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Kumm – A Mysterious Place Called Somewhere

Mit dem Saxophon als Earcatcher und einer exzessiven Liveshow machte sich die Band Kumm aus Cluj auch hierzulande viele Freunde, gerade der Großraum Freiburg, aber auch Berlin wurden gerockt. „A Mysterious Place Called Somewhere“ ist das neue, mittlerweile sechste Album der rumänischen Indie-Rocker. Seit dem letzten Album „Far From Telescopes“ sind tatsächlich schon wieder 4 Jahre vergangen. Zwischenzeitlich veröffentlichte man die Songs „Foul Play“ und „Eskimo“. Drummer Paul Ballo verließ die Band und wurde durch John Ciurea ersetzt. Catalin Mocan, der seit „Different Parties“ (2006) den Frontmann gab, verließ die Band im Januar letzten Jahres. So ist es nun wieder an Gitarrist Eugen Nutescu, der Band eine Stimme zu verleihen. Nutescu und Keyboarder Kovács András sind die einzigen verbliebenen Gründungsmitglieder. Das Sextett komplettieren Saxophonist Mihai Iordache, Bassist Utu Pascu, Schlagzeuger John Ciurea sowie Violinistin Ana-Cristina Leonte, die auch einige Gesangsparts übernahm.

Klar, der Nachfolger für „Far From Telescopes“, ein Album, das mit einigen potentiellen Hits, einer fetten Produktion und einfach guten und knallenden Songs gespickt war, hat es denkbar schwer. Deshalb versucht man gar nicht erst, eine weitere Kopie vorzulegen. Die Stimmung ist diesmal eine andere, man wechselt von Samstag-Abend zu Sonntag Nachmittag: Verträumter und auch etwas schwermütiger. Erdig scheppern die Gitarren beim behäbig groovenden Opener „Everybody’s Watching“. Das Keyboard gibt den Songs nicht mehr die poppige Kante des Vorgängers sondern fungiert hier öfter einfach als Piano.“Sun Strip“ dann mit dem tollen, unterstützenden Gesang von Ana-Cristina Leonte, „Time Machine“ leistet sich zum Ende hin einen leidenschaftlichen Ausbruch, der Gesang schwillt an und Eugen Nutescu malträtiert dazu die Gitarre. Diesen Schwung nimmt das nicht minder druckvolle „The Dark Side Of The Mind“ noch einmal auf. Irgendwie beschleicht einen dann aber das Gefühl, dass so todsicheren Hits wie „Sugar Hill“ oder „Bubbles“ absichtlich die Power entzogen wurde, mit knackigerem Bass, Schlagwerk und motivierterem Gesang  würden diese beiden Nummern richtig nach vorne losgehen. Dagegen wirkt die Ballade „That Is Right“ angenehm nachdenklich-psychedelisch. Zu den eingängigsten Stücken zählen das rumänischsprachige „Sa Nu Spui Nimanui“ und „One In A Million“.

Weniger offensichtliche Hits, dafür eher rockige Kompositionen, die erhört werden wollen, die ihre Tiefen erst bei mehrmaligem Hören preisgeben: „A Mysterious Place Called Somewhere“ zeigt Kumm von einer ruhigeren Seite. Bleibt abzuwarten, was die Band live daraus macht.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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