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Quantum Conundrum

Der aktuelle Titel Quantum Conundrum von Square Enix wurde von Airtight Games entwickelt und entspringt der Feder von Kim Swift, die bereits als federführende Designerin für Portal tätig war und zeigt sich als ein witziges, zugleich aber sehr anspruchsvolles Rätsel- und Denkspiel als man es sowohl von der Gestaltung und dem ersten Eindruck  vermutet. Im Vergleich zu Portal 2 würde ich die Aufgaben in Quantum Conundrum sogar noch ein bisschen Schwieriger einstufen, denn es kommt nicht nur darauf an, um die Ecke denken zu können, nein auch Geschwindigkeit und Präzision sind gefragt.

Du spielst den kleinen 12-jährigen Neffen des Erfinders Fitz Quadwrangle, auch Professor Q genannt, der während der Ferien zu seinem Onkel geschickt wurde. Kaum in der großen im Comicstil gehaltenen Villa angekommen, hört ihr nur eine Stimme und seid in einem hohen Raum angekommen. Bei dieser Stimme handelt es sich um den Onkel, der erzählt, dass bei einem Experiment etwas schief gelaufen ist und er sich in einer Paralleldimension befindet. Aus dieser Dimension heraus kann er Dich nur sehen und mit der sprechen. Er leitet Dich, teilweise mit witzigen, aber frechen Bemerkungen, durch die Villa und die Rätsel. Denn er möchte, dass Du die Generatoren in allen Flügeln aktivierst um ihn da wieder herauszuholen.

Quantum Conundrum: Achtung, Laser!

In den ersten Minuten lernt man die grundlegende Steuerung und wird zum Inter-Dimensional Shift Device (kurz IDS Device) geführt. Dieses Gerät ist ein Handschuh, der es Dir ermöglicht zwischen den Dimensionen zu wechseln. Während des Spielverlaufes in den 3 Flügeln der Villa erspielt man sich die 4 Dimensionen Fluffy, Heavy, Slow und Reverse Gravity. Die Spielfigur selbst ist von den Dimensionswechseln und deren Einflüsse nicht betroffen und kann sich völlig normal bewegen. Für einige Rätsel ist es daher erforderlich, auch mal auf den Gegenständen zu stehen um sich die veränderten Eigenschaften selbst zu nutze zu machen.

Die Dimensionen im Einzelnen:

  • Fluffy – Alle Gegenstände wiegen nur noch ein zehntel des Ursprünglichen Gewichtes. Sofa, Tresor, Metallkugeln können dadurch mit Leichtigkeit aufgehoben und abgelegt oder weggeschubst werden.
  • Heavy – Bewirkt genau das Gegenteil und lässt Gegenstände das 10-fache ihres eigenen Gewichts werden und überleben dabei sogar Laserstrahlen, bei denen sie in der normalen Dimension zerstört werden. Ein Karton kann damit beispielsweise auch genutzt werden um einen Bodentaster zu betätigen.
  • Slow – Die Spielgeschwindigkeit reduziert sich um ein vielfaches und ausser der Spielfigur selbst geschieht alles in Zeitlupe. Dadurch kann man z. B. auf Gegenstände springen und mit diesen mitfliegen.
  • Reverse Gravity – Als letzte Dimension erhält man die umgekehrte Anziehungskraft. Dadurch fliegen alle immateriellen Dinge an die Decke, womit man Taster an der Decke betätigen oder Gegenstände gegen Laufbänder an der Decke befördern lassen kann.

Quantum Conundrum: Tresortransport

Bis alle Dimensionen erspielt wurden und selbst benutzt werden können, hilft einem der  „periodisch repetierenden Artikulationsgruidaes“ (auch Trinkvogel genannt) um die Dimension zu aktivieren oder z. B. Türen zu öffnen. Danach hat jede Dimension eine fest definierte Taste um sie zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Die Dimensionen sind dabei in den Testkammern manchmal vorher bereits aktiviert, manchmal nur zum Teil und man muss die weiteren „Batterien“ erst suchen um damit die Dimension aktivieren. Während man später im Spiel zwar alle Dimensionen kennt, gibt es allerdings einige Level, bei denen nicht alle davon verwendet werden. Einige wenige Rätsel blockieren die Steckplätze für die Batterien und man muss sich entscheiden, welche Dimensionen im Moment benötigt und aktiviert werden müssen.

Quantum Conundrum: Dimensionen Normal und Fluffy

Der Wechsel zwischen den Dimensionen erfolgt in einem flüssigen Übergang und sehr häufig müssen die unterschiedlichen Dimensionen im Wechsel aktiviert bzw. umgeschalten werden. Achtete in den unterschiedlichen Dimensionen auch auf die Raumgestaltung und vor allem auf die Gemälde an den Wänden. Es wurden nicht nur die physikalischen Eigenschaften der Gegenstände sondern die komplette Gestaltung angepasst. Bei den Gemälden sind häufig witzige alternative Bilder vorzufinden. Der Safe wird in der Heavy-Dimension zu einem festen Stahlblock, während er sich in der Fluffy-Dimension zu einem witzigen Wattebausch verwandelt. Ab und zu triffst Du auf IKE (Interdimentional Kinetic Entity), der die Dimensionsbatterien festhält oder Dir einfach zusieht. Es ist zwar keine direkte Interaktion mit ihm möglich, aber mit einem Gegenstand wie z. B. einem Tresor kann man ihn umwerfen.

streckt

Quantum Conundrum: IKE und DOLLI

Die Geschichte selbst ist ähnlich zu Portal 2 sehr einfach gehalten, da es im wesentlichen ja auch um die Rätsel selbst geht. Zwischen den einzelnen Aufgaben läuft man durch sich häufig wiederholende Gänge in denen das nächste Level nachgeladen wird. Während das Level nachgeladen wird und die Tür zum nächsten Raum nicht komplett geöffnet ist, ruckelte es bei mir sehr häufig. Da das während der Dimensionswechsel innerhalb der Rätsel nie passiert ist erachte ich das aber nicht als Problem. In den Gängen trefft ihr wieder auf diverse Gemälde, bei deren Betrachtung unser Professor Q meist einen witzigen Spruch auf Lager hat. Zum Ende des Spiels wird es dann wieder einfacher und relativ unspektakulär werden noch einmal die ein oder andere Puzzle-Kombination wiederholt, die man im Spiel benutzen musste. Die letzten Aufgabe, das „Mega-IDS Device“ zu aktivieren ist eher eine Erzählung der Geschichte und ohne größere Anstrengungen zu schaffen.

Der Spielstand wird in Quantum Conundrum automatisch gesichert und während der Aufgaben gibt es diverse Checkpoints, die fast immer an sinnvollen Punkten gesetzt wurden. Sobald man stirbt, kann man das Rätsel an dieser Stelle beliebig oft wiederholen. Beendet man das Spiel an dieser Stelle, geht es jedoch am Anfang des Raumes weiter.

Das Spiel wurde mit einigen Achievements ausgestattet, wobei unter anderem die Rätsel innerhalb einer Vorgabe der Zeit oder der Anzahl der Dimensionswechsel erspielt werden müssen. Man benötigt im Normalfall also mehrere Anläufe um einen Raum ohne zu überlegen und ohne lange Pause zu erspielen um am Ende auch alle Erfolge zu aktivieren. In der Levelauswahl im „großen Raum“ erhält man eine Übersicht über den aktuellen Spielfortschritt und den Statistiken zu jedem Rätsel. In den verfügbaren Bestenlisten kann man seine bisherigen Leistungen mit denen von Freunden vergleichen. Darin enthalten sind die Dauer, Dimensionswechsel und wie viele Level man ohne zu sterben geschafft hat.

Auch der Sammeltrieb kommt in diesem Spiel nicht zu kurz. Neben den zu sammelnden Dimensionen gibt es noch kleine Roboterfiguren zu befreien. Diese befinden sich zum Teil allerdings an schwer zugänglichen Stellen, die teilweise auf den ersten Blick überhaupt nicht zu entdecken sind. Das Spielmenü und die Untertitel sind in deutscher Sprache verfügbar. Die Stimme im Spiel bleibt hingegen immer Englisch. Der Menüpunkt „Inhalte herunterladen“ und die verfügbaren Trophäen deuten darauf hin, dass „Das Desmond-Debakel“ und „IKE-aramba“ noch als DLCs erscheinen werden.

Fazit: Quantum Conundrum kommt mit viel Charm, teilweise schrägem Humor, sowie anspruchsvollen und herausfordernden Aufgaben daher. Es handelt sich dabei nicht um einen Abklatsch oder einer einfachen Weiterentwicklung von Portal 2, erinnert in vielen Szenen aber sehr stark daran. Die Level sind mit viel Liebe im Comic-Stil gestaltet worden. Für den ersten Spieldurchgang habe ich ca 5,5 Stunden gebraucht. Ich kann jedem Denk- und Knobelfreund den Kauf dieses Titels nur empfehlen.

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