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Devin Townsend Project – Transcendence

Was gibt es über den kanadischen Wahnsinnigen, auch als Devin Townsend bekannt, noch zu sagen was bisher noch nicht erwähnt wurde? Ich weiss es nicht. Kann eine Review wirklich die Quintessenz von dem einfangen, wofür dieser Mensch steht? Schwer zu sagen. Ein Versuch soll es aber trotzdem Wert sein.

Machen wir uns nichts vor, Devin Townsend ist ein musikalisches Genie der einfach alles kann. Von den harmlosen Anfängen als Steve Mais Leadsinger über den Status des Mitbegründers des Extreme Metal mit Strapping Young Lad bis zu den beiden (im absolut positivsten Sinn) absurdesten Metal-Opern mit der kaffeesüchtigen Handpuppe Ziltoid The Omniscient in der Hauptrolle. Nichts scheint unmöglich für dieses Powerhouse.

Wenden wir uns nun der Gegenwart zu. Ursprünglich war dieses Projekt nur auf die ersten vier Alben „Ki“, Addicted!“, „Deconstruction“ und „Ghost“ ausgelegt, jedoch hat das Ganze inzwischen eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt, der sich niemand so leicht entziehen kann, so dass wir inzwischen Album Nummer acht durch unsere Gehörgänge jagen können.

Was zunächst auffällt, ist die Konstanz mit der Devin Townsend seine Mitspieler zusammenhält. Seit Album Nummer vier wird jedes Album von der gleichen Besetzung (Gastmusiker mal ausgenommen) eingespielt. Anneke van Giersbergen, die auf „Addicted!“ zur absoluten Hochform auflaufen durfte und Ché Aimee Dorval, die auf dem Progressive Country/Bluegrass-Meisterwerk „Casualties Of Cool“ glänzte, sind hier nun auf wieder zugegen, jedoch nur in Backgroundsinger-Funktion.

Mit dem ersten Song „Truth“, eine neue Version von Devins zweiten Soloalbum „Infinity“ von 1998, nimmt er uns mit eine Reise und spiegelt schon alles wieder, was uns in den insgesamt 64 Minuten alles erwartet: Progressive Musik vom allerfeinsten. „Stormbending“ begeistert mit 90er-Jahre-angehauchten Gitarrensoli die gefühlt noch ewig weitergehen könnten und kulminiert in einem fulminanten Orchester-Chor-Finale. Das gleiche gilt im Groben für den Nachfolger „Failure“, wobei hier noch zusätzlich ein Refrain uns kredenzt wird, der Gänsehaut-Potenzial hat. An „Secret Sciences“ werden sich die Geister scheiden, da der Refrain äusserst schwere Tendenzen eines Disney-Films mit Schneemänner, Eis und blonden Frauen in sich trägt (let it go…). Ob Absicht oder Zufall werden wir wohl nie erfahren.

Manche werden bemängeln dass der aktuelle Silberling „Transcendence“ doch sehr nach „business as usual“ klingt. Das ist auch der Fall. Gefühlt lässt sich „Transcendence“ als spiritueller Nachfolger von „Epicloud“ an, aber muss es denn immer etwas komplett Neues sein? Diese Frage sollte jeder für sich selbst beantworten. Klar sollte jedoch sein, dass man sich nie völlig sicher sein kann, womit Devin Townsend als nächstes um die Ecke kommt. Was man aber sicher sagen kann: Der nächste akustische Wahnsinn wird früher oder später definitiv kommen.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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