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Blaudzun – Jupiter

Blaudzun ist die Beschäftigung des niederländischen Sängers und Songschreiber Johannes Sigmond. Eigentlich 2006 als Solo-Projekt gegründet, nach Jahren in diversen Bands. Mit dem neuen Album ‚Jupiter‘ erscheint das mittlerweile fünfte Album. Seit der dritten Songsammlung ‚Heavy Flowers‘ sind die Veröffentlichungen des Songtüftlers einem größeren europäischen Publikum bekannt und mit dem sehr erfolgreichen Album ‚Promises of No Man’s Land‘ ist er auf den Bühnen der großen Clubs und Festivals angekommen. Das liegt vielleicht auch an der Stimme Sigmonds, die an das Organ von Win Butler, Sänger der gefeierten, kanadischen Indierock-Band Arcade Fire, erinnert. Fluch und Segen zugleich, was das Ego bzw. die Wahrnehmung betrifft. Dabei verlief die musikalische Entwicklung beider Bands weitestgehend parallel. Und während Arcade Fire schon immer im Kollektiv arbeiteten ist es Sigmond, der sich ins stille Kämmerlein zurückzieht, um seine orchestralen Popsongs zu kultivieren. Das heißt, mit seinem neuen Album ‚Jupiter‘ brach Blaudzun genau mit dieser Tradition, so waren diesmal von Beginn an Keyboarder Tom Swart, Gitarrist Jakob Sigmond und Drummer Simon Levi involviert, um das Werk, den Beginn einer Albumtrilogie, gleich live aufzunehmen.

Der Kammerpop von ‚Out Of Mind‘ mit seinen akustischen Gitarren und Streichern spiegelt diese Arbeitsweise auch sehr schön wieder. ‚Don’t Waste The Shadow‘ ist eine introvertierte Ballade, mit üppigen Streichern und Piano. Es geht aber auch distanzierter, kühler wie in ‚Echo Heartache‘, ein Song, der zum Ende hin dann aber förmlich eskaliert. ‚Rotterdam‘ hätte so auch auf einer der neueren Editors Erscheinungen sein können.

Was die Musik von Blaudzun ureigen macht ist die Art und Weise, wie die Instrumente und auch Stimmen eingesetzt werden. Es sind vor allem die kleinen Details, die die Indiepopperlen auf ‚Jupiter‘ extrem aufwerten. Das grunzende Bass-Saxophon und das drängelnde Piano im Opener ‚Everything Stops‘. Für ‚Between A Kiss And A Sorry Goodbye‘ wird das Piano kurzerhand von der Rhythmus-Gruppe annektiert, während die Kopfstimmen ein Keyboard simulieren.

So gerät ‚Jupiter‘ zu einer hochspannenden Angelegenheit, einem Album, das erhört, verinnerlicht und verstanden werden will. Mit Blaudzun ist unbedingt zu rechnen. Fans des anspruchsvollen Folk- und Indierock, von Bands wie dEUS, Arcade Fire oder Radiohead sind hier gut bedient.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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