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Macbeth – Wiedergänger

Macbeth haben den Titel ihres aktuellen Albums wohl nicht ohne Hintergedanken gewählt: „Wiedergänger“ sind sie gewissermaßen selber. Die Band begann schon in den 1980er-Jahren in der DDR, hatte nicht nur im angeblich real existierenden Sozialismus immer wieder mit Problemen zu kämpfen, sondern auch nach der Wende. So dauerte es fast 20 Jahre bis zum Debüt-Album „Macbeth“ und dem Nachfolger „Gotteskrieger“, das 2009 erschien, und dessen kompromisslose Linie mit dem aktuellen Werk „Wiedergänger“ fortgesetzt werden soll. Macbeth spielen schnellen, derben Metal mit deutschen Texten – in die Schublade der neuen deutschen Härte passen sie aber nicht.

Natürlich erinnern Macbeth an Kapellen wie Subway to Sally (nur ohne Folk-Mittelalter-Anleihen) oder Apokalyptische Reiter (nur ohne deren Stil-Exkursionen), doch würde man sich die dominanten deutschen Vocals von Oliver Hippauf wegdenken, bliebe energiegeladener Power Metal übrig, der eher Anleihen bei den ganz alten Sabaton aufweist. Die deutschen Texte sind erfreulich unpeinlich, auch wenn die Themen aus dem Klischeetopf stammen: Krieg, gleich in dreifacher Ausfertigung mit Stalingrad als Aufhänger („Stalingrad – Kanonenfutter“, „Stalingrad – Untergang“ und „Stalingrad – Das Kreuz“) und in „Kamikaze“, menschliche Abgründe („Fritz H.“, „Fleisch“, „Stück für Stück“) oder historisches Blutbad in „Gladiator“. Musik und Texte passen gut zusammen, jeder einzelne Song ist ein guter Anspieltipp.

„Wiedergänger“ ist angenehm stimmig, denn Musik, Texte und auch die Produktion sorgen für ein mächtiges Ergebnis, das perfekt für ausgiebiges Headbangen geeignet ist. Wer Metal mag und kein Problem mit deutschem Gesang hat, der muss „Wiedergänger“ kaufen (am besten auch gleich den Vorgänger „Gotteskrieger„!) und fortan Macbeth im Auge behalten. Wenn die Band live ähnlich viel Power hat wie auf CD, dann dürften die Konzerte eine schweißtreibende Angelegenheit für alle Beteiligten werden.

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