Browse By

Reptile Youth – Rivers That Run For A Sea That Is Gone

Ironischer Schnauzbart und Frisurennihilismus: Wer Bilder zur dänischen Band Reptile Youth googelt, macht interessante Entdeckungen. Aber auch die Band mit ihrer Musik an sich, die seit 2009, zunächst als Reptile & Retard firmiert, konnte schon mit ihrem gleichnamigen Albumdebut, besonders mit dem je nach persönlicher Stimmungslage etwas nervigen „Speeddance“ auf sich aufmerksam machen. Kritikpunkt Nummer 1 beim Debut war, dass es Mads Damsgaard Kristiansen und Esben Valløe nicht schafften, das exzessiv-anarchische Live-Erlebnis ihres avantgardistischen Elektro-Pop auf die Studioaufnahmen zu übertragen, was aber eher nach einem Henne-Ei-Problem klingt.

Mit “Rivers That Run For A Sea That Is Gone” erscheint nun das neue, zweite Album. Änderungen an der Rezeptur des Reptile Youth Sounds an sich gibt es keine. Auch hier bewegt man sich im Grenzbereich zwischen Elektro-Pop und Indie-Rock. Mit veränderlichen Gewichtsanteilen, versteht sich. Auch schwingt man jetzt nicht die große Kelle oder gar den Dampfhammer. Vielmehr beginnt “Rivers That Run For A Sea That Is Gone” eher nüchtern, mit kühler Elektronik und dem immer leidenschaftlicher werdenden Gesang von Kristiansen. Der Titelsong “Rivers That Run For A Sea That Is Gone” ist dann ein treibender Elektro-Rock-Bastard mit Samplegitarren. Auch in „Where You End I Begin“ werden die Gitarren aufgedreht, wüste Wälle als Kontrast zu wunderbar eingängigen Gesangsmelodien und Piano. Bei „We´re All In Here“ beschleicht einen bei den Backgroundvocals ein leichtes „Sympathy For The Devil“-Gefühl. „JJ“, ein Song über einen schwer drogenabhängigen Menschen mit eben jebnen Initialien kennen wir schon als Vorab-Single, mit hymnischem Gesang und etwas Gitarren-Kante ein stimmiger Vorbote für das Album. „All Of The Noise“ wirft mit flirrenden Keyboards und satten Melodien noch einmal alles an verfügbarem Wohlklang in die Waagschale. Zum Schluss lässt man es mit „Diseased By Desire“ dann noch mal ordentlich krachen.

Eigentlich sprachen Mads Damsgaard Kristiansen und Esben Valløe im Vorfeld von einem Album ohne Hits. Wahr ist, dass aus dieser Sammlung von Songs kein Song besonders heraussticht, weil jeder auf eine andere Weise knallt. Ob „All Of The Noise“ durch seine exzellente Melodik, “Rivers That Run For A Sea That Is Gone” als mitreissender Clubhit oder auch „JJ“ oder oder oder. Das Album „Rivers That Run For A Sea That Is Gone“ klingt mächtig, inspiriert und abwechslungsreich. Dennoch präsentieren sich die 10 Songs wie aus einem Guss. Nicht auszudenken, was Reptily Youth live aus diesem Material machen.

[amazon_mp3_clips widget_type=“ASINList“ width=“250″ height=“250″ title=““ market_place=“DE“ shuffle_tracks=“False“ max_results=““ asin=“B00HZYLFUI“ /]Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

Abo und News an Deine E-Mail







Über den Autor des Beitrags

Chris

Hört gerne Musik und redet/schreibt darüber.

Weitere Beiträge des Autors - Website

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert