Die Nacht der lebenden Toten 02: Mandys Dämonen
Rund ein Jahr nach Beginn des Comic-Dreiteilers und immerhin gut 50 Jahre nach Romeros Zombie-Meilenstein “Night of the Living Dead”, geht die frei an die Kino-Vorlage angelehnte Comic-Adaption des französischen Autors Jean-Luc Istin und Zeichner Elia Bonetti in die zwei Runde.
Wir erinnern uns: nachdem Lizbeth und ihr Bruder Leland auf dem Friedhof ersten Kontakt mit der unerwarteten Zombie-Plage bekommen hatten, fanden sie zusammen mit anderen schließlich in einem recht großen Hotelgebäude Unterschlupf. Ganz zur “Freude” des grantigen Hotelbesitzers Hodge. Der hält sich, während sich die Gruppe im unteren Teil des Hauses organisiert, immer noch in einem der Obergeschosse verschanzt und ballert vom Fenster aus mit seinem Jagdgewehr auf alles was sich seinem Hotel nähert.
Aber Hodge mag zwar nervig sein — und ja, den sollte man besser auch im Auge behalten — aber den größten Ärger machen in Horrorstreifen ja gerne mal Leute aus der eigenen Survival-Gruppe. Vor allem dann, wenn es ein solch zusammengewürfelter Haufen ist, wie in diesem Fall. Es gibt also eine Sollbruchstelle, und das ist Mandy Stone, das Mädchen, das sie aus dem Kühlraum des Hotels befreit hatten.
Lizbeth macht sich, durch das Zielfernrohr kritisch von Hodge beäugt, über den Hotel-Vorhof voller Zombies auf den Weg zu den Diesel-Generatoren, um noch vor dem Einbruch der Nacht die Stromversorgung wiederherzustellen. Dante und Leland sind währenddessen ebenfalls im Gebäude unterwegs, um es gegen unerwünschten Besuch abzusichern. Und als hätte Mandy nur auf die Gelegenheit gewartet, in der alle starken Persönlichkeiten der Gruppe abwesend sind, geht sie gerade dann in ihren psychopatisch paranoiden Phantasien auf und bringt dabei natürlich alle in höchste Gefahr…
In der weiterhin parallel dazu erzählten Handlung schlägt sich Lisbeths Mann John weiterhin mit den Kindern durch die Zombie-Apokalypse.
Und nicht nur Leland stellt sich so langsam die Frage, in wie weit John als Angestellter des Forschungsunternehmens Illenes Corp. — ob nun bewusst oder unbewusst — in die Ursachen für die Epidemie verstrickt ist. Außerdem gibt es natürlich noch ein paar Rückblenden aus Lizbeths Vergangenheit, die allerdings immer noch weitgehend eher Fragen aufwerfen als beantworten.
Nach diesem zweiten Band sind nun zwei Drittel von Istins Story erzählt. Der Abschlussband ist noch nicht in Aussicht, und natürlich ist es noch ein bisschen früh für abschließendes Fazit.
Ich denke, man kann aber schon jetzt sagen, dass dem bislang ja eher durch Fantasy-Titel (siehe z.B. „Elfen„) in Erscheinung getretenen Jean-Luc Istin eine durchaus würdige und spannende wie beklemmende Zombie-Horror-Adaption des Kultfilms gelungen ist.
Gerade aber auch die atmosphärisch finstere Bebilderung von Elia Bonetti leistet einen großen Beitrag am tollen Gesamteindruck. Letztlich könnte man höchstens bemängeln, dass die Story mit drei Titeln etwas kurz ausgelegt ist und ihr etwas mehr Zeit für den einen oder anderen Handlungsabschnitt hätte gut tun können.
Eine Leseprobe mit ein paar Seiten findet ihr wie immer auf der Seite zum Buch bei SplitterViele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…