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Wasteland 3

Brian Fargo hat 1988 mit Wasteland den Grundstein zu vielen postapokalyptischen RPGs gelegt. Zusammen mit den Mad Max-Filmen dürfte sein Spiel viele Entwickler zu späteren Genre-Hits wie z.B. der Fallout-Serie inspiriert haben.

Seit einigen Jahren ist InXile nun wieder aktiv und würde jüngst von Microsoft gekauft, um in die Liste der hauseigenen Gamestudios assimiliert zu werden.
Ein Grund dafür sind sicherlich die Spiele die InXile am Anfang noch über Crowdfunding wie Kickstarter veröffentlich hat, wie z.B. das formidable Bard’s Tale V und eben die Neuauflage von Wasteland.

Wasteland 3 erschien nun mit der Unterstützung von Microsoft, ist aber in keiner Weise weniger ambitioniert oder ausgeklügelt als seine Vorgänger.
Im Gegenteil ist die Komplexität des Spiels am Anfang schier erschlagend.

Zum einen wurden die Konsequenzen von Entscheidungen im Gegensatz zu den Vorgängern noch einmal verschärft, zum anderen legt das Spiel wieder enormen Wert auf echtes Rollenspiel-Feeling.

Die Charakter-Generierung ist komplex. Neben den bekannten Attributen bei Rollenspielen, gibt es beispielsweise diverse Vergangenheitshintergründe, die den Character besser in etwas Bestimmtem machen. Der Bücherwurm-Background gibt uns z.B. 5% mehr Erfahrung, während der „Ziegenmörder“ 5% mehr Chance auf kritische Treffer bekommt.

Gleiches gilt für Perks, die nochmals Verbesserungen auf bestimmten Gebieten bringen. Und mit steigendem Level bzw. Attributs-Punkten freigeschaltet werden können.
Doch richtig abgerundet wird das Ganze erst von den sogenannten Quirks, die zwar ebenfalls Vorteile mit sich bringen aber gleichzeitig auch einen Malus.

So können wir unserem Scharfschützen den Quirk „Todeswunsch“ geben, was dem Sniper mehr Aktionspunkte verleiht — formidabel für Angriffe aus der Ferne, aber dafür kann sie oder er dann eben keine Rüstung mehr tragen.

Wem das Ganze dann doch ein bisschen zu komplex erscheint, der kann sich am Anfang auch ein paar Ranger aus vorgefertigten Charakteren heraussuchen. Keine Angst, diese können nach der ersten Mission dann aber dann entweder komplett oder teilweise ersetzt werden.

Die Missionen sind abwechslungsreich, wenn es teilweise auch erscheint, als hätte man z.B. die Wegstrecken irgendwie besser minimieren können.
Insgesamt kann man mit vier Rangern als Partymitglieder plus zwei Begleitern, die zum Teil relevant für die Geschichte sein können, Colorado inspizieren.

Womit wir auch beim Setting wären. Denn anders als die bisherigen Wasteland-Teile spielt Wasteland 3 nicht in einer trockenen Gegend – auch hier wieder die Parallele zu Mad Max – sondern im verschneiten Colorado. Ob Brian Fargo wohl in Aspen zum Skifahren war oder ob Metro Exodus ihn inspiriert hat? In jedem Fall gibt es reichlich Schnee und damit auch völlig neue Möglichkeiten in Wasteland 3.

Insgesamt ist die Welt sehr stimmig gestaltet, die NPCs wirken real und die Stimmung so als könnte jeden Moment etwas passieren. Genau so, wie man sich das in der Post-Apokalypse wünscht — oder eben auch nicht.

Das einzige Manko ist die Grafik. Im Zeitalter von NextGen wirkt das Ganze doch recht altbacken, selbst das erwähnte Bard’s Tale V wirkte da etwas moderner. Vielleicht ist das dem rundenbasierten Kampfsystem geschuldet?!

Für echte Genre-Freaks und RPG-Nerds ist Wasteland 3 eine absolute Empfehlung. Für Freunde des optischen Genusses leider weit weg von einem AAA-Eyecatcher.

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Über den Autor des Beitrags

Hody

Gründungsmitglied von Tribe Online, ehemaliger DJ. Mag Groove und Melodie, Hardcore und Female Fronted Metal, mal ein bisschen Rap oder Industrial, Sportspiele und RPGs - bastelt gerne an PCs und liebt seine Xbox

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