Boon – The Essence Of Everything
Warum Boon bisher an mir vorbeigegangen sind weiß ich leider nicht. Weit gebracht haben es die vier Österreicher jedenfalls. Wer als Support für die ganz Großen wie AC/DC oder Sepultura auf der Bühne stand hat doch schon Einiges erreicht. 14 Jahre nach ihrer Bandgründung erscheint nun das mittlerweile vierte Album „The Essence Of Everything“.
Während der gemeine Rock´n´Roller ja bekanntlich mit dem Beelzebub sympathisiert, sind Boon wohl eher im Auftrag des Herrn unterwegs und wollen mit ihrer Musik die Vision von der allmächtigen Liebe verbreiten. Macht aber nix! Sie schreiben sich Hektoliter Herzblut und 110% Leidenschaft auf die Fahnen, und das hört man mehr als deutlich heraus. Das Ergebnis ihres Schaffens ist Rock´n´Roll mit ordentlich Power im Hintern.
Die Extraportion Power gibt´s gleich im Opener „Give It A Go“ mit saftigen Gitarrenriffs und crunchy Vocals auf die Ohren geballert und ist für mich neben „Addicted to Rock“ der Anspieltipp schlechthin. Ähnlich herzhaft geht´s auch mit „We All Breathe As One“ weiter. Etwas dezenter wird´s bei „Minutes“, ebenso bei der Ballade „Don´t Go Away“, die wohl ausschließlich das weibliche Konzert-Publikum zum Mitsingen animieren dürfte. Grundsätzlich ja nicht weiter schlimm, aber mir ist die Nummer einfach viel zu klebrig.
Der Sound von „The Essence Of Everything“ zieht sich von den 80ern bis heute, quasi die Essenz aus allem. Die Produktion an sich ist gut gelungen, jedoch leider eine Spur zu glatt. Spaß macht´s aber auf jeden Fall.
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