FIDLAR – Too
Mit ihren ersten paar Songs ging es mit The Hives auf Tour, 2013 kamen sie dann mit ihrem Debüt-Album ‚FIDLAR‘ (ein Akronym für Fuck It Dog Life´s A Risk) um die Ecke. FIDLAR aus Los Angeles sind so eine Marke, man gibt sich als sympathische, musikalische, surfende und skatende Taugenichtse.
FIDLAR haben sich einen ebenso unverwechselbaren wie leichtfüßigen Sound zugelegt. Einen Mix aus lärmendem Garage-Rock und sonnigem PopPunk, dem man die Pixies, die Ramones, aber auch die kalifornische Skatepunk-Schule anhört. So reihen sich auf ‚Too‘ todsichere Partynummern wie ’40oz. On Repeat‘, ‚West Coast‘, ‚Sober‘ oder ‚Bad Habit‘ aneinander. Mit Leidenschaft, Energie und Schalldruck vorgetragen. Lediglich der Song ‚Overdose‘ bricht von der Stimmung her völlig aus, gipfelt mit heftigen Gitarrenwänden und klaustrophobischem Geschrei in purer Verzweiflung, wobei FIDLAR den Hörer in einen tiefen Abgrund reissen.
Das herausragende Talent der Kalifornier ist es, eigentlich tragische Geschichten – die Perspektive des Süchtigen in der Abwärtsspirale, den Selbstbetrug, die Einsamkeit und letztendlich der Entzug – in ungemein poppige, gute Laune versprühende Songs zu verpacken, mit Textzeilen wie ‚I’m just gonna crawl back inside my bed, I’m just gonna stay stuck inside my head, And I just wish that I was dead‘. Ging es auf ‚FIDLAR‘ weitestgehend um Party machen und möglichst viel Alkohol und Drogen zu konsumieren, weil man zu dieser Zeit eben ständig Party machte und möglichst viel Alkohol und Drogen konsumierte, so ist ‚Too‘ der Hangover, der Kater, der sich hauptsächlich mit dem Drogen- und Alkoholentzug von Sänger Zac Carper beschäftigt.
Was also darf man von ‚Too‘ erwarten? Nicht weniger als die Platte, auf die man den ganzen Sommer lang gewartet hat, ein Hitalbum voller grandioser Melodien und finsterer Abgründe, ein Widerspruch, auf den man sich erst einlassen muss.
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