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Alice Matheson 03: Rettet Amy!

Wer ist wohl die größere Bedrohung? Die Zombies, die neuerdings die Straßen von London entlang hinken und bei Aussicht auf einen leckeren Biss plötzlich richtig mobil werden? Oder ein Todesengel, eine Serienkillerin in Gestalt einer hübschen Krankenschwester, die ihren Job vordergründig eigentlich auch sehr professionell und gewissenhaft ausübt?
Die Comic-Serie “Alice Matheson” gibt eine klare Antwort auf diese Frage: Wesentlich gefährlicher ist die Krankenschwester, nach dem der Comic benannt ist. Im Gegensatz zu den Untoten tötet sie nämlich nicht nur (aber schon auch) aus Lust. Sie hat vor allem das, was den Beißern fehlt (und worauf sie Heißhunger haben): Köpfchen!

Wie die ersten beiden Bände startet auch dieser dritte mit einem kurzen Einleitungs-Kapitel. Darin geht es diesmal hauptsächlich um den Radiologen und Frauenheld des Krankenhauses, Dr. Jordan Barry, der bei den Ermittlungen des Scotland Yard um den Ausbruch der Zombie-Plage unter die Lupe genommen wird.
Die gelegentliche Beleuchtung der übrigen Angestellten tut der Story sowieso gut. Aber schließlich geht es ja — für Inspektor Kitson genauso wie für den Leser — auch noch darum, den Auslöser für die ganze Misere zu finden. Alice ist zwar eine Killerin, wurde aber, wie wir wissen, von den Zombies selbst überrascht. Zumindest aus Sicht des Lesers gehört sie also nicht zum Kreis der Verdächtigen.

Die privaten Milizen und Militärpatroullien sind in weiter Ferne. Ich habe vorher eine Alarmmeldung auf ihrem Kanal gefunkt. Mit anderen Worten… für Alice Matheson ist das Buffet eröffnet!Alice killt ganz ungestört.

© für die deutsche Ausgabe: Splitter Verlag

Alice vergnügt sich auf den nächtlichen Straßen derweil ein bisschen mit den Zombies. Schließlich ist die Ausübung ihres eigentlichen Hobbies — das genüssliche “Erlösen” unheilbarer Patienten — durch die große Aufregung um die Zombie-Infizierungen, das zunehmende Misstrauen der Krankenhaus-Leitung und die ständige Anwesenheit des Scotland Yards nicht gerade leichter geworden. Da ist das Killen sowieso schon Toter wesentlich einfacher.

Eine besondere Wendung nehmen ihre Freizeit-Aktivitäten aber, als die frühere Schulfreundin Amy aufgeregt bei ihr anruft. Sie sei von einem Zombie gebissen worden und bittet Alice als Krankenschwester diskret um Hilfe — schließlich will sie nicht in Quarantäne gesteckt werden und dort darauf warten, sich selbst zu verwandeln. Da Alice ihr etwas zu verdanken hat, beschließt sie, Amy zu helfen — und dabei ihre eigenen Nachforschungen um die Zombie-Seuche voranzutreiben. Rettet Amy!…

© für die deutsche Ausgabe: Splitter Verlag

Wer hat die Zombie-Apokalypse zu verantworten? Wurde die Epidemie wirklich absichtlich ausgelöst? Und das St. Mary’s Hospital ist tatsächlich der Tatort? Vermutlich werden diese Fragen erst im Finale der sechsteiligen Serie beantwortet. Bis dahin sorgen die nach und nach servierten Details aus Alices verdrängter Vergangenheit für genügend Abwechslung im Giftspritzer- und Zombie-Slasher-Alltag. Zudem ist da noch Skinner, der Mann, der das Krankenhaus leitet.
Dass auch der eine Leiche im Keller haben könnte (im Gegensatz zu Alice aber vielleicht auch nur im übertragenen Sinne), lässt nicht nur der Titel (“Wer ist Morgan Skinner?”) der im März 2017 folgenden, vierten Ausgabe vermuten.
Die Geschichte um Skinner wird dann erstmals in dieser Serie nicht vom Autor Istin erzählt werden, sondern von Stéphane Betbeder. Den Staffelstab am Zeichentisch übernimmt nach dem Auftakt von Serien-Mitschöpfer Vandaële und zwei Ausgaben aus der Feder von Radivojevic dann der Italiener Federico Pietrobon.

Mit “Alice Matheson 03: Rettet Amy!” werden wir wieder einen Schritt tiefer in die kranke Welt des Patienten- und Zombie-Schrecks Alice mitgenommen. Ab einem gewissen Punkt ist die Haupthandlung diesmal zwar ziemlich vorhersehbar, wirklich Schaden nimmt das morbide Schulkameradinnen-Treffen dadurch aber nicht. Angenehm ist, dass die Szenerie auch mal zu größeren Teilen raus aus den Hospitals-Mauern wechselt. Und — auch wenn sich das sehr ähnlich wie aus dem Fazit zu Band 2 liest — vor allem durch die Suche nach dem unbekannten Verursacher und die neuen Details um Alice und ihre Vergangenheit, kann die Spannung weiterhin hoch gehalten werden.

Eine Leseprobe mit ein paar Seiten findet ihr auf der Seite zum Buch bei Splitter.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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