappschuss zwischendurch gedreht. Und letztendlich ist dabei eben die neue Platte herausgekommen.

Und mit dem ZMF? Da muss ja auch nochmal etwas passiert sein… Ihr müsst mit den Veranstaltern ja irgendwie nochmal in Kontakt gekommen sein, oder so, dass ihr vielleicht auch von denen angesprochen worden seid, oder?
LUKAS: Ja genau. Das war sowieso eine witzige Geschichte. 2013, bei diesem Actionprogramm, das war ein Contest vom Jazzhaus, zu dem wir uns angemeldet hatten, bei dem wir schon in der Vorrunde rausgeflogen sind und nicht mehr antreten durften, bei dem Contest. Und der Preis für die Gewinner-Band wäre gewesen, auf der Actionbühne zu spielen. Bevor ich diesen Contest aber überhaupt gefunden hatte, habe ich die Band vorher schon einmal direkt beworben. Nachdem wir dann die Absage von dem Contest hatten, kam direkt die Anfrage, ob wir hier spielen wollen. Also haben wir es auch ohne Umwege geschafft. Und nach dem Konzert kam dann die Veranstalterin und sagte uns gleich, dass es ihnen sau gut gefallen hätte, und dass die traditionell immer eine Band im Folgejahr dann im Spiegelzelt spielen lassen. Sie hatte es dann schon so anklingen lassen, dass es gut sein kann, dass sie dann nochmal auf uns zurückkommt.

Nochmal kurz zurück zum Thema Heimat. Ihr habt gesagt, dass ihr aus Nürtingen kommt. Teilweise wohnt ihr ja aber zumindest mittlerweile in Freiburg, oder?
LUKAS: Eigentlich wohne nur ich hier. Und mein Bruder hat hier auch gewohnt bis vor zwei Jahren noch…
BENNI: … bis letztes Jahr noch.
LUKAS: Aber ursprünglich sind wir alle aus Nürtingen und sind zum Studieren aber in alle mögliche Städte verteilt. Unser Geiger, der Jonas, zum Beispiel, wohnt in München.

So eine Konstellation hatte ich mir schon gedacht. Und wie funktioniert das dann als Band, mit Proben, Konzerten, usw.?
JONAS: Das muss man ehrlich sagen, ist schon schwierig, dass wir uns da immer gut organisiert bekommen. Aber wir probieren es, immer relativ gut möglich zu machen, dass wir z.B. Proben-Phasen am Stück haben. Dass wir uns in den Semesterferien treffen und dann wirklich mehrere Tage am Stück proben und uns dann eben z.B. über Skype-Konferenzen da so ein bisschen updaten. Wir sehen uns dann hauptsächlich zu den Konzerten.

Zu eurem Namen. Wofür steht eigentlich das „Rasga“? Ich habe gesehen, dass im Spanischen „rasgar algo“ so viel bedeutet wie „etwas einreißen“. Versteckt sich da der Hintergrund? Ist der Name dann der doppelte Imperativ davon?
BENNI: Ich war eine lange Zeit in Südamerika, in Bolivien, und habe dort in einem kleinen Dörfchen gelebt. Und da wurde das zu einem Inbegriff von Party – „da geht’s ordentlich ab… Rasga Rasga!“, so ungefähr.

So habe ich mir das auch vorgestellt. Also „die Bude einreißen“… so etwa in der Art…
BENNI: Genau. Jedenfalls kommt es eigentlich aus Südamerika. Dort als so eine Ansage – „da geht’s ordentlich Rasga Rasga zur Sache!“. Und dann fand ich das vom Wortklang her auch irgendwie cool – wir alle. Und dann haben wir gesagt – „komm, machen wir das“. Das bleibt als Bandname im Ohr und hat einen guten Klang.

Das heißt – nochmal zurück zu dir, Franziska – die spanischsprachigen Texte, die du singst, die singst du demnach mit Akzent, oder?
FRANZISKA: Ja.

… ich dachte nämlich, du hast vielleicht einen lateinamerikanischen Background…
FRANZISKA: Nee, ich bin Deutsche.

Wer macht die Texte dann? Schreibst du die?
FRANZISKA: Eigentlich wir alle zusammen. Ich habe auch eine Phantasiesprache. Auf der Platte sind zwei Songs in einer Sprache, die eigentlich gar nicht existiert. Meine Sprache, sozusagen. Das hat sich irgendwie so etabliert, vom Wortklang her und so. Das ist einfach am authentischsten, finde ich… (lacht) Aber gut, dass du das so gedacht hast!

Ja, ich mein, so vom Aussehen her, könnte es schon sein… Wobei der Name dann natürlich nicht wirklich passte… Und so gut ist mein Spanisch dann nicht, dass ich beurteilen könnte, ob die Texte astrein sind oder nicht. Also: ich habe dir das wirklich abgenommen.
BENNI: Generell ist die Musik und das Gefühl bei der Musik bei uns wichtiger. Wir sind jetzt nicht so eine Band, die Texte vermitteln oder eine Message herüberbringen will. Eher über die Emotionen dann. Mit der Phantasiesprache auf der EP haben wir das eben auf die Spitze getrieben, dass wir sagen: „wir scheißen auf den Text“…
FRANZSIKA: Nee, das stimmt so nicht. Wir scheißen ja nicht auf den Text, sondern es war ganz bewusst einfach deswegen, weil’s geil klingt.
BENNI: Genau. Wir haben versucht, Texte drauf zu machen, aber dann akzeptiert, dass es einfach vom Wortklang her geiler klingt.
JONAS: … und diese Phantasiesprache ist nämlich auch nicht x-beliebig, sondern die ist auch immer genau gleich. Die gehört tatsächlich zu dem Lied.

So wie Klingonisch ungefähr?!
??? [ein nicht näher spezifizierter Rasguero]: Ja, genau. Und es gibt Leute, die singen da mit!
JONAS: Ja. Unser Publikum singt da mit, mittlerweile. Das ist schon cool.

Was muss denn eigentlich ein RasgaRasga-Song haben? Vom gesamten Auftreten her, würde ich sagen, er muss einfach tanzbar sein, oder?
BENNI: Ja. Es muss tanzbar sein. Und es muss irgendwie eine gewisse Form von Leidenschaft hervorrufen. Wir haben unsere EP auch „Anhelo“ [hier unser Review, Anm. d. Red.] genannt, das bedeutet „Sehnsucht“. Das ist ein bisschen ein Gefühl von „allen Stress mal vergessen und genießen“. Und das kann man mit Musik sehr gut machen. Und das ist im Endeffekt die Konstante, die man auf jeden Fall immer haben wird, bei RasgaRasga. Dass wir versuchen, den Sound so zu kreieren, dass man die Leute aus ihrem Alltag herausreißen und so ein bisschen in eine Parallelwelt ziehen kann.
GREGOR: Wir haben, vor allem jetzt bei der EP, probiert, die Rhythmusgruppe etwas zu reduzieren, nicht mehr zu filigran zu spielen. Eher in diese drückende Richtung, so dass wir eine stimmige Basis bauen, auf der sich die verschiedenen Melodie-Instrumente, Geige, Trompete oder auch der Gesang besser ausbreiten können. Das man da eine klare Trennung hat.
BENNI: Brachial! Brachial muss es sein, würde ich sagen.
FRANZISKA: Dreckig!

Und vor allem für die Bühne geeignet. Denn ihr sehr euch ja sicher eher als Live-Band…
JONAS: Richtig.

Wie viel macht ihr da so? Wie viel werdet ihr angefragt?
JONAS: So bis zu 20 Konzerte pro Jahr.
BENNI: Wir machen das jetzt ja alle noch quasi nebenberuflich, machen also alle auch noch etwas anderes. Von dem her sind wir momentan alle noch etwas an Wochenend-Konzerte gebunden. Langfristig fänden wir es natürlich geil, wenn da noch mehr rüberkommt. Wir haben den Luxus, dass wir in einem Stil spielen, in dem es noch nicht so viel Konkurrenz gibt. Es kommen ganz gut Anfragen rein. Wir haben jetzt ein kleines Booking-Label, die sich ganz neu gegründet haben. Mit denen werden wir es mal probieren, werden mal sehen, was da entstehen kann. Generell suchen wir auf jeden Fall nach einem Label, einer Booking-Agentur, die uns ein bisschen Arbeit abnehmen kann und dann vielleicht auch eine Tour, die dann mal zwei Monate geht, auf die Beine stellt.

Ist es eigentlich bislang ausschließlich Deutschland?
FRANZSIKA: Wir haben mal in Lyon auf dem Fête de la Musique oder in Österreich oder auch mal in der Schweiz gespielt. Aber keine Tour und schon eher hier in Deutschland.

Und als Straßenmusiker unterwegs…
JONAS: Ja. Wir haben auch schon zwei Mal eine richtige Straßenmusik-Tour gemacht, wobei wir uns zum Spaß alle zu sechst in unseren Bus gepackt haben und quer durch Deutschland gefahren sind. Dafür hatten wir sogar ein kleines, tragbares Schlagzeug gebastelt. Wir haben uns dann immer in die Fußgängerzone gestellt, bis die Polizei kam. 20 Minuten gespielt und dann abgehauen, in die nächste Stadt – so ungefähr. Das war echt ganz nett.

An der EP hat mich übrigens etwas irritiert, dass zumindest das Stück „Gorilla“ ja schon etwas „älter“ ist. Das machte auf mich etwas den Eindruck, dass die EP jetzt nicht aus einem laufenden Songwriting-Prozess heraus entstanden ist. Was war dafür der Auslöser? Und: heißt das womöglich, dass es in absehbarer Zeit kein volles Album geben wird?
FRANZSIKA: Dieser Songwriting-Prozess dauert halt schon…
BENNI: Es gibt eigentlich drei Etappen, wenn wir Lieder schreiben. Die erste Etappe ist: wir schreiben ein Lied, die zwei ist, dass wir es live spielen. Und danach überarbeiten wir es nochmal. Dieses Live-Spielen ist für uns der beste Spiegel, um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Wir machen es eigentlich nie so, dass wir die Songs im Studio schreiben und dann aufnehmen – und dann ist der Song fertig. Sondern, dieses Live-Spiel ist der Härtetest, den ein Song bestehen muss. Und wenn er dann nochmal überarbeitet ist, dann ist er perfekt für uns.
JONAS: Ich würde auch sagen, dass dieses verteilte Wohnen den Prozess auch nicht unbedingt schneller macht. Wenn man sich eben nicht so oft sieht, um zu proben oder auch um kreativ zu sein. Den Song „Gorilla“ haben wir übrigens eben in dem Band-Urlaub in Kroation noch einmal überarbeitet und umgestaltet, weil er uns davor auch noch nicht so richtig gefallen hat. Wir haben einen Teil herausgestrichen und durch einen anderen ersetzt. Der grobe Plan sieht aber vor, dass wir nächstes Jahr auf jeden Fall wieder genug potentielle, neue Lieder schreiben, so dass wir es hoffentlich schaffen, bis in ein, zwei Jahren eine neue Platte aufzunehmen.

Ist das von der Finanzierung her eigentlich dann nochmal eine Hürde?
JONAS: Das funktioniert eigentlich immer ganz gut aus den Einnahmen von der anderen Platte oder von den Konzerten. Da kommen wir meistens hin. Die Platte jetzt haben wir auch aus den Einnahmen des ersten Albums finanziert bekommen.
LUKAS: Wir haben bisher noch nie selber draufgelegt. Auch nicht beim ersten Album! Wir haben das tatsächlich durch die Einnahmen gestemmt bekommen.

Was will man mehr!
LUKAS: … was schon mal richtig geil ist, würde ich sagen. Ja.

Übrigens noch zu dem Video zu „Gorilla“: ich finde, das macht einen recht professionellen Eindruck…
BENNI: Danke schön. Ich habe das Video geschnitten. Die Kamera haben alle mal bedient. Wir haben zusammen Urlaub gemacht. Die Freundin vom Trompeter war dabei und ein paar Kumpels, und dann haben wir die Kamera einfach jedem mal in die Hand gedrückt.

OK. Ich finde, das macht schon den Eindruck, als hättet ihr da jemanden gehabt, der so was gelernt hat…
JONAS: Komm jetzt erzähl doch mal, dass du…
BENNI: Ja, also, ich mache Musik-Videos. Ich habe eine kleine Firma in Köln und mache für Bands Musik-Videos. Ich bin aktuell auch auf der Suche nach Referenz-Projekten, weil es noch eine ganz junge Firma ist – www.gorillia-media.com! Dort findet man auf jeden Fall alle Werke von uns und wenn eine Band da draußen ist, die Bock hat… für „Neo Rodeo“ aus Freiburg haben wir schon zwei Videos gemacht. Auch eine sehr coole Band! Also, auch da machen wir alles selber!

Man merkt das ja nicht nur am Schnitt und an der Kamera. Sondern es geht ja auch um gute Ideen, die dahinter stecken. Da spürt man ja auch gleich Qualitätsunterschiede, wenn man ein Musik-Video sieht.
LUKAS: Also da muss ich ihn doch echt nochmal in den Mittelpunkt heben. Wir haben in Kroatien einfach immer viel Zeit mit Proben verbracht, in unserem Ferienhaus direkt am Meer. Und am letzten Tag hat der Benni noch mal richtig Druck gemacht und gesagt: „Vertraut mir! Ich habe ein paar geile Ideen! Lasst uns das jetzt durchziehen! Wir fahren jetzt einfach in die Stadt…“ – das wollten wir sowieso tun, zum Essen – „… und ich drehe ein paar geile Szenen zwischendurch.“. Und es war echt abgefahren. Innerhalb von zwei Stunden insgesamt, würde ich sagen, verteilt über den ganzen Tag, war das Ding im Kasten. Und der Benni hat danach alles danach hergezaubert.

Mir ist aufgefallen, dass ihr auf eurer Webseite die Aufzählung der Bandmitglieder entfernt habt. Was hatte das den für Gründe?
JONAS: Die ist, glaube ich, mittlerweile nur noch im Pressepaket zu finden. Wir haben ja Künstlernamen jeweils darunter stehen gehabt und nun überlegt, wie und wo genau wir diese einsetzen wollen. Jetzt haben wir uns umentschieden, dass wir nun die Künstlernamen nur noch für die Show verwenden. Sobald wir aber von der Bühne herunterkommen, sind wir einfach wieder wir als Person, weil das für uns irgendwie authentischer wirkt. Wir sind einfach alle deutsch. Und auch wenn unsere Musik jetzt nicht besonders deutsch klingt, wollten wir da nicht irgendwie gekünstelt auf irgend eine andere Kultur machen, sondern sagen, dass wir das als die Leute, die wir sind, kreiert haben.
LUKAS: Es ist einfach Teil der Show. Es war teilweise schwer zu vereinbaren, für einen selber. Zum Beispiel, wenn man nach dem Konzert am Merch-Stand steht und Leute kommen und CDs kaufen und uns reden hören, dann wissen sie natürlich, dass ich nicht “Don Lukasimir der Puffbesitzer” bin, sondern ein ganz normaler Student. Es war auch die Frage, wie wir auf den CDs unterschreiben – mit den Künstlernamen oder unseren normalen…

Die Künstlernamen sind ja auch sehr exzessiv lang…
LUKAS: Genau. In sofern haben wir einfach gesagt, das ist Show und sobald wir von der Bühne runter sind, sind wir wir.
FRANZSIKA: Wir sind auch auf der Bühne wir…

OK. Dann komme ich schon zu den letzten Fragen… Schaut ihr euch eigentlich selbst auch etwas auf dem ZMF an bzw. würde euch da was Spezielles interessieren?
FRANZISKA: Katzenjammer (“Kätzentschämmer”)! Mit denen haben wir schon gespielt.

Spricht man die so aus?
FRANZISKA: Katzenjammer, “Kätzentschämmer”…
LUKAS: Alles schon gehört…
FRANZISKA: Wir haben damals als Support vor denen gespielt. Deswegen interessiert es uns natürlich, wie es jetzt bei denen so abgeht. Die sind ja jetzt schon groß geworden. Ich glaube die spielen nachher.

Achso. Auch heute. Dann wird es sicher schwer werden…
LUKAS: Aber ich glaube nach uns. Es könnte schon klappen, dass wir nachher kurz vorbeigehen… Was mich ziemlich interessiert hat ist “Trombone Shorty”, die spielen morgen hier im Spiegelzelt. Eine richtig geile Band! Super Trompete und super Gitarrist. Leider habe ich keine Karte mehr bekommen und es ist ausverkauft.

Wie geht es weiter? Wie sehen eure Zukunftspläne aus?
BENNI: Wir arbeiten ja jetzt schon so ein bisschen mit Soulfire zusammen. Die machen Werbung für uns, die übernehmen die Promotion. Wir sind echt sehr dankbar, dass diese Arbeit von unseren Schultern fällt. Unsere Hoffnung ist, dass vielleicht noch ein paar andere Leute auf uns aufmerksam werden, dass wir da noch eine gute Zusammenarbeit hinbekommen. Generell: immer weiter machen, kreativ bleiben und den Spaß nicht verlieren.
LUKAS: Und nach Möglichkeit schon größer werden. Southside 2015! (lacht)

OK! Schlussfrage: was erwartet mich heute Abend und allgemein den Zuschauer auf euren Konzerten?
FRANZISKA: Schweiß! Viel Schweiß! Alkohol…

Gibt’s den kostenlos, oder was?
FRANZISKA: Ja, ab und zu! Wenn sie sich gut anstellen verteilen wir auch mal Vodka.
LUKAS: Was über die Jahre auch interessant war bei unseren Konzerten: es gab, glaube ich, noch keine Altersstufe, die wir noch nicht zum Tanzen bekommen haben. Unsere Neffen und Nichten haben schon auf uns getanzt, als sie ein Jahr alt waren. Und meine Oma, die ist jetzt 90 geworden, hat an ihrem 90. Geburtstag auch auf unsere Musik getanzt. Bis sie wirklich nicht mehr laufen konnte und ins Bett musste.
FRANZISKA: Also, auf jeden Fall ein tanzbarer Abend.

Vielen Dank für das Interview!
Danke dir! Schön, dass du da warst!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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