DmC: Devil May Cry
Der Dämonenjäger Dante kehrt in Capcom’s neuestem Actionstreich DmC: Devil May Cry nun erstmals seit Jahren wieder auf die Bühne zurück. Dabei sorgte er im Vorfeld für teils heftige Reaktionen bei den Fans, da die Jungs von den Ninja Theory Studios unserem Lieblingsgroßmaul ein gehöriges Umstyling verpassten, welches bei einem größeren Teil der Fangemeinschaft nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgte. Nun ist DmC endlich erhältlich und wir können dem neuen Dante auf den Zahn fühlen.
Zunächst einmal wir gleich zu Beginn des Spiels deutlich, dass die Entwickler nicht nur Dante selbst, sondern auch einen Großteil der Spielwelt, Handlung und Nebencharaktere umdesignt haben. Es handelt sich bei DmC: Devil May Cry also weder um einen Teil 5, noch um ein Prequel zu älteren Teilen, denn DmC ist ein typisches Reboot- Also ein kompletter Neuanfang der Serie.
Auch wenn man sich zunächst ein wenig an den etwas prolligen neuen “Eurotrash-Dante” gewöhnen muss, muss ich schon im Vorfeld zugeben, dass auch der neue Dante gewaltig auf den Putz haut! Schon nach kurzen Eingewöhnen sind sie wieder alles da: das coole Auftreten und die frechen Sprüche des Dämonenjägers.
Doch zunächst einmal zu Story. Der junge Dante, der einen Großteil der Erinnerung an seine Kindheit verloren hat und in einem Waisenhaus aufwuchs, fristet in Limbo City ein ziemlich belangloses Dasein, welches hauptsächlich aus Besäufnissen und Schlägereien besteht. Allerdings ist er im Gegensatz zu den anderen Menschen etwas Besonderes. Dante weiß nämlich von den Dämonen, die versteckt und ohne jedes Wissen der Menschheit unter uns leben. Die Dämonen verbergen sich im sogenannten Limbus, einer Art Zwischenwelt zwischen der Welt der Menschen und der Hölle. Dante hat die Fähigkeit in den Limbus einzutauchen und gegen die fiese Dämonenbrut zu kämpfen, wenn nötig. Am Anfang des Spiels trifft unser Antiheld auf das medial begabte Mädchen Kat, die ihn zu seinem verschollenen Bruder Vergil bringt. Vergil erklärt Dante, dass der miese Oberdämon Mundus, der sich in der Menschenwelt als Boss des weltgrößten Finanzkonzernes tarnt, die Menschheit nach und nach untergräbt und versklavt. Auf der Suche nach Antworten zu seiner Vergangenheit schließt sich Dante seinem Bruder an und erklärt Mundus den Krieg.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Story einige schöne Facetten aufweist und die Protagonisten Dante und Vergil insgesamt als glaubwürdigere Charaktere darstellt, als es noch in den älteren Devil May Cry Spielen war.
Wenn es zum Kampf kommt, steht der neue Dante dem Alten in absolut nichts nach. Geschmeidig wirbelt er über den Bildschirm und macht mit allerlei coolen Waffen, wie Schwertern, Pistolen und Panzerhandschuhen Kleinholz aus den Gegnern. Dabei ist auch wieder das altbekannte Bewertungssystem mit von der Partie, welches eure Combos nach deren länge und Vielseitigkeit bewertet. Als kleine Neuerung haben die Entwickler im neuesten DmC auch einige Klettereinlagen eingebaut, die für ein wenig Auflockerung im ruppigen Dämonenprügel-Alltag sorgen. Wie es sich für ein richtiges Devil May Cry gehört, warten auch immer wieder einige spektakuläre Endboss-Kämpfe auf euch. Besonders der Kampf gegen den ekelhaften Succubus hat es mir hierbei angetan!
Begleitet werden die wuchtigen Kämpfe in gewohnter Manier von krachenden Industrial und teils auch Dubstep Stücken von Bands, wie Combichrist (hier unser Review zum Combichrist-Album „No Redemption“) oder Noisia. Die Musikuntermalung passt dabei immer hervorragend zum hektischen Kampfgeschehen. Auch die Waffen haben herrlich kernige Sounds und animieren bei Spielen zum aufdrehen der Boxen.
Grafisch hinterlässt DmC: Devil May Cry einen zweischneidigen Eindruck. Während die Areale aus künstlerischer Sicht meist herrlich abgefahren und hübsch aussehen, trüben oftmals bei näherer Betrachtung einige matschige Texturen den guten Gesamteindruck. Dafür läuft die Action aber auch bei hohem Gegneraufkommen stets butterweich über den Bildschirm.
Fazit: Ich kann nur eines sagen- DmC: Devil May Cry rockt! Ninja Therory hat hier im Großen und Ganzen alles richtig gemacht und bringt den im Vorfeld lange nörgelnden Fans ein unschlagbares Argument entgegen- nämlich Qualität! Neuer Dante hin- oder her, DmC Devil May Cry ist ein motivierendes und spaßiges Actiongame geworden, das auch storytechnisch einiges zu bieten hat. Wer sich das jetzt entgehen lässt, weil Dante jetzt eben keine langen weißen Haare mehr hat, der ist schlicht und einfach selbst Schuld!