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God of War – Playstation 4

God of War

Nach drei Teilen God of War, in denen sich Kratos durch Gegner und Götter gleichermaßen schnetzelt, kommt God of Warder vierte Teil mit einem komplett neuen Setting und einem komplett neuen Kratos (mit Bart) daher. Zum Glück, muss man sagen, denn ein weiterer Teil, in dem Kratos betrogen wurde und sich in Rage kämpft, hätte die Serie wohl beerdigt. (Reiview zu GOW: Ascension)

 

Story

So beginnt der neue Teil von God of War auch ganz beschaulich, ja sogar traurig und melancholisch. Kratos ist gerade dabei, einen Baum zu fällen. Begleitet wird er dabei von seinem Sohn Atreus. Ja richtig gehört, der Gott des Krieges hat einen Sohn. Der Anlass, für den Kratos den Baum im Wald fällt, ist für einen Scheiterhaufen für seine verstorbene Frau.

Nach ihrer Bestattung hat sich diese gewünscht, dass ihre Asche auf dem Gipfel eines (vermeintlich) nahegelegenen Berges verstreut wird. Der Weg dahin ist jedoch gefährlich und gespickt mit Gegnern. Um den Weg mit seinem Vater bestreiten zu können, muss Atreus zuerst sein Können in der Wildnis beweisen. Hier spürt man deutlich das beklemmende Verhältnis zwischen Kratos und seinem Sohn. Dieser war in der Vergangenheit eher wenig für seinen Sohn da und hat die Erziehung seiner Frau überlassen.

So kommt es zu einigen Situationen, in denen Kratos nicht weiß, ob er seinem Sohn gegenüber Gefühle zulassen soll und daher in seine gewohnt ruppige Art verfällt. Eine besonders prägende Szene ist hier, als Kratos seinem Sohn die Hand auf die Schulter legen möchte, sich dann aber doch dazu entschließt ihn zur Eile anzutreiben.

Im Laufe des Spiels entwickelt sich die Beziehung jedoch beständig weiter, und Atreus bringt seinen Vater immer wieder in Situationen, in denen er gegen seine ruppige und abweisende Natur handeln muss. Auch gibt er schnippische, ja sogar aufmüpfige Kommentare von sich, auf die Kratos meistens eine genauso schlagfertige Antwort parat hat.

god of war

©Sony / ToLL

Gameplay

Wer jetzt denkt, das Spiel drehe sich nur um die Beziehung zwischen Vater und Sohn, der irrt sich. Denn das Spiel spart nicht mit Gegnermassen. Diese werden jedoch in neuer Manier nicht mehr mit bildschirmfüllenden Kombos ins Jenseits geschickt, sondern durch eine Axt, die eigentlich für Kratos Frau geschmiedet wurde. Relativ früh im Spiel trifft man auch die Zwergenbrüder, die die Axt geschmiedet haben. Bei diesen beiden kann man seine Axt verbessern und aufwerten. So wird mit der Zeit, in Kombination mit durch Erfahrungspunkten freischaltbare Skills, aus dem relativ simplen Kampfsystem ein zunehmend komplexeres.

Mit seinem ausfahrbaren Schild kann Kratos darüber hinaus nicht nur Schläge von Gegnern blocken, sondern im Faustkampf auch kräftig austeilen oder Konter mit ihm ausführen.
Doch nicht nur der Kampfstil hat sich geändert, auch die Kameraführung und die Perspektive, aus der man Kratos spielt. Viel näher ist man nun am Geschehen, was auch gut zum Spiel passt. In manchen Momenten führt dies jedoch dazu, dass man den Überblick über seine Gegner verliert. Um dies etwas zu kompensieren, wurde ein Warnsystem eingeführt, das Gefahr durch Gegner im Rücken von Kratos anzeigt.

Je nachdem auf welcher Schwierigkeit man God of War spielt, hilft dies jedoch auch nicht weiter. Ist man von mehreren Feinden gleichzeitig umringt, was so ziemlich immer vorkommt, kann es ab und an schon wirklich brenzlig werden. Zum Glück kann man die Schwierigkeit jederzeit anpassen, wenn man sich mal an einem Gegner die Zähne ausbeißen sollte.

Atreus

Kratos Sohn ist eine echte Bereicherung für das Spiel. Denkt man bei NPCs oft an nervige Charaktere, die eher im Weg rumstehen, als dass sie wirklich hilfreich sind, so wird man beim neuen God of War positiv überrascht. Nicht nur ist Atreus immer zur Stelle wenn es darum geht, Kletterpartien zu bestreiten oder sich abzuseilen, nein er lenkt auch mit seinem Bogen Feinde ab, die Kratos dann für kurze Zeit nicht angreifen. Mit dem Voranschreiten der Geschichte wird Atreus darüber hinaus zunehmend selbstsicherer und springt todesmutig auf den Rücken von Gegnern und bringt diese so zum Taumeln.

Mit der Geschwindigkeit, mit der Atreus‘ Können wächst, wächst auch seine Aufmüpfigkeit. Es mag zuerst seltsam klingen, von einem Sidekick teilweise gehässige Kommentare zu hören, passt aber wunderbar in das Setting des Spiels.
Darüber hinaus kann Kratos die Runenschrift der Spielwelt nicht lesen und ist somit auf seinen Sohn angewiesen, um Türen zu öffnen oder Informationen zu bekommen.

Spielwelt

Im Gegensatz zum aktuellen Trend der offenen Spielwelt setzt God of War auf eine weitgehend lineare Welt. Zwar kann man sich beim großen See, bei der man auf die Midgardschlange trifft, in einem größeren Areal frei bewegen, der Rest der Spielwelt ist jedoch strikt linear aufgebaut. In einem weiteren Teil von God of War kann man sich aber gut vorstellen, dass es eine offene Spielwelt gibt.

Mittlerweile gibt es auch einige kleinere Rätsel und Aufgaben im Stil von Tomb Raider zu lösen, um voranzukommen. Diese sind jedoch recht einfach gestaltet und beschränken sich meistens darauf, seine Axt an die richtige Stelle zu werfen. Darüber hinaus gibt es auch einige Kisten zu plündern, von denen manche mit Schlössern gesichert sind. Diese können ebenfalls mit dem Werfen der Axt an die richtigen Stellen geöffnet werden.

Die Welt, in der man sich befindet ist diesmal Midgard. Im Verlauf des Spiels reist man jedoch auch in einige andere der neun Welten. Zwar hat Odin die Brücke zwischen den Welten blockiert. Wie Kratos aber eben so, ist interessiert ihn das herzlich wenig und kurzerhand setzt er sie, mithilfe einer Hexe, die er auf seiner Reise kennenlernt, wieder in Kraft.
Das Schöne an den verschiedenen Welten ist, dass sie alle ihren ganz eigenen Charme haben und jedes Mal aufs Neue einen erstaunten Ausdruck aufs Gesicht zaubern.

Grafik

Bereits die normale PS4-Version kann mit beeindruckenden Landschaften auf dem Bildschirm aufwarten und sorgt für den einen oder anderen „Oh“- und „Ah“-Moment beim Spielen. Nochmal eins drauf setzt hier natürlich die PS4 Pro, die durch gestochen scharfe Details schon beinahe so wirkt, als hätte man die Szenen gefilmt. Hier haben auch die Cutscenes dazugewonnen, die überlegt daher kommen und keine hektischen Schnitte mehr aufweisen.

Fazit

Alles in allem wirkt God of War extrem rund. Das Spiel rundherum zu erneuern ohne seine Wurzeln zu verlieren, ist den Entwicklern hier meisterhaft gelungen. Die Geschichte zwischen Kratos und Atreus wirkt nicht abgedroschen oder albern, sondern wirklich nachvollziehbar. Darüber hinaus ist die nordische Mythologie in der sich God of War bewegt fabelhaft in Szene gesetzt. Ganz im Gegensatz zum Thor aus den aktuellen Marvel-Verfilmungen ist der Sohn Odins in God of War nämlich ein ziemlich fieser Kerl. Egal, also, welchen Aspekt des Spiels man sich anschaut, God of War macht vieles absolut richtig. Aus dem Hack and Slay ist ein Action-Adventure geworden, was der Reihe neues Leben eingehaucht hat und sie auch für zukünftige Teile interessant macht. Welten, die Kratos noch nicht betreten hat gibt es ja zur Genüge.

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