Toy – Dto.
Die Band Toy aus London ist relativ frisch; 2010 gegründet, den ersten Auftritt Anfang 2011 in London im Club absolviert und schon ging es auf diverse Festivals und auf Tour mit The Horrors. Mittlerweile spielen die Mannen um Sänger und Gitarrist Tom Dougall ausverkaufte Headlinershows. Ein weiterer Hype oder wirklich Qualität?
„Colours Running Out“ eröffnet das gleichnamige Debutalbum hitverdächtig, dichte, flauschige Keyboards, blubbernder Synthiebass und eine Stimme, die an die 80er Wave-Pop-Zeiten erinnern. Der zweite Song „The Reason Why“ bremst den Schwung gleich wieder runter, überzuckert von pappsüßen Keyboards. Der Song wirkt dadurch insgesamt etwas lahm. „Motoring“ dagegen ist eine flotte Post-Punk-Nummer mit New Order Bass. Auch das Instrumental „Drifting Deeper“ ist ein gelungener, atmosphärischer Trip. „Strange“ wird von psychedelischen Effektspielereien stark gedehnt, eine Anspielung auf Maxi-Versionen, gängig in den 80ern? „Walk Up To Me“ ist ein relaxter, ebenfalls sehr psychedelischer Song mit perlenden Gitarren und knarzenden Bass. Rausschmeisser „Kopter“ ist der rockigste Song des Albums, der noch mal richtig Gas gibt, mit aufgedrehten Gitarren und wirbelnden Keyboards wird das Ende um über neun Minuten nach hinten gejammt.
Toy wirken am besten, wenn die Songs leicht von den Gitarren vorangetrieben werden, der Keyboardballast, von dem „The Reason Why“ oder auch „HeartSkips A Beat“ definitiv zu viel abbekommen haben ist sprichwörtlich die Margarineschicht auf der Sahnetorte. Auch das etwas maßlos ausufernde „Dead And Gone“ stört etwas den Hörfluss. Aber das ist wohl Geschmackssache und Jammern auf hohem Niveau, denn Toy ist da wirklich ein sehr ordentliches Debut gelungen.
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