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Marmozets – The Weird And Wonderful Marmozets

Fünf junge Briten und insgesamt nur zwei Familiennamen: Sängerin Becca MacIntyre muss gleich mit zwei eigenen Brüdern, Sam an der Gitarre und Josh an den Drums, in der Band auskommen. Ein weiteres Bruderpaar komplettiert dann die Marmozets (die Krallenaffen): Will und Jack Bottomley an 4- und einem weiteren 6-Saiter.
So ungewöhnlich die Besetzung, so ungewöhnlich, weil extrem zielstrebig der bisherige Werdegang. Gegen die Arbeit mit der Band hatten Schule und Job keine Chance. Immer das Ziel des Durchbruchs vor Augen. Ständig ahnend, dass irgendwo die große Chance wartet. Ende 2013 kam sie dann – Unterschrift bei Roadrunner…

Musikalisch ist das Quintett genauso direkt und selbstbewusst unterwegs – getreu dem ausgerufenen Motto “we can do whatever we want ‘cause we’re born young and free”. Nachdem auf den ersten EPs nach eigenen Aussagen “Dillinger Escape Plan auf Crack” serviert wurde, spielt es nun einen very britishen, auf Punk- und Math-Rock, mit progressiven Gitarrenriffs, Dissonanzen und komplexen Rhythmen, basierenden Mix, zu dem sich in diesem Debütalbum schlauerweise auch eingängige Melodien gesellen.
Besonders markant ist auch Beccas Gesang – nicht nur des Akzentes wegen. Der Vergleich mag hinken, aber in den normalen Parts erinnert mich ihre rotzige Art an Jennifer Weist von Jennifer Rostock. Als eindeutige Bereicherung kommen aber herrlich energiegeladene Shouts hinzu.

Die perfekte Mischung erwischt die Band gleich im Opener “Born Young And Free”. Der klingt etwas wirr, etwas schräg, rockt richtig ordentlich, klingt originell und überrascht dann doch mit einem recht harmonischen Refrain, der dafür sorgt, dass das Ganze sofort hängen bleibt.
In der Folge fallen die Songs ziemlich unterschiedlich aus. Mal extrem unharmonisch (“Vibetech”) oder schräg (“Why Do You Hate Me”) und mal das genaue Gegenteil (“Captivate You” oder “Cry”). Der Großteil liegt aber irgendwo dazwischen und bietet gängigen, proggigen, punkigen Rock. Insgesamt sehr solide.

Was ich nach dem ersten Kontakt mit “Born Young And Free” erwartet hatte, konnte “Weird and Wonderful Marmozets” letztlich nicht ganz einhalten. Die Latte wurde gleich zu Beginn sehr hoch gehängt. Nichtsdestotrotz ist “The Weird And Wonderful” Marmozets” ein richtig gutes Debüt-Album, das der geneigte Rock-Hörer unbedingt mal gehört haben sollte – sofern er vor Shouts und Math-/Prog-Elementen nicht zurückschreckt.

Anspieltipps: “Born Young And Free”, “Particle”, “Why Do You Hate Me”, “Hit The Wave” – und “Captivate You” für die Harmoniebedürftigen unter euch…Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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