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Throwers – Loss

Mit Stücken weit jenseits der 4-Minuten-Grenze und einer musikalischen Rezeptur fernab der gängigen HC-Klischees ist die Formation Throwers aus Leipzig so etwas wie die Progressive-Rock-Band der Hardcore-Szene, Progressive-Core, sozusagen. 2011 gegründet ließ man ein Jahr später die EP ‚Prosaic Materialists / Rudimentary Bodies‘ vom Stapel. Zwischendurch folgte noch die ‚Gaunt‘-EP, und jetzt entlässt das Quartett mit ‚Loss‘ das erste Album in das noch junge Jahr 2016.

Throwers sind Grenzgänger im Extrembereich, schnelle Attacken, aber auch eine bedrohliche Sludge-Atmosphäre, atmosphärische, instrumentale Passagen und harsche Blackmetal-Anleihen: Die musikalische Landschaft auf ‚Loss‘, mit sieben Klangkolossen an der Zahl, ist abwechslungsreich und düster. Im Zickzack geht es von der Kriech- auf die Überholspur, zu wendig und dynamisch, um bei den zahlreichen Abzweigungen, Wendungen und Tempowechseln den Faden zu verlieren.

Bei ‚Der Makel‘ werden dem Hörer die Gitarrenbretter nur so um die Ohren geschlagen, um dann mit besänftigerenden Parts bis auf Doom-Geschwindigkeit abzubremsen. Diese Ruhelosigkeit und ein verästeltes Songwriting ziehen sich über das ganze Album. Dabei legen Throwers einen ganz eigenen Sinn für Melodik an den Tag, wie etwa in ‚Karg‘. Dies sei nur stellvertretend für alle Stücke von ‚Loss‘ erwähnt, die einen insgesamt zu fesseln wissen.

Verzweiflung und Tristesse, Zustände von Schwarz und Grau, werden auf ‚Loss‘ hingebungsvoll zelebriert und sind förmlich mit Händen greifbar. Die morbide Stimmung und die schier unfassbare Intensität machen dieses Album zu einem wahren Monstrum. Throwers machen schon mal vor, wie moderner Hardcore 2016 klingen kann.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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