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Die Pinguine aus Madagascar

Die Pinguine aus Madagascar - Tribe Online MagazinWer kennt es nicht, das liebenswürdige Pinguin-Kommando aus den “Madagascar”-Filmen?! Obwohl sie nur Nebenrollen hatten, wurden Skipper, Kowalski, Rico und Private schon mit dem ersten Teil zu Publikumslieblingen.
Es folgten eine eigene Serie im Kinderfernsehen, ein Videospiel und Ende des vergangenen Jahres schließlich ein Kinofilm („Die Pinguine aus Madagascar“) mit der gefiederter Spezialeinheit in der Hauptrolle. Dieser Film wurde wiederum von diesem neuen, gleichnamigen Game begleitet.

Wir haben uns das für die Nintendo-Systeme 3DS, Wii und Wii U erhältliche Spiel auf letzterem Gerät, Nintendos aktueller Wohnzimmer-Konsole Wii U angesehen…

Die Story

Die Pinguine aus Madagascar - Screenshot 4 - Tribe Online Magazin

Hier muss sich Private nicht einmal verkleiden, um unbemerkt zu bleiben…

Wie in der Einleitung schon erwähnt, ist es ein „Spiel zum Film“. Daher lehnt sich der Inhalt natürlich auch etwas an die Handlung des Films an. Allerdings ist die Handlung für das Spiel nicht wirklich von Bedeutung, zumal sie sich auf zwei Sätze komprimieren lässt:

Dave alias Dr. Octavius Brine, ein irrer Krake, hegt wegen traumatisierenden Erlebnissen während seiner Zoo-Vergangenheit Pinguin-Hass und schmiedet mit seiner Kraken-Gang (“Oktopussusssesese”, wie Skipper sie nennt) gar Weltherrschaftspläne. Natürlich haben Skipper und seine glitschige Mannschaft etwas dagegen, zumal sie für Privates zehnten Geburtstag jede Menge leckere Käse Dibbles erbeuten wollen…

Das Spielprinzip und die Figuren

In diesem Platformer-Spiel steuert man jeweils einen Pinguin in der 3rd-Pinguin-Perspektive dreidimensional durch die Levels. Die Kamera-Perspektive ändert sich dabei nicht. Es wird lediglich horizontal und vertikal gescrollt. Während des Spiels kann man direkt zwischen den vier Frackträgern wechseln, aber es ist eben immer nur der gewählte Charakter zu sehen.
Dieses Wechseln ist gleichzeitig natürlich ein entscheidender Punkt, was das Spielprinzip angeht. Man bewegt das Spezialkommando durch die Räume und muss dabei jeweils den Pinguin wählen, der für die Bewältigung der gestellten Rätsel und Hürden am besten bzw. überhaupt geeignet ist.

Die Pinguine aus Madagascar - Screenshot 5 - Tribe Online Magazin

Private benutzt die „Rohrpost“…

Jeder Vogel hat seine speziellen Fähigkeiten: Skipper, der Captain, beherrscht den gefürchteten Betäubungsschlag, Rico kann ein Stück blitzschnell auf dem Bauch rutschen und ist außerdem der Sprengmeister der Truppe. Taktiker Kowalski kann fliegen. Naja, er ist ein Pinguin – er kann selbstverständlich nicht wirklich fliegen, tut aber so und kann sich immerhin etwas länger in der Luft halten als die anderen mit ihren bloßes Sprungkünsten. Außerdem ist er ein wahrer Nerd und Hacker und manipuliert einen Rechner nach dem anderen. Und Private kann sich schließlich tarnen und ist außerdem in der Lage, sich per Rohrpost durch’s Haus zu jagen.

Es geht im Grunde also darum, sich von den überall herumwatschelnden Kraken unbemerkt durch die mit Gefahren und Rätseln gespickten Levels zu kämpfen. Es müssen Computer gehackt, Sicherheitssysteme in der richtigen Reihenfolge über Schalter deaktiviert und Kisten verschoben werden. Und das alles, damit die “fantastischen Vier” ihre geliebten Käse-Dibbles, die überall in den Levels verstreut sind, bekommen.

Die Levels

Die Pinguine aus Madagascar - Screenshot 2 - Tribe Online Magazin

Skipper auf der Tiki-Insel, dem Pinguin-Headquarter

Als Hauptquartier und somit als Ausgangspunkt für alle Missionen bzw. Levels dient die Tiki-Insel. Die Levels (vier an der Zahl: “Fort Knox”, “Monte Carlo”, “Flughafen New York” und “Daves geheimes Labor”) müssen jeweils durch das Meistern des vorherigen Levels freigespielt werden.

Besonders zu beachten ist, dass es innerhalb der Levels zwar einige Sicherungspunkte gibt, bei denen das Spiel wieder begonnen werden kann, falls man vom Gegner erwischt wurde. Wirklich gespeichert wird der Spielstand aber erst nach Beenden eines Levels, was bei nur vier vorhandenen Levels ziemlich ärgerlich ist. Zumal die Levels sehr lang sein können, vor allem für ungeübtere Spieler.
Es kann nur ein Spielstand pro Mii geführt werden. Beginnt man das Spiel von neuem, wird der alte Spielstand überschrieben (natürlich wird vorher gefragt, ob man das wirklich will). Mit einem weiteren Mii, der beim Start der Konsole ausgewählt wird, kann man aber einen getrennten Spielstand für ein weiteres Familienmitglied z.B. erreichen.

Zwar ähneln sich die Levels optisch ziemlich stark, etwas Abwechslung gibt es aber trotzdem. Außerdem werden auch immer wieder verschiedene Fertigkeiten gefordert: neben den schon erwähnten Aktivitäten dürfen die Pinguine auch tauchen, klettern, sich an Rohren entlanghangeln, auf Sesseln hüpfen, werden von Lüftungen und Springbrunnen in die Luft gehoben usw.

Die Steuerung

Die Pinguine aus Madagascar - Screenshot 1 - Tribe Online Magazin

Skipper wurde von der Überwachungs-Kamera entdeckt, hat sich aber auf das Rohr gerettet.

Die speziellen Funktionen der Wii U werden nur eingeschränkt unterstützt. Zunächst ist zu erwähnen, dass der Zusatzbildschirm auf dem Gamepad immer das Bild zeigt, das auch auf dem Fernseher zu sehen ist. Es werden hierüber also keine Zusatzinhalte angeboten. Das ist bei Wii U Spielen grundsätzlich schade, bietet aber andererseits den Vorteil, dass man bei Bedarf ohne Einschränkungen auf den Fernseher verzichten kann.

Gesteuert wird das Spiel hauptsächlich über den L-Stick und die A-/B-/X-/Y-Knöpfe. Es gibt zwar noch ein paar weitere Belegungen, das sind dann aber Doppelbelegungen oder Shortcuts. Daneben kommt das Gamepad-Display nur dann zum Einsatz, wenn Rico eine Sprengladung setzt. Zum Aktivieren der Ladung wird ein Simon-Spiel (früher bei uns auch als “Senso” bekannt) eingeblendet und man muss die gespielten Töne bzw. Farben – fünf an der Zahl – in derselben Reihenfolge nachspielen.

An manchen Stellen ist die Steuerung leider nicht ganz so präzise, wie man sich das für das Bewältigen der teils artistischen Abschnitte wünschen würde. Im Großen und Ganzen fällt das aber kaum ins Gewicht.

Technisches

Die Grafik ist für ein Wii U Spiel akzeptabel, hätte man aber sicher liebervoller und detaillierter gestalten können. Ähnlich bei der klanglichen Untermalung: im Hintergrund läuft ständig eine “Mission Impossible”-Musik, die für die richtige Stimmung sorgt. Bei den Zwischensequenzen, die die Story erklären und bei denen sich die Pinguine unterhalten, wurde auf Sprachausgabe verzichtet. Stattdessen gibt es sich zu Untertiteln bewegende Schnäbel. In diesen Sequenzen erfährt man zwischendurch auch mal, wer eigentlich wer ist, denn im Spiel selbst werden die verschiedenen Charaktere nur mit einer wenig sagenden Farbe gekennzeichnet.

Die Pinguine aus Madagascar - Screenshot 3 - Tribe Online Magazin

Zwischen-Sequenz: Skipper gibt Anweisungen

Hier und da traten kleine Programmfehler auf, die die Figur mal in der Luft haben stehen oder nach dem Verbrutzeltwerden am Stromfeld an einer falschen Position wieder beginnen haben lassen. Da darf natürlich nicht passieren, allerdings hielten sich diese Problemchen auch in Grenzen und waren nicht so gravierend, dass sie dem Spielspaß abträglich waren.

Zu kritisieren ist schließlich auch die sehr dünn ausgefallene Anleitung. Auf Papier liegt lediglich eine kleine Übersicht der Controller-Belegung bei. Das ist soweit nicht wirklich ungewöhnlich. Jedoch bietet auch das elektronische Manual nicht mehr Information. Den Profi wird’s kaum stören, den Einsteiger dagegen mit ziemlicher Sicherheit schon.

Fazit

“Die Pinguine aus Madagascar” unterhält im Ansatz eigentlich ganz gut. Hin und wieder sucht man zwar mal ein bisschen, wo es denn weiter geht. Vor wirklich große Rätsel wird ein Erwachsener aber nicht gestellt.

Insgesamt wirkt das Spiel leider etwas lieblos – vor allem, wenn man es mit Titeln von Nintendo selbst vergleicht. Mit dem liebenswürdigen Quartett und dem Spielprinzip an sich wäre jedenfalls sicher einiges mehr drin gewesen.
Die Tatsache, dass die ellenlangen Levels am Stück durchgespielt werden müssen, ist m.E. ein richtiges No-Go. Vor allem für die Gelegenheitsspieler, für die das Spiel vermutlich hauptsächlich gemacht ist. Für Dauerspieler bietet das Game dagegen zu wenig – in der Miiverse-Community schrieb jemand, dass er nach acht Stunden durch war.

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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