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Dan Patlansky – Introvertigo

Mit seinen insgesamt sieben Studioalben seit dem Debüt im Jahr 1999 (“Standing at the Station”) hat sich der aus Südafrika stammende Gitarrist Dan Patlansky bereits einen gewissen Stand in der inoffiziellen internationalen Gilde der Bluesgitarristen verdient. In Europa dürfte er trotz früherer Support-Auftritte bei Europa-Touren von Bruce Springsteen, Everlast oder zuletzt Joe Satriani (Shockwave Tour 2015) allerdings noch einem nur kleineren “Fach-Publikum” bekannt sein.

Mit “Introvertigo” legt eben jener Saitenkünstler nun seinen neuesten, achten Longplayer vor und spricht prompt von seinem besten Album bislang. Nun sehe ich mich nicht der Lage, Vergleiche zu den Vorgänger-Alben zu ziehen. Allerdings lässt sich tatsächlich nicht leugnen, dass “Introvertigo” einen gewissen Charme besitzt.

Mit “Run” legt die Platte auch direkt sehr beeindruckend los. Das Stück mag nicht sonderlich temporeich sein, strotzt mit der bluesigen Gitarre und dem heftigen Gesang im Refrain (verzerrtes Schreien) geradezu vor Energie. “Sonnava Faith”, der Rant an diverse machtgeile Obrigkeiten in der Kirche und “Queen Puree”, ein Stück über das kleine Patlansky-Töchterchen, mögen zwar ein bisschen zahmer daherkommen, beweisen aber dennoch einen großen Rock-Einfluss.
Das Album in eine einfach mit “Rock” beschriftete Schublade zu tun wäre aber zu kurz gegriffen. Der Blues-Anteil ist sehr stark, wie vor allem das Stück “Poor Old John” oder auch der Southern-Rock in “Heartbeat” zeigen. Das Ganze wird hin und wieder mit Orgeln im Hintergrund untermalt und oft mit sehr tollen Gitarrensoli garniert. “Stop the Messin” groovt mit einem funky Rhythmus und auch eine (für mich fast etwas zu) schmusige Ballade mit Piano und ganz gefühlvoll schwingenden Saiten (“Loosen Up the Grip”) darf nicht fehlen.

“Introvertigo” ist “adult oriented” Bluesrock, in dem abwechselnd alle Einflüsse mal mehr mal weniger deutlich werden — von Musik wie die von Stevie Ray Vaughan bis Black Stone Cherry. Die Mischung aus Blues, Rock und Roots, aus lauten Riffs und sensibleren Tönen ist angenehm unterhaltsam. Wer sich für die genannten Genres interessiert, womöglich noch Freund virtuoser Gitarrensoli ist aber auch mit der Abwechslung zum Ruhigeren zurechtkommt und nicht zwingend Innovatives sucht, sollte mal reinhören.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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