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The Razed – The Razed

Ist das nicht ein gelungenes Beispiel für funktionierende, europäische Kooperation bei The Razed?! Gitarrist und Mann am Mikro Paul Byrne kommt aus England. Die dicken Saiten bringt der Schwede Jacob “Skiddy” Jarnvik in Schwingung. Und Joe Tyburn an der Schießbude ist, auch wenn sein Name anderes vermuten ließe, deutscher Nationalität.
Bei so viel Internationalität ist dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die drei Musiker einige unterschiedliche Einflüsse mit in den Proberaum bringen und so munter Classic und Alternative Rock mit Punk mit Rock’n’Roll verwursteln.

Das Ergebnis nennt die Band selbst dann “Grungadelic Space Punk” und ist auf dem selbstbetitelten Debütalbum in 11 Stücken und rund 50 Minuten zu bestaunen. Das Cover macht zugegebenermaßen einen etwas einfachen Eindruck und auch die Produktion klingt nicht sehr aufwendig. Wobei sich die Aufnahme recht direkt und live anhört, was vermutlich so gedacht war und ja auch durchaus seinen Charme hat. Wer jedenfalls, wie The Razed, als noch ziemlich unbeschriebenes, europäisches Blatt auf Einladung im legendären Whiskey a GoGo Club am Sunset Strip in L.A. abrocken darf, kann unter dem Strich bisher so viel nicht falsch gemacht haben.

Insgesamt bieten die Lieder abwechslungsreichen Rock, wie schon gesagt, in verschiedenen Facetten. Neben der stets verzerrten und mit Hall versehenen Stimme sind viele Rhythmus- und Tempowechsel und teils ganz nette Gitarrensoli zu hören. Überhaupt wird recht viel mit Effekten gearbeitet – wohl der “Space”-Part der eigenen Schubladenaufschrift – wahrscheinlich, so könnte ich mir vorstellen, der Part, der bei den Hörern am meisten polarisiert.
Gute Ideen sind jedenfalls vorhanden, wie beispielsweise die einigermaßen gut hängen bleibenden Refrains von “One Finger Salute” (Zitat: “don’t look back, I’m not waving” :)) und “Fall of the Rebel Angels” zeigen. Ansonsten ist auch der Opener-Track “Energy Transfer” (das Lied für jeden Montag: “I need some adrenaline to get me through the week”) ein guter Anspieltipp.

Letztlich würde ich “The Razed” als ein Debütalbum beschreiben, das einen nicht zwingend vom Hocker pustet aber durchaus hörenswert ist und andeutet, dass Potenzial in der Band vorhanden ist. Rockfans, die nicht unbedingt durchdefinierte Top-Produktionen brauchen, um Rockmusik feiern zu können, sollten dem Album durchaus mal ein Ohr schenken.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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