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Angus & Julia Stone – Dto.

Nach zwei recht erfolgreichen Alben, das zweite davon, das mehrfach mit Platin ausgezeichnete “Down The Way” mit dem sehr bekannten, ruhigen Hit “Big Jet Plane”, wollte das australische Folk-Geschwisterpaar doch getrennte Wege gehen. So kümmerten sich Angus und Julia einige Zeit jeweils um ihre eigenen Solo-Karrieren und brachten während dessen insgesamt drei Alben heraus. Wenn man sich sah, dann eher zufällig – und an ein Zurück zur gemeinsamen Arbeit war gar nicht zu denken.
Dann kam ein amerikanischer Produzent, der so gar nicht für derlei Musik bekannt ist. Beim Def Jam Gründer Rick Rubin denkt man ja eher an Public Enemy, Beastie Boys – oder Metallica, System of a Down oder Slayer. Bei der gewohnten “Rubin-Kundschaft” dürfte die ruhige Musik von Angus & Julia Stone ja eher im Tinnitus untergehen.
Jedenfalls hörte eben jener per Zufall auf einer Party, so die Geschichte aus der Promo, die Musik der beiden – und war begeistert. So sehr begeistert, dass er es schließlich nach einiger Überzeugungskunst schaffte, die Solo-Künstler wieder zu vereinen, um mit ihnen dieses zweite Debütalbum zu machen.

Der erste Eindruck des selbstbetitelten Albums ist, dass die Musik des Duos sich nicht sehr verändert hat. Ganz ruhige Songs, viel Folk, Akustikgitarren-Gezupfe… Etwas produzierter klingt es, etwas “poppiger”. Die Dichte des gelungenen Songwritings ist sehr hoch. Zumindest was den musikalischen Part angeht, ist vieles dabei, was sehr gut reinläuft. Textlich sind die Stücke nicht unbedingt sehr anspruchsvoll – mitunter sogar recht simpel. Aber darüber können deutsche Ohren bei englischsprachiger Musik ja ganz gut hinweghören.
Was in gewisser Dosis noch recht interessant ist, machte mir über die gesamte Laufzeit aber etwas zu schaffen: der Gesang der beiden klingt immer wieder ziemlich ähnlich – und leider oft ähnlich träge und ermüdend. Hinzu kommt außerdem, dass der unmittelbare Vorgänger, den ich zu Beginn schon angesprochen habe, aus meiner Sicht irgendwie mehr Seele besessen hat.

Ob ggfs. Zeitdruck im Spiel war, weiß ich nicht. Vielleicht war auch der Einfluss des Erfolgsproduzenten gar nicht so hilfreich, wie erwartet. Jedenfalls sind die Stücke auf “Angus & Julia Stone” einerseits recht interessant, aber eben über die Distanz wenig abwechslungsreich dargeboten. Potenzial haben die beiden – das haben sie ja schließlich auch schon mit Erfolg bewiesen. Und die Songs haben an sich auch Potenzial. Für meine Begriffe hätte aber gerade etwas mehr Gefühl und Lebendigkeit im Gesang sicher gut getan.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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