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Deftones – Koi No Yokan

Die Band Deftones aus der kalifornischen Landeshauptstadt Sacramento wird gerne mit dem Begriff Nu Metal in Verbindung gebracht. Im Gründungsjahr der Deftones, 1988, war an diese Genreschöpfung aber noch gar nicht zu denken. Deshalb sollte man sich nicht zu sehr dazu verleiten lassen, die Band daraufhin vorzuverurteilen. Mittlerweise ist man allerdings ohnehin über jeglichen Zweifel erhaben, man schaffte es, sich kontinuierlich zu verbessern, einen ureigenen Sound zu kreieren und dann zu verfeinern.

„Koi No Yokan“ heißt das neue, siebte Album. Opener „Swerve City“ feuert seine ersten Gitarrensalven, die Stimmung bleibt aber zunächst eher gelöst. Manisch poltert auch „Romantic Dreams“, im Wechselspiel mit eher melancholischen Passagen. „Poltergeist“ hat gleich mehrere Persönlichkeiten, die immer wieder miteinander kollidieren. Die aufgewühlte Stimmung auf „Koi No Yokan“ wird dann durch das eher ruhige „Entombed“ mit seinen dezenten Keyboards wieder besänftigt. „Tempest“ mit seinen schweren Gitarren und dem unverschämt eingängigen Refrain sowie das ruppig rumpelnde „Gauze“, alle Songs haben ihre Spezialitäten, auch „Rosemary“, das in ein nahezu mechanisch anmutendes Riff ausufert.

Wie im Stück „Poltergeist“ hat „Koi No Yokan“ gleich mehrere Persönlichkeiten. Die Kunst der Band besteht nun aber nicht darin, möglichst krasse Stimmungsschwankungen herbeizuführen, vielmehr folgt man einer raffinierten Dramaturgie, der Hörer wird nach und nach immer tiefer in ein dichtes, weites Netz aus intensiven Emotionen und Riffs verwoben. Ein intensiver, brachialer aber dann auch wieder sanfter Trip, auf den man sich einlassen muss und der am besten als Gesamtkunstwerk funktioniert.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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