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Böhse Onkelz – Memento

Nach einen ganzen Jahrzehnt Abstinenz der Böhsen Onkelz sind sie nun nach dem zuletzt im Jahre 2004 veröffentlichten Studioalbum „Adios“ mit Memento wieder zurück. Doch ganz war „die Stimme aus der Gosse“ nie verschwunden. Sowohl medial als auch musikalisch fiel Kevin Russell in den vergangenen Jahren immer wieder auf. Stephan Weidner alias „der W“ konnte nach der Onkelz „Auflösung “ mit insgesamt vier Studioalben auf sich aufmerksam machen. Aber auch Gonzo und Pe hatten ihre Veröffentlichungen, wobei Pe wahrlich am wenigstens Aufmerksamkeit mit der Platte „Dreck und Seelenbrokat“ erhielt. Gonzo hingegeben konnte live mit Onkelz Stücken bei diversen „Deutschrock-Festivals“ wie dem Pfeffelbach Open Air punkten, sowie durch die Zusammenarbeit mit Frei.Wild und ihrem „Wilde Flamme“ Projekt.
Doch konnte keiner der vier Musiker nur annähernd an den Erfolg der Böhse Onkelz anknüpfen. Demzufolge sind die Erwartungen an Memento nicht nur hoch, sondern gigantisch. Gigantisch so wie die Konzerte im Jahre 2014 und 2015 am Hockenheimring!

Doch nicht nur die Ansprüche der Fans sind an das neuste Werk hoch. Durch die Réunion hat sich die Meinung der Fans in zwei Lager gespalten. Viele kehrten der Band den Rücken, da die klaren Statements, die die Band während ihres Bestehens gegeben hat, für viele mit den Füßen getreten wurden und die Onkelz nicht mehr zu ihren Wort stehen. Gemeint ist hier unter anderem die letzten Worte der Band während ihres Abschiedskonzert auf dem Lausitzring (Die Aussage zur Trennung der Onkelz  findest du hier), sowie der Titel „Ihr hättet es wissen müssen“, der das Ende der Bandgeschichte beschreibt.

Doch genug zur Bandhistorie! Memento liegt vor und viele konnten es kaum erwarten und freuten sich auf neue Gassenhauer! Eröffnet wird das Album mit „Gott hat ein Problem“, welches wahrlich direkt ins Ohr geht und Lust auf das Album macht. Gerade die erste Strophe, die durch Kevin wie folgt gesungen wird: „Mein Gefühl musst du hören, Worte müssen aufs Papier…“, sowie Analog im Refrain „Wir leben. Gott hat ein Problem“, öffnen jedem Fan direkt das Herz und die ersten Erwartungen sind erfüllt! Auch das darauffolgende Stück „Frei“ bietet genügend „Mitsing-Potential“ und gibt wörtlich im Refrain „da ist noch Luft nach oben “ wieder. Und ja, da ist im wahrsten Sinne des Wortes bei einigen folgenden Stücken noch Luft nach oben! Zwar bieten alle Songs textlich solide Arbeit wie man es von Stephan Weidner kennt, dennoch fehlt bei manchen Stücken einfach der Aha-Effekt, wie beispielsweise „Jeder kriegt was er verdient“, „52 Wochen“ oder „Auf die Freundschaft“. Es braucht mehrere Durchläufe bis die Stücke ins Ohr gehen. Vielleicht aber auch gerade deswegen, weil die Ansprüche an das Album sehr hoch sind und man keine Party-Stücke wie „Mexico“, „Auf gute Freunde“ oder „So sind wir“ auf der CD vorfindet.  Auch wenn „Auf die Freundschaft“ versucht, an diese Hits anzuknüpfen, fehlt es an dem nötigen Flair!

Ob Memento also ein Meilenstein der deutschen Rockgesichte wird, steht noch in den Sternen. Die Meinungen werden vermutlich sehr geteilt sein. Alles in allem ist das Comeback der Onkelz mit Memento ein gelungenes, aber es hat noch „Luft nach Oben“! Highlight sind definitiv die ersten beiden Stücke, sowie „Irgendwas für nichts“ und „Es ist sinnlos mit sich selbst zu spaßen“.
Fakt bleibt, dass die Band live wieder jeden Besucher in ihren Bann ziehen wird!

Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Adrian

Macht mit viel Leidenschaft Fotos von Konzerten und hört am liebsten deutschsprachige Musik.

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