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Bonaparte – Dto.

Ungewöhnlich sanfte Töne schlug die Berliner Band Bonaparte um Tobias Jundt mit der aktuellen Single „Into The Wild“ an. Zwar vom Gesang und Stil her unverwechselbar Bonaparte kennt man Jundt sonst eher von der quirligen Seite. Der gebürtige Schweizer verlangt seinen Hörern über Albumlänge aber auch auf dem neuen, vierten, „Bonaparte“-genannten Werk wieder Einiges ab, auch wenn die ganz wilden Zeiten scheinbar erst einmal vorbei sind: Bekannt für eine bizarre Liveshow, eine surreale Mischung aus Rockkonzert, Rave, Variete und Zirkus, erwartet den Hörer auf CD die musikalische Essenz dessen.

Wabernde Elektronik mit funky Gitarren eröffnen „Bonaparte“ wie ein Daft Punk Album, dabei dürfte die Musik von Jundt ansonsten den komplettenGegenentwurf darstellen. „Out Of Control“ und „Yes Dear You´re Right I´m Sorry“ sind so der normale Wahnsinn, den wir von Bonaparte kennen: Hyperaktive Elektro-Punk-Bastarde. „Me So Selfie“ mit Unterstützung von Rapper Tim Fite fügt noch etwas Hip Hop-Flavor hinzu. Es gibt sie also wieder, diese wilden Mixturen, die elektronischen Spielerein, den schrammeligen Garagenrock („I Wanna Sue Someone“), eine dadaistisch anmutende Spoken Word Konstruktion („Wash Your Thighs“), aber auch wuchtig groovende Nummern wie „Riot In My Head“, mit Sicherheit ein mächtiges Tool für die Dancefloors der Clubs, oder wie  bei „May The Best Sperm Win“ gar Rock and Roll und Surf mit schon genialem Saxophon.

Lyrisch macht sich unter anderem über die selbstverliebte Smartphone Generation lustig („Me So Selfie“), beschreibt das Gefühl, fremd auf dem eigenen Planeten zu sein („Like An Umlaut In English“) und die Herausforderungen der Polygamie („Two Girls“).

„Bonaparte“ entstand großteils in New York, wo das Album dann auch von Andy Baldwin aufgenommen und abgemischt wurde. Eine feine Songsammlung, vom Intro „1-800“ bis zum relaxten „If We lived Here“ mit den Off-Beat-Gitarren feuern Jundt und Konsorten ein wahres Feuerwerk ab. Vom Flow her das wohl bisher zugänglichste Album der Band. Um es mit den Worten aus „Two Girls“ zu sagen: Haters gonna hate! Heißt im Umkehrschluss: Die Fans werden es lieben, zu Recht!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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