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Skunk Anansie – An Acoustic Skunk Anansie – Live In London

Ehrlich gesagt hatte ich in diesem Jahrtausend zunächst recht wenig Kontakt mit der Musik von Skunk Anansie. Natürlich gab es da auch erst einmal die Auflösung der Band. Aber auch nach der Neuformierung 2009 schaffte es die Band kaum noch in meinen Player.
Dieses Jahr schienen die Briten aber einen neuen Angriff auf meine Playlist zu starten. Erst mit einem Konzert beim Lörracher Stimmen Festival (siehe Bericht und Fotos), bei dem ich mich auch prompt wieder vom Charme des Quartetts und ihrer Musik eingefangen fühlte. Und nun auch noch mit einem neuen, besonderen Album.

“An Acoustic Skunk Anansie – Live In London” heißt die Scheibe. Und wie der Titel sofort klar macht, handelt es sich sowohl um ein Akustik- als auch um ein Live-Album – das erste von Skunk Anansie überhaupt!
Der Gedanke für ein solches Projekt kam überhaupt erst auf, als das Zermatt Unplugged Festival bei der Band anfragte, ob sie nicht einmal unplugged auf dem Festival auftreten wollten. Von der Idee irgendwie angetan, wurde das Thema intern viel diskutiert. Und nachdem das Ob schnell geklärt war, ging es nur noch um das Wie. Statt einem Auftritt in Zermatt stand dann zunächst eine Akustik-Session für VIPs in den Abbey Road Studios im Raum, schließlich entschied man sich aber dafür, das Ganze doch lieber “richtig” – mit Publikum – aufzuziehen. Und ordentliche Filmaufnahmen sollten dabei auch noch gemacht werden.
Im April 2013 war es dann so weit. Skunk Anansie lud rund 900 Fans in die Londoner Cadogan Hall (Heimat des Royal Philharmonic Orchestra) ein, um dort nach mühevollem Neu-Arrangieren und Proben ihre Stücke in neuem, ungewohntem Gewand zu präsentieren.

Stolze 18 Titel und über eine Stunde Spielzeit bietet die CD/DVD-Kombination. Die Konzert-Aufnahme wird außerdem auch als Blu-ray angeboten. Vertreten sind, ausgewogen verteilt, Stücke aller bisherigen fünf Studio-Alben. Zudem sind die beiden neuen Songs der “Smashes And Trashes”-Best-Of-Kompilation (2009) dabei, und ein Cover von Paul Wellers “You Do Something To Me”.
Was die Songauswahl betrifft, bleibt kaum ein Wunsch offen. Die Fans der alten Alben bekommen natürlich “Weak” und “Hedonism”, aber auch “100 Ways To Be a Good Girl”, “Charity”, “Charlie Big Potato”, “Brazen (Weep)” und “Secretly”, spendiert. Aus der “Neuzeit” sind u.a. “I Hope You Get To Meet Your Hero” und “I Believed In You” geboten.
Ich hätte mir höchstens noch “You’ll Follow Me Down” gewünscht. Auch eine kreative Adaption von “Yes It’s Fucking Political” wäre sicher äußerst interessant gewesen.

Youtube-Video per Klick auf das Bild laden. Davor bitte die Datenschutz-Hinweise im Impressum beachten!

Sängerin Skin war zunächst skeptisch, ob sie in der leisen Akustik-Umgebung mit ihrer Stimme zufrieden sein könnte. Kann sie natürlich – sie klingt wundervoll, sowohl in den ruhigen Stücken (siehe „Brazen (Weep)“), als auch bei den vielseitigen (z.B. „Charity“) und den rockigeren Songs („Twisted (Everyday Hurts)“) . Unterstützt wird sie mit einer Zweistimme, nämlich der von Erika Footman, der Frau von Drummer Mark Richardson. Musikalisch verstärken ein Streichensemble und ein Freund von Skin namens Len Arran an der Gitarre die Band.
Der Live-Charakter ist auf der CD übrigens nicht allzu stark zu hören. Das Publikum ist eher dezent eingebunden. Es wurde tatsächlich mehr wert darauf gelegt, eine qualitative Platten- und Filmaufnahme hinzubekommen.

Wir fassen zusammen: eine Band mit knapp 20-jähriger Bühnenerfahrung, zwar keine neue, dafür aber bewährte Stücke, laaaange Spielzeit, tolle Arrengements, eine großartige Stimme, stimmungsvolle Bildaufnahmen. Kurz: “An Acoustic Skunk Anansie-Live in London” ist richtig gut geworden – für Fans ein Muss!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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