Tekken Tag Tournament 2
Das Original Tag Team Beat-em-Up Game, mit welchem alles begann, ist zurück! In Tekken Tag Tournament 2 trifft man altbekannte und neue Kämpfer in einer der größten Charakterauswahlen die es je gab an. Es stehen einem dabei mehr als fünfzig wählbare Charaktere zur Verfügung, mit denen man die fortschrittlichste Kampfmechanik, ultimative Combo-Attacken und neue Spielmodi erleben kann.
Ein zügiger Einstieg ins Spiel ist mit innovativen Features, unendlichen Kämpfer-Kombinationen und einer Vielzahl an Wegen, eure Freunde und Gegner herauszufordern, gegeben. Macht Euch auf das nächste Match bereit und unterschätzt nie das Herz eines Kämpfers und Champions, denn das könnte eine schmerzliche und frustrierende Erfahrung werden!
Ich bin nicht Tekken Fan von Anbeginn der Tekken Zeitrechnung, da mir der erste Teil zu hässlich aufgemacht und viel zu umständlich zu steuern war. Der zweite Teil war auch nicht viel besser, jedoch haben mir dort die Soundtracks ziemlich gut gefallen. Zu der Zeit begnügte ich mich doch lieber noch mit Mortal Kombat oder Street Fighter auf meinen anderen Konsolen. Dann kam Tekken 3 und alles wurde anders! Die Grafik und Soundtracks genial, die Spielgeschwindigkeit und Steuerung überragend und die Kämpferauswahl etwas bis dahin nie da gewesenes. Dieses Game war vollkommen!
Ich habe damals Tage und Nächte vor der Konsole, und etliche Stunden damit zugebracht, Combos zu üben und sie in Spielen immer erfolgreicher anzuwenden. Da wurde gespielt, bis man Hornhaut auf den Fingern hatte. Damals hätte ich nicht gedacht, dass je ein besseres Beat-em-Up auf den Markt kommt, und ich wurde eines besseren belehrt mit Tekken Tag Tournament. Ich habe dieses Spiel echt geliebt.
In Tekken Tag Tournament 2 geht es ums Wesentliche, harte Fights, Mann gegen Mann, Mann gegen zwei Männer und in Teams von zwei Mann. Wie vom Namen abzuleiten, steht der Teamgedanke an erster Stelle. Leider hat man diesmal eines der besten Bonusgames, Tekken Bowling, weggelassen und durch nichts Neues ersetzt. Mit diesem Bonusgame habe ich mindestens genauso viel Zeit verbracht wie mit dem eigentlichen Spiel.
Einzelkämpfer, denen der Teamgedanke nichts bedeutet, können selbstverständlich alleine antreten: Der Kämpfer teilt dadurch etwas stärker aus und erhält ein wenig mehr Energie. Sicherlich hat man damit auch sehr viel Spaß, verpasst dadurch aber jedoch einige Vorteile und neue coole Moves beim Tag Battle. Beim „Tag Throw“ schnappt man sich den Gegner und der Teamkamerad bringt sich mit einem harten Treffer sofort ins Spiel. Durch einen „Tag Combo“ wird der Kontrahent in die Luft befördert während der Partner eingewechselt wird und den Faust- und Tritthagel unbeirrt fortsetzt. Zu guter Letzt kann auch ein „Tag Assault“, wenn er denn einmal gelingt, angewendet werden, dabei springt der Teamkamerad für einen kurzen Augenblick ins Bild, um dem Gegner gemeinsam einen ordentlichen Hieb zu verpassen. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn das was wir können, können die Kontrahenten selbstverständlich auch und somit sind die Angriffe auch konterbar.
Perfektes Timing ist hierbei alles, wer sein Gamepad nicht zu hundert Prozent beherrscht, kann sich die ein oder andere Combo und Team Aktion abschminken. Wer nicht unbedingt auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad und nur gegen Computergegner antritt, verpasst hier nicht all zu viel. Tritt man jedoch online gegen den einen oder anderen sehr guten menschlichen Widersacher an, stellt man ganz schnell fest, dass die Selbsteinschätzung nicht so gut war, und muss sich frustriert eingestehen, dass es noch vieler Stunden Übung bedarf. Der Frust ist aber eher online als lokal zu finden.
Da liegt es doch nahe, sein Können im Kampflabor an einem wehrlosen Dummy, so lange zu üben, bis der Dummy selbst keinen Spaß mehr daran hat. Hier lernt man alles, was ein harter Kämpfer zum Bestehen braucht. Von Schlägen und Tritten über Juggles und Würfen, wird alles in mehreren Leveln erlernt. Am Ende jeder Trainingseinheit wird das erlernte in witzigen Bosskämpfen mit explodierenden Luftballons, Mokujin-Weitwerfen und ähnlichen Aktionen abgefragt. Je weiter man im Training kommt desto mehr Geld verdient man. Mit mehr Geld können dem „Combot“ mehr Kampftechniken beigebracht werden, bis man ihn zur Ultimativen-Kampfmaschine ausgebildet hat.
Bei über 50 Kämpfern ist es echt schwer sich zu entscheiden, welcher Kämpfer genommen werden soll. Es sind eigentlich alle alten Bekannten aus den vorangegangenen Tekken Games dabei, wobei einige davon früher nur freigespielt werden konnten, aber leider kein wirklich neuer. Die einzig neu wirkende Kämpferin, Luchadora Jaycee, entpuppt sich schnell als altbekannte Julia Chang in neuem Kostüm.
Die meisten Combos und Moves sind weitestgehend erhalten geblieben, bis auf ein paar wenige, bei denen umlernen angesagt ist, da sie verändert oder auf andere Tastenkombinationen gelegt wurden. Mit dem Geld, welches während des Spielens verdient wird, werden die Charaktere mit neuen Kleidern und Accessoires für Millionenbeträge neu eingekleidet um ihnen den persönlichen Style zu verpassen.
Der Arcade Modus dient hier zum Warmzocken und macht auch mehr Spaß als bei Tekken 5 & 6, was wohl daran liegt, dass der Endboss diesmal kein überzüchteter Nervenbolzen à la Azazel ist und einem die Spielfreude nimmt. Der online Modus ist bei diesem Tekken gut gelungen, jedoch sollte man bei der Spielersuche eine Verbindungsqualität größer 4+ wählen. Für hartgesottene Spieler, denen die Suche zu lange dauert, sollten trotzdem keine Verbindungsqualität kleiner 3+ wählen. Da macht das spielen überhaupt keinen Spaß mehr. Was nicht ganz so vorteilhaft gestaltet wurde, ist das es keinen direkten Rückkampf mehr gibt. Nach jedem Kampf wird ein neuer Gegner gesucht. Das Üben mit gleichstarken Kontrahenten ist daher unmöglich, da man sehr häufig auf sehr viel bessere Gegner trifft.
Tekken Tag Tournament 2 sieht super aus, die Bewegungen sind weich und flüssig animiert, die Gesichter wirken lebendig und der Detailgrad der Kostüme ist einfach wunderbar. Manche Kampfarenen sind aus vorangegangenen Tekken bekannt, andere wiederum leicht verändert und auch viele neue sind dazu gekommen, wie die Snoop Dog Arena mit passendem Soundtrack vom Dogfather himself. Wie auch in den Vorgängern lassen sich die Wände, Balkone und Böden zu guten Tracks zerstören, um an anderer Stelle weiter zu kämpfen. Die Tracks sind sehr abwechslungsreich und animieren gelegentlich schon mal zum Mitwippen. Neu ist, dass alle Kämpfer ihre Heimatsprache sprechen, wie z. B. Leon, der deutsch spricht.
Fazit: Tekken Tag Tournament 2 ist mal wieder ein gutes Beat-em-Up Game seit langer Zeit, welches auf unnötige und unmöglich zu steuernde Adventure Modi und unbezwingbare Endgegner verzichtet. Das ist Tekken, wie man es mag, einfache Haudraufaktionen ohne großen Schnickschnack drum herum. Perfekte Steuerung, unzählig viele Combomöglichkeiten und eine Vielzahl an Kämpfern sorgen dafür, dass man sehr viel Zeit damit verbringen wird. Ein paar Kleinigkeiten fallen aber dann doch schon auf. Das Handicap ist nicht mehr im lokalen Modus einstellbar und auch gibt es keine Wiederholung mehr vom finalen Schlag. Einige Gegner sind in unterschiedlicher Form zwei bis drei Mal vertreten, was dem Spiel aber nicht allzu sehr schadet, da es immer noch ausreichend andere Kämpfer zur Auswahl gibt. Das Spiel ist nicht perfekt aber es ist mal wieder seit Langem ein richtig gutes Tekken!