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Nachtgeschrei – Tiefenrausch

Nachtgeschrei sollten mittlerweile allen Fans der mittelalterlich angehauchten Rockmusik ein Begriff sein. Bereits mit ihrem letzten, im Jahr 2015 erschienen Album „Staub und Schatten“ setzte die Band aus Frankfurt am Main neue Maßstäbe in der Bandgeschichte. Nun präsentieren die sieben Mittelalterrocker ihr inzwischen sechstes Studioalbum „Tiefenrausch“.

Bereits das als Ölgemälde gehaltene Cover charakterisiert das Album sehr treffend. Es verspricht einen emotionalen Tauchgang in den neuen, charakteristisch sehr staken Sound des Albums. Sehr gut abgemischt werden die Grenzen des Genres überschritten und es entsteht eine mitreissende Fahrt in die Tiefen der bedeutsamen Texte der Songs.

Durch den Titelsong „Tiefenrauch“ wird das Album eröffnet. Meeresrauschen wird von lieblichen Klavierklängen abgelöst, wunderbare Melodien lassen ein starkes Lied voller Liebe und Sehnsucht entstehen das einen wirklich berührt. Ein absolut würdiger und passender Song zur Eröffnung dieses starken Albums.

Mit den folgenden Songs „Aus dem Licht“, „Mal Mich Schwarz“ und „Kämpf Um Mich“ geht es in einer härteren Gangart weiter. Typischer Sound des Genre, der sich aber leider klanglich nicht sehr von den Songs vorheriger Alben abheben kann.

Mit „Meilen unter Meilern“ hört man allerdings etwas ganz neues. Erstmals wird ein Synthesizer zum Einsatz gebracht, was dem Intro des Songs einen neuen, peppigen Sound verleiht. Leider geht auch dieser Song viel zu schnell in die genretypischen Klänge über. Wer noch beim Intro auf etwas wirklich ganz Neues hoffte, wird leider enttäuscht. Zwar wird der Synthesizer noch mehrmals im Song zum Einsatz gebracht, aber der Sound geht zwischen den Instrumenten leider stark unter und besitzt bei Weitem nicht mehr die Kraft wie zu Beginn des Songs.

Der folgende Titel „Gift“ überzeugt durch seinen sehr starken Text. Eine giftige Reise der Emotionen entsteht und lässt Erinnerungen an persönliche Erfahrung entstehen.

Die folgende Ballade „Zurück!“ ist voller Sehnsucht und Herzblut. Ein sehr sentimentaler, tief berührender Song, der die Emotionen durch seine schnellen und langsamen Passagen wirklich sehr gut widerspiegelt.

Wie der Name schon sagt handelt „Heldenmut“ von einem tapferen Recken, zu dem in diesem Song aufgesehen wird. Musikalisch findet sich aber auch in diesem Stück wenig Neues.

„Beste Feinde“ ist der längste Song des Albums. Das mit sachten Klängen beginnende Stück ist anfangs stark von Blasinstrumenten geprägt wird, aber zunehmend rockiger. Ein starker Text, welchen der Titel des Songs sehr beschreibt, untermalt die satten Töne.

Die folgenden Songs „Stein um Stein“, „Ich verstumme“, „1000 Tonnen Stahl“ und „Laniakea„ heben sich zumindest musikalisch wenig von bisherigen Songs ab. Die Texte hingegen regen zum Nachdenken an. Viel lässt sich in diese hineininterpretieren. Sei es politischer oder auch zwischenmenschlicher Natur.

Fazit:

„Tiefenrausch“ ist ein gelungenes Album und das Anhören lohnt sich. Einzelne Songs können durchaus als Perle bezeichnet werden, etwas völlig Neues sucht man jedoch vergebens. Trotzdem stimmt das Gesamtpaket. Das Album wirkt in sich geschlossen und vermittelt einen starken emotionalen Eindruck, ein wirkliches Highlight fehlt allerdings. Trotzdem darf man es getrost als bislang stärkstes Album der Band bezeichnen.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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