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Gambert 01: Gambert und der Vitus-Zauber

Er hat ein wenig Ähnlichkeit mit Majestix, dem Häuptling des bekannten, unbeugsamen Gallier-Dorfes: Wampe, Knollen-Nase und ein besonders großer Schnauzbart. Gambert ist aber kein Stammesoberhaupt, sondern lebt ein ziemlich einsames Braumeister-Leben im Wald. Und er ist Gott der Bieres, er war es, genauer gesagt. Okay, das bedarf jetzt wohl einer genaueren Erklärung…
Gambert war tatsächlich der Gott der Gerstenkaltschale. Eines Tages drohte der Götterwelt – es gab natürlich noch jede Menge anderer Götter für alles mögliche – der Untergang bzw. die Verbannung in die Anderswelt. Als einziger der Götter entschied sich Gambert damals, seinen Status als Gottheit aufzugeben und dafür weiter in unserer Welt zu bleiben. Seitdem hat er die wichtige Aufgabe, das Tor zur Anderswelt zu bewachen. Praktisch, dass sich das Portal zwischen unzähligen Fässern Bier in seinem Felsenkeller befindet.

© toonfish

Neben dieser Aufgabe hat Gambert noch eine zweite: Er beschützt sein etwas ungewöhnliches „Haustier“ namens Umbra. Sie ist eine Monade, äußerlich ein kleines, blaues Knuddelmonster, tatsächlich aber ein „existenzielles Urbestandteil unserer Welt“, die letzte ihrer Art und kann ihre Gestalt beliebig verwandeln.
Ausgerechnet an Himmelfahrt, dem Feiertag der biertrinkenden Wanderer-Horden, werden die beiden von einem Bösewicht aus der Anderswelt in eine Falle gelockt. Die Trennung der beiden Welten ist in Gefahr!…

Nicht zuletzt die Tatsache, dass das Buch im toonfish-Verlag, einem Imprint des Bielefelder Splitter-Verlags mit Schwerpunkt auf Funny-Cartoons, erschienen ist, lässt zunächst vermuten, dass es sich um einen Titel für Kinder und Jugendliche handelt. Auch die Geschichte und so manche ulkige Szenen machen hin und wieder den Eindruck. Andererseits stellt aber natürlich schon das Bier-Kult-Thema klar, dass vielleicht doch eher Erwachsene angesprochen sind. Dazu kommen die zerteilten Wanderer oder die auch mal Stinkefinger zeigende Umbra.
Auf den insgesamt wunderbar bunten Seiten finden sich immer wieder Panels, auf denen es einige lustige Details rund um die Waldbewohner zu entdecken gibt: eierlegende Vögel, Spielel-Ei machende Vögel, der Bier trinkende Willi (Majas Bienen-Kumpel), das in ein Häufchen tretende Bambi, … Auf einigen Bonus-Seiten zeigt Jan Suski außerdem ein paar Skizzen, Charakter-Studien oder auch Tusche-Seiten.

© toonfish

Auch wenn einem der anfangs erwähnte Vergleich zwischen Gambert und Majestix etwas weit hergeholt scheint, ist das deutsche Autoren-Duo Seliger (Text und Szenario) und Suski (Zeichnungen und Farben) offenbar von den Helden von Goscinnys und Uderzos offenbar angetan. Zunächst, finde ich, zeigt die Optik einige Parallelen. Vor allem hat aber das Bier hier ja schließlich ähnliche magische Wirkung auf Gambert wie der geheime Zaubertrank auf Asterix & Co.

„Gambert 01: Und der Vitus-Zauber“ führt den „cervezophilen“ Leser in die sympathisch süffige Welt von Gambert, seiner knuffigen Mitbewohnerin Umbra und deren (vermutlich) zukünftigen Dauer-Gegenspieler „Der Magister“ ein. Story-technisch ist sicher noch etwas Luft nach oben, vielleicht noch leicht unterhopft, aber die Rangelei um das Tor zur Anderswelt hat ja schließlich auch erst begonnen. Im Februar 2018 geht es dann mit „Gambert und der Seelendrache“ weiter.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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