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Saxon – Sacrifice

Das 2013er Album „Sacrifice“ ist für Saxon das, was „Painkiller“ einst für Judas Priest war: Eine Neuausrichtung, eine Frischzellenkur, ein wichtiger Impuls für die nächsten Jahre. Soweit lehne ich mich gerne aus dem Fenster. Auch wenn man „Sacrifice“ natürlich problemlos kritisieren kann: Für den modernen Sound, das metallische Riffing, das die Rock’n’Roll-Wurzeln der Engländer leugnet, das knallharte und direkte Songwriting, das Schnörkel zugunsten von Härte weg lässt.

Das könnte man alles kritisieren. Muss man aber nicht.

UDR0150_saxon_sacrifice_cover_kleinIm Gegenteil: Das sind genau die Gründe, warum „Sacrifice“ so gelungen ist. Und so wichtig für Saxon. Der von Andy Sneap (u.a. Arch Enemy) produzierte Sound ist modern, kühl, aber auch fett und transparent. Saxon wirken dadurch frischer als zuvor, im Jahr 2013 angekommen und nicht wie ein Dinosaurier aus den 1980ern, der die New Wave of British Heavy Metal überlebt und sich irgendwie ins aktuelle Jahrtausend geschmuggelt hat. Auf „Sacrifice“ sind Saxon heavier und metallischer als je zuvor, auch härter und direkter und wirken nicht wie eine Band, die sich selbst repliziert, sondern sich im Gegenteil neu erfunden hat.

Nach einem eher überflüssigen Intro gibt der Titelsong „Sacrifice“ die Marschrichtung mit einem wuchtigen Riff vor, über das Biff Byford deutlich böser als sonst singt und die raue Seite seiner Stimmbänder zeigt. Ungewöhnlich, sicher. Aber gut, sehr gut. Auch „Made in Belfast“ schlägt in die gleiche Kerbe, knallt fett aus den Boxen, setzt auf ein paar auflockernde Elemente zwischen den schweren Riffs und geht dank eingängiger Melodien gut ins Ohr. „Warriors of the Road“ zieht deutlich an Tempo an, während „Guardians of the Tomb“ ein mittelschneller, epischer Song mit Tendenz zum Power Metal ist. Man hört immer noch Saxon heraus, aber frischer und härter – das hätte ich nicht erwartet, aber es hat mich mehr als positiv überrascht. „Stand up and Fight“ ist ein knallharter Metal-Song (voller Klischees, aber was soll’s?), der sich im Live-Set hervorragend machen dürfte, und einen guten Kontrast zum schleppenden „Walking the Steel“ darstellt, bevor „Night of the Wolf“ wieder das Gaspedal durchtritt und schnelle mit beinahe schon balladesken Passagen mixt. Hier klingt Biff wie früher, der Song liegt aber trotzdem voll auf „Sacrifice“-Linie. Das Album ist phantastisch, sobald man akzeptiert hat, dass es keine Neuauflage von „Call to Arms“ oder „Lionheart“ ist.

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