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Pagan Altar – Time Lord

„Pagan Altar“, die Kultband der New Wave of British Heavy Metal. Ach, echt? „Diamond Head“ kenne ich, „Samson“ oder „Angel Witch“ auch, so wie wohl die meisten Metal-Fans. Aber „Pagan Altar“ war mir neu, was sich nun durch den aktuellen Release ihrer EP „Time Lord“ geändert, die es bisher nur als Bootleg gab. Der Band merkt man deutlich an, dass sie noch in den 1970er-Jahren gegründet wurde, bevor der siechende Heavy Metal durch die junge britische Garde frisches Blut erhielt. „Doom Metal“ nennt der Waschzettel die Musik von „Pagan Altar“, wobei man das nicht mit Bands wie „Candlemass“ oder „Saint Vitus“ assoziieren sollte, sondern eher mit „Black Sabbath“. Ausschweifende, zweistimmige Gitarrensoli gehören zu den Charakteristika ebenso wie schwere Riffs.

„Time Lord“ ist die Wiederveröffentlichung der auf Kassette veröffentlichten EP, was man dem Sound immer wieder anmerkt, obwohl der kräftig bearbeitet wurde. Aber es darf ruhig mal rauschen, das fördert meines Erachtens nur die Authentizität. Die fünf Songs sind okkult angehaucht, meist getragenen Tempos und interessant. Nein, nicht das „interessant“, das die kleine Schwester von Scheiße ist, sondern interessant – zuhören lohnt sich. Oberflächlich hört man ein bisschen Stoner Rock, ein bisschen Blues, ein wenig Metal, einen Schuss Doom, aber mit der Zeit offenbaren sich kleine Feinheiten, durch die die Songs nicht langweilig werden, sondern interessant bleiben. Sie haben etwas hypnotisches und passen ideal in eine verrauchte Kifferbude mit abgehängten Fenstern und vielen Matratzen auf dem Boden, und man hört die Scheibe mit seiner Kommune und dann kommt eines zum anderen… äh, ich drifte ab.

Bleibt die Frage, für wen sich der Kauf lohnt. Wer „Pagan Altar“ kennt und mag, sollte das Erstlingswerk in seine Sammlung einreihen. Wer Stoner Rock mag, sollte reinhören. Wer echten Metal will, muss sehr tolerant sein.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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