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Assassin’s Creed III

Assassins Creed III ist eine mehr als gelungene Fortsetzung von Ubisoft zur gleichnamigen Serie die am 30. bzw. 31. Oktober 2012 für PlayStation 3 und Xbox 360 erschien. Windows-Spieler müssen sich leider noch bis zum 22. November gedulden und Wii U Spieler in Europa bis zum 30. November. Entwickelt wurde das Spiel, wie auch schon seine Vorgänger, von Ubisoft Montreal. Insgesamt waren sieben Studios an diesem Projekt beteiligt. Unmittelbar nach der Veröffentlichung von Assassin’s Creed II begann 2009 die Entwicklung an diesem dritten Teil der Hauptserie. Insgesamt stecken damit also schon ganze 3 Jahre in diesem Spiel und es wird als das größte Entwicklungsprojekt in der Geschichte von Ubisoft bezeichnet. In der Zwischenzeit erschienen bereits die Ableger Assassin’s Creed: Brotherhood (Ende 2010) und Assassin’s Creed: Revelations (Ende 2011).

Assassin’s Creed III – Connor Kenway

Mitten in der amerikanischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges kämpft man als Connor Kenway, Sohn des Engländers Haytham Kenway und einer Mohawk Indianerin, auf der Seite von George Washington gegen die Engländer, die ihre Ansprüche mit Waffengewalt durchsetzen wollen. Die Templer setzen sich auf der Seite der Engländer gegen die Unabhängigkeit Amerikas ein. Connor, bei den Indianern auch Ratohnhaké:ton genannt, wird von Achilles im Spielverlauf zum Assassinen ausgebildet. Im Jahre 1770 beginnt die Geschichte mit dem Massaker von Boston, entwickelt sich dann über die Gefechte von Lexington und Concord zur Unabhängigkeitserklärung 1776 der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit dem großen Brand in New York 21. September 1776  geht es zu weiteren Gefechten und der Seeschlacht vor der Cheseapeake-Bay im September 1781. Schliesslich wird am 3. September 1783 in Paris der Friedensvertrag geschlossen, durch den die Vereinigten Staaten von Amerika als eigenständiger Staat anerkannt werden. Die Darstellung dieser Geschichte während des Spielablaufes ist mit vielen Informationen und grafischen Details sehr ausführlich umgesetzt worden.

Assassin’s Creed III – Eine Seeschlacht

In den ersten Sequenzen, der Einteilung der Geschichte in Abschnitte des Spiels, erkundet man als Haytham Kenway, dem Vater des Hauptprotagonisten, die „Neue Welt“, um ab Sequenz 4 als Connor in einem Indianerdorf zuerst das Jagen zu erlernen und dort Stück für Stück zurück zur Geschichte und schliesslich zur Ausbildung zum Assassinen zugeführt wird. Während des Spielablaufes trefft ihr auf namhafte Persönlichkeiten der amerikanischen Revolution. Darunter sind wie schon erwähnt George Washington, aber auch Benjamin Franklin, Marquis de La Fayette, General Charles Lee und viele weitere.

Assassin’s Creed III – Jagd auf Tiere

Erstmals in Assassin’s Creed ist es möglich Tiere zu jagen, was in einigen Aufgabenstellungen auch gefordert wird, auf Bäume zu klettern und sogar Schiffe zu steuern. Mit ein paar einfachen Segelkommandos werdet ihr zum ersten Hafen gelotst, wo es darum geht, Kanonen und eine Crew für das Schiff anzuheuern. Sobald ihr wieder in See stecht, geht es mit einer Übung zur Bedienung der Kanonen auch gleich in die erste Seeschlacht, um das eben Erlernte auch gleich anwenden zu können. Besonders gelungen finde ich die abwechslungsreiche Gestaltung der Aufgaben im Spielablauf. Während man im ersten Spiel von Assassin’s Creed mehr oder weniger ständig die gleichen Dinge zu erfüllen hatte, und zwischen Kirchtürmen und Verstecken wechselte, ist bisher in jeder Sequenz etwas Neues hinzugekommen, was den Spieler auf der einen Seite stets fordert und auf der anderen Seite natürlich die Spannung im Spiel immer wieder anheizt.

Neben der Hauptgeschichte geht es auch in diesem Teil wieder in der „Realität“ um Desmond, der mit seinem Team das Ende der Welt zu verhindern versucht. Hier wurde konsequent an den Vorgängern angeknüpft und die Geschichte weitererzählt. Bekannte Namen und Ausschnitte wieder angesprochen und auch nach längerer Spielpause fühlt man sich sehr schnell wieder in der Story angekommen. Eigentlich wollte ich ja nichts verraten, aber dieses Mal dürft ihr mit Desmond sogar einen Fallschirmabsprung absolvieren und müsst in einer andere Sequenz ungesehen in einem Stadion ein Artefakt besorgen. Am Ende der fünften Sequenz beginnt die erste Aufgabe ausserhalb des Animus.

Assassin’s Creed III – Kampfszene mit Connor

Optionale Ziele für die einzelnen Teile einer Sequenz fordern den Spieler heraus, die ein oder andere Aufgabe mehrmals zu versuchen um jede Mission mit 100% abzuschliessen. Neu dabei ist in dieser Version, dass das Erfüllen aller optionalen Ziele in einem Versuch gelingen muss um die 100% erreichen zu können. Wie auch in den vorherigen Spielen ist der Neustart der Aufgaben über das Startmenü möglich. Dort findet sich außer der DNA Anzeige, die alle bisherigen Missionen, den Erfüllungsgrad anzeigt und den Neustart ermöglicht, auch das Animus Trainingscenter, bei dem ihr euch mit der Steuerung im Spiel vertraut machen könnt, eine Datenbank aller bisher gesammelten Informationen, dem Benachrichtigungscenter um die letzten Meldungen aus dem HUD erneut durchsehen zu können auch noch die üblichen Knöpfe um zum letzten Wiederherstellungspunkt zurückzukehren, die Aufgabe abzubrechen, den Animus oder das Spiel zu verlassen.

Außer diesen optionalen Zielen in der Hauptmission, und der Aufgaben für Desmond, sind dieses Mal wieder diverse Nebenmissionen in den einzelnen Städten möglich. Durch sogenannte Siedlermissionen können weitere Bewohner für die eigene Siedlung gewonnen werden, es kann Handel getrieben werden und das eigene Schiff ausgebaut werden. In weiteren Aufgaben kann man sich auf eine Schatzsuche begeben oder Nachrichten z. B. in Boston oder im Grenzland zustellen und vieles mehr. Auch die Assassinenrekruten sind wieder mit im Spiel. Diese helfen während der eigenen Aufgaben und können zur Unterstützung hinzugerufen werden oder man schickt sie zu Attentaten, wodurch sie eigene Erfahrungspunkte gewinnen und damit ihre Fähigkeiten verbessern. Durch diverse Schnellreisestationen ist es möglich, nicht jede Karte mühsam zu Fuß oder Pferd ablaufen zu müssen, sondern per Knopfdruck zu erreichen. Erweitert wurde dabei die Möglichkeit, die Zielstation direkt in der Karte auswählen zu können ohne vorher zu einer anderen Station laufen zu müssen. Damit ist die Navigation in den Spielwelten noch bequemer und schneller.

Assassin’s Creed III – King’s Chapel – Vergleich Realität und Modell

Die Spielwelt wurde äußert detailgetreu gestaltet und enthält unter anderem auch einige Modelle, die es an den jeweiligen Plätzen tatsächlich gegeben hat oder auch heute noch gibt. So zum Beispiel die Kirche King’s Chapel in der nebenstehenden Grafik. In einigen Abschnitten liegt Schnee, in dem Pferde sogar ihre Abdrücke hinterlassen und man später in diesen Rillen leichter laufen kann als durch den tiefen Schnee. Die Straßen von Boston und New York mit vielen historischen Schauplätzen warten darauf erkundet zu werden. In der Animus Datenbank findet ihr nach der Entdeckung der jeweiligen Gebäude detailliertere Informationen zur Geschichte und den Hintergründen. Die neu entwickelte Spiel-Engine Anvil Next macht es möglich, Menschenmengen noch realistischer wirken zu lassen, insgesamt bis zu 2000 Figuren gleichzeitig animiert anzuzeigen, das Wetter zu simulieren und eine erhebliche Verbesserung des Kampfsystems im direkten Vergleich zum Vorgänger einzuführen.

Natürlich gibt es auch in dieser Version von Assassin’s Creed wieder einen Mehrspielermodus. Die folgenden beiden Spielmodi sind dabei neu hinzugekommen. Im Domination-Modus werden zwei Teams aus vier Personen zusammengestellt. Ziel ist es, mehrere strategische Zonen einzunehmen und zu halten. Im Wolfpack-Modus spielt man dagegen in einer Art Co-Op Modus in Teams von 2-4 Spielern gegen die KI. Dabei wird eine Zeit vorgegeben, in der so viele Ziele wie möglich ausgeschaltet werden müssen. Insgesamt können mit 16 spielbaren Figuren in einem voll anpassbaren Spielerprofil in 8 Spielmodi  und vier Trainingsmodi gespielt werden. Zur Verfügung stehen dabei 7 spielbare Karten mit zahlreichen Variationen wie Tageszeit und Wetter. Für den vollständigen Zugang zum Multiplayerbereich benötigt man einen Uplay-Passport. Einer liegt in jeder Schachtel dabei und kann auf einem SEN oder Xbox Konto aktiviert werden. Jeder weitere Passport kostet derzeit 9,99 Euro und soll weiteres Geld für den Unterhalt und die Betreuung der Server bringen, wenn das Spiel einfach von Freund zu Freund weitergegeben wird.

Assassin’s Creed III – Logo

In der ersten Auflage des Spiels erhält man die Bonus-Edition, die neben Spiel und Uplay-Passport auch noch einen Code für das erste DLC „Benedict Arnold“ enthält. Die Aktivierung des DLCs ist bis März 2013 möglich. Im Menüpunkt zur Auswahl weiterer herunterladbarer Inhalte erhält man außerdem den Hinweis, für 29,99 Euro einen Season Pass zu erwerben, durch den man alle ab März erscheinenden DLCs erhält. Auch Uplay ist in dieser Version noch enger integriert und der Kauf von zusätzlichen Spielgegenständen im Uplay Store möglich. Neben einem Theme für die PS3 Konsole habe ich dort noch einige Charaktere für den Mehrspielermodus gefunden. Die Preise liegen zwischen 10 und 40 Uplay-Punkten. Beim Erreichen einiger Stellen in der Geschichte des Spiels gibt es als Belohnung auch wieder Punkte zurück.

Wie Assassin’s Creed: Revelations ist auch Assassin’s Creed III wieder 3D fähig, wodurch es den Spielern mit entsprechendem Equipment möglich wird, die Städte und Schauplätze dreidimensional zu erleben. Am Veröffentlichungstag wurde auch ein Patch mit der Version 1.01 veröffentlicht. Es ist unbedingt ratsam, diesen vor dem ersten Spielen zu installieren, da zahlreiche Bugs darin korrigiert wurden. Es war unter anderem nicht möglich, sich ohne Waffe an einen Soldaten anzuschleichen ohne entdeckt zu werden.


Assassin’s Creed III Liberation

Mit Assassin’s Creed III Liberation wird eine speziell für PlayStation®Vita entwickelte Version von Assassin’s Creed angeboten. Es handelt sich dabei nicht um eine Portierung, sondern eine eigenständige Entwicklung für das mobile Erlebnis. Erstmalig steuert man eine weibliche Assassine, Aveline de Granpré. Aveline, die eigensinnige Heldin, erkundet das New Orleans des 18. Jahrhunderts und versucht es aus der spanischen Besatzung zu befreien. Während der Abenteuer trifft sie auch auf Connor um in einem gemeinsames Abenteuer gemeinsam gegen die Templer zu kämpfen. Das Ubisoft-Studio Sofia nutzt dafür alle spezifischen Möglichkeiten der PlayStation®Vita. Dazu zählen beide Touchpads (vorne und hinten), die Bewegungserkennung und sogar die vorhandenen Kameras kommen zum Einsatz.

Neben dem Spiel sind noch weitere Produkte rund um Assassin’s Creed verfügbar. Ein Comicroman zu Assassin’s Creed, ein weiterer Comicroman zu Subject 4, ein Artbook mit wundervollen Konzeptgrafiken und Kommentaren der Künstler. Auf der Leinwand wird Michael Fassbender in der Hauptrolle zu sehen sein und natürlich könnt ihr wieder eine Figur des Hauptprotagonisten erwerben. Ein Roman (ab Februar 2013 auch auf Deutsch), das offizielle Lösungsbuch und die zweite Auflage der Assassin’s Creed Enzykopädie runden das Angebot ab.

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: Dieses Spiel hat seine Entwicklungsziele mehr als erfüllt und stellt einen Meilenstein in der Spielewelt dar. Einmal angefangen kann man gar nicht mehr aufhören und will immer tiefer in die Geschichte von Connor und der amerikanischen Revolution, aber auch in die Lösung des Weltuntergangszenarios mit Desmond, außerhalb des Animus eintauchen. Ein muss für jeden Spieler!

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