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Chvrches – The Bones of What You Believe

Was war das für ein Hype um dieses schottisches Trio, der da vor bzw. seit ungefähr einem Jahr veranstaltet wurde – gleich nachdem die bis dahin quasi nicht existente Band gerade mal ihr erstes Lied präsentiert hatte. Das Video zu “Lies” schlug jedenfalls ein, ließ scheinbar alle Welt auf ein richtig großartiges Debütalbum hoffen und brachte in ihrer Heimat die BBC sogar dazu, die Band mit dem komischen “V” im Namen als eine der vielversprechendsten Newcomer 2013 zu betiteln.
Nach und nach brachten Chvrches weitere Stücke heraus: “The Mother We Share”, “Gun” und “Recover” – zunächst nur über Soundcloud, wo die Titel anfangs zum Teil sogar kostenlos downloadbar waren, später dann als EPs und Singles auf den großen Verkaufsplattformen. Und jede Veröffentlichung zündete jeweils eine weitere Stufe der Rakete, die scheinbar unaufhaltsam abzog.

Nun hat das Warten ein Ende, und die schon zahlreich vorhandenen Fans, die sich bisher mit einer Hand voll Songs und Gigs in Europa (als Support von Depeche Mode) und Nordamerika zufrieden geben mussten, bekommen endlich das Erstwerk “The Bones of What You Believe” vorgestellt. Und wer die oben genannten Stücke von Iain Cook (Synthesizer, Gitarre, Bass, Gesang), Martin Doherty (Synthesizer, Sampler, Gesang) und Frontfrau Lauren Mayberry (Gesang, zusätzliche Synthesizer) schon kennt, der ahnt – nein der weiß, dass alleine diese vier Songs zur einer Empfehlung des Albums führen müssen.

Aber auch die übrigen zwei Drittel wissen zu überzeugen. Da wäre beispielsweise das flotte “We Sink” (übrigens Teil FIFA14-Soundtracks), bei dem die oft genannten Einflüsse von Kate Bush und Robyn, aber auch von Ellie Goulding, recht gut auszumachen sind. Oder das vielseitige “Tether”, das nach den ersten drei Stücken mit einer ganz ruhigen und langsamen ersten Hälfte (inkl. etwas Gitarre) einen richtigen Schnitt darstellt, sich in der zweiten Halbzeit dann aber schön entfaltet. Oder…, oder…, oder… Aus der Reihe springt nur „You Caught The Light“, das das Album ganz gemütlich ausklingen lässt – ohne Laurens Gesang, ohne catchy Melodie und ohne poppige Synth-Hooks.

Letztere sind aber sonst allgegenwärtig, meist wohltuend eingängig, manchmal etwas frickelige Sounds – dazu Laurens bezaubernde Stimme, aber auch gelungene Gesangsparts der beiden Herren (z.B. „Under The Tide“) – und obendrein großer Ideenreichtum. Ein Album ohne wirkliche Schwachstellen – obwohl die Vorab-Veröffentlichungen die Latte schon sehr hoch gehängt haben und sicher auch herausstechend bleiben.
Soll heißen: “The Bones of What You Believe” kann den hohen Erwartungen gerecht werden. Wer auf “Electropop, der schimmert, wenn die Tränen von den Boxen gewischt sind” (Zitat BBC) und zuckersüßen Gesang zu verdammt coolen 80er-Synthieklängen steht, wer Künstler wie Depeche Mode oder die schon genannten Robyn und Ellie Goulding mag, der sollte dieses Album schleunigst probehören! Großes Tennis!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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