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PS3 Review: Twisted Metal

Aren’t We All A Little Twisted? An diesem Satz mag ja durchaus was dran sein- aber wenn man sich die total verrückte Truppe aus Sonys neuem Car-Combat Titel „Twisted Metal“ anschaut, klappt einem echt die Kinnlade runter! Da wären solch skurrile Gestalten wie ein mörderischer Höllen-Clown, ein psychopatisches Supermodel oder ein lebensverachtender Stuntman, der gerne als „Tod“ verkleidet mit Kettensägen um sich wirft. Keine Frage- schon nach wenigen Minuten steht fest, dass „Twisted Metal“ ein Spiel der ganz speziellen Sorte ist. Ob im positiven oder im negativen Sinne zeigt der Test.

Twisted Metal

Twisted Metal

Spieler der älteren Generation können sicher noch etwas mit dem Titel anfangen, schließlich ist „Twisted Metal“ ein echtes Urgestein unter den Playstationtiteln. Schon auf der PSone hat die Freakshow auf vier Rädern für reichlich Action auf dem Bildschirm gesorgt. Für alle Neulinge sei jedoch kurz das Spielprinzip erklärt: Bei „Twisted Metal“ handelt es sich im Grunde um eine Mischung aus Boxautos, Rennspiel und Shooter. Zunächst könnt Ihr Euch eins der vielen verschiedenen Vehikel, von denen jedes über unterschiedliche Stats, wie z.B. „Panzerung“, „Tempo“ oder „Spezialwaffen“ verfügt, aussuchen, um es dann in verschiedenen Arenen so richtig krachen zu lassen! Auf jeder Map sind Powerups wie Spezialwaffen und Speedboost verteilt, die Ihr tunlichst einsammeln solltet, um Eure Gegner zu grillen. Das Spiel bietet verschiedene Modi, wie z.B. Deathmatch, Teamdeathmatch, verschiedene Rennarten, Marked Man und weitere. Für ordentliche Abwechslung ist also gesorgt!

Twisted Metal

Twisted Metal

Zunächst widmen wir uns der Solokampagne des Spiels, in der wir uns durch die verrückte Story kämpfen. Der Industriemagnat Calypso (der eine Art Dämon oder gar der Teufel selbst zu sein scheint) hat das „Twisted Metal-Tunier“ ins Leben gerufen. Dem Gewinner winkt die Erfüllung seines größten Wunsches. Ihr merkt schon: Story ist bei „Twisted Metal“ eher schmückendes Beiwerk, was bei einem Actionspiel dieser Art aber auch kein großes Wunder ist. Als erstes spielen wir die Story von „Sweet Tooth“ dem Clown, dessen Hobby es offenbar ist, sich fröhlich durch amerikanische Kleinstädte zu morden. Später schlüpft man noch in die Rolle von „Mr. Grimm“ dem Stuntman, der seinen verunglückten Vater wieder zum Leben erwecken will und dem ehemaligen Supermodel „Dollface“, das nach einem Autounfall ein entstelltes Gesicht hat. Alle Charaktere sind herrlich überzeichnet und werden in den Zwischensequenzen von echten Schauspielern in bester Film Noir-Manier präsentiert! Die Präsentation ist also durchaus gelungen.

Die Geschichte hinter jeder der drei Figuren besteht aus etwa 8 Missionen, die im Schwierigkeitsgrad sehr schwanken und von „ziemlich locker“ bis „Grenze zur Unfairness“ reichen. Insgesamt ist der Storymodus eher knapp ausgefallen und ein paar zusätzliche Charaktere wären wünschenswert gewesen. Allerdings liegt der Schwerpunkt des Spiels sowieso auf Multiplayer. Und tatsächlich wird Euch der Mehrspielermodus für eine ganze Weile vor die Playstation fesseln! Es gibt tonnenweise Autos, Waffen, Lackierungen und sonstige Boni zum freispielen. Toll ist auch, dass man „Twisted Metal“ mit bis zu vier Spielern im Splitscreen spielen kann! Selbst im Onlinemodus kann man mit einem Freund im Splitscreen spielen. Da kommt richtig Freude auf! Überhaupt ist das Spiel eine echte Spaßgranate. Hier wird größtenteils auf großartiges Inszenierungs-Tamtam verzichtet und der ganze Fokus auf das Gameplay gelegt.

Twisted Metal

Twisted Metal

Da die Inszenierung wie schon erwähnt eher vernachlässigt wurde, reißt „Twisted Metal“ auf grafischer Ebene leider auch nicht gerade Bäume aus. Das Spiel sieht zwar durchaus ordentlich aus, aber einen Schönheitspreis gewinnt „Twisted Metal“ sicherlich nicht. Dafür läuft das Spiel aber zu jeder Zeit flüssig und man kann die Arenen so richtig zu Kleinholz verarbeiten! Eines der größten Mankos des Spiels ist die Steuerung. Die ist nämlich für Neueinsteiger eine echte Zumutung! Man kann zwar zwischen unterschiedlichen Steuerungsarten wählen, aber relativ gewöhnungsbedürftig sind sie alle. Ich habe mich im Endeffekt für die „Rennsteuerung“ entschieden, da mir diese am wenigsten Probleme bereitet hat. Seltsame Tastenkombinationen müssen während der Pfeilschnellen Action eingegeben werden und generell fühlt sich die Tastenbelegung oft „unnatürlich“ oder „unlogisch“ an. Warum muss es jeweils eine separate Extrataste für den Rückwärtsgang und die Bremse geben? Und warum schwenkt das Heck meines Wagens nach rechts, anstatt nach links, wenn ich beim Rückwärtsfahren links einlenke? Bei der Steuerung herrscht definitiv noch Verbesserungsbedarf. Nach ein paar Spielstunden hat man sich dann aber endlich an die Steuerung gewöhnt und der geballten Action steht nichts mehr im Weg!

Der Soundtrack des Spiels ist übrigens hervorragend und passt perfekt zum Geschehen. Vertreten sind sowohl mehrere Hardrock und Elektronische Titel als auch ein paar wenige Hip Hop Tracks. Falls Euch das alles nicht gefallen sollte, könnt Ihr auch eigene Playlists aus Eurer Musik, die ihr auf der PS3 gespeichert habt, in das Spiel integrieren.

Fazit: „Twisted Metal“ ist kein gewöhnliches Spiel, wie man es heute kennt. Im Gegenteil- das Spiel scheint beinahe aus der Vergangenheit zu kommen! Und zwar aus der goldenen Vergangenheit, in der reiner Spielspaß noch wichtiger war, als eine bombastische Grafik. Das Spiel ist teilweise brutal schwer und nimmt Euch nicht, wie so manch modernes Spiel, ans Händchen, um Euch durch das Spiel zu tragen. Hier heißt es überleben und selber klarkommen! Darüber wird so manch verwöhnter „Neuzeit-Zocker“ die Nase rümpfen, mir geht dabei aber vor Freude das Herz auf! Denn auch wenn „Twisted Metal“ eine gewisse Lernkurve hat, belohnt es durch ein intensives, befriedigendes und ungemein spaßiges Spielerlebnis! Wenn ihr Herausforderungen mögt und ein wenig frustresistent seid, dann kann ich diese Oldschool-Perle von Spiel nur wärmstens empfehlen!

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