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Isola 01

Eine fantastische Welt. Ein Königreich. Eine mit einem Fluch belegte Königin in Tiger-Gestalt, eine Intrige, drohender Krieg mit den benachbarten Völkern, actionreiche Kämpfe, wilde Tiere und schließlich eine sagenumwobene Insel als Übergang vom Leben ins Jenseits — das sind im Schnelldurchlauf die Zutaten für die Story von “Isola”. Klingt gut, ja. Wird bei dem dazugehörigen Artwork aber schon fast zur Nebensache…

© Cross Cult

Aber kümmern wir uns erst noch einmal etwas genauer um den Plot: Olwyn, die Königin von Maar wird in einen Tiger verwandelt und muss deshalb aus ihrem Reich fliehen. Die einzige an ihrer Seite ist Rook, die erst gerade zum Captain der königlichen Garde ernannt wurde. Der Plan der beiden — hauptsächlich von Rook, die sich für die Misere ein Stück weit selbst die Schuld gibt — ist, sich zu Fuß zur Insel Isola durchzuschlagen. Dort wo die Seelen nach dem Tod landen, hofft Rook eine Möglichkeit zu finden, Olwyn wieder in ihre menschliche Gestalt zurückzuverwandeln. Der Weg dahin ist natürlich beschwerlich und in den unruhigen Zeiten eines drohenden Krieges alles andere als ungefährlich. Darüber hinaus ist aber noch nicht einmal ganz klar, ob Isola wirklich existiert oder nur in volkstümlichen Liedern besungen wird.

Beide, sowohl Fletcher als auch der Zeichner Kerschl, sind hier als Autoren angegeben. Das ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass das ganze Projekt aus etwas entstanden ist, von dem sie schon seit ihrer Kindheit gemeinsam geträumt haben. Kerschl war allerdings natürlich wiederum für die großartigen Zeichnungen zuständig. Deren Look ist der Abfolge der Panels sehr cineastisch, und die Fantasy-Welt wird mit einem exotischen Touch gezeigt. Herausragend sind aber auch die extrem lebendigen Gesichtsausdrücke von Rook oder der Tiger, der sich auch ohne Sprache verständlich macht. Die ganz eigene Lautmalerei ohne lesbare Schriftzeichen ist zwar originell, dafür aber auch weniger gut zu verstehen.
Schließlich wurden die Zeichnungen von Michele Assarasakorn alias “MSassyK” mit tollen Farben veredelt.

© Cross Cult

Zum Schluss gibt es noch ein paar Hintergrundinformationen der Macher über die Entstehung der Geschichte und eine Cover-Galerie als Bonus. Außerdem ist noch eine Vorgeschichte angehängt, die als Prolog ursprünglich in fünf jeweils zweiseitigen Teilen verteilt über die ersten Ausgaben von Fletchers anderer Image-Serie “Motor Crush” veröffentlicht wurde.
Sie erzählt wie Rook zu ihrem Job kam und lässt die Hintergründe ein bisschen klarer werden. Trotzdem lohnt es sich, wie ich finde, den Prolog tatsächlich erst nach der eigentlichen Geschichte zu lesen und ohne Vorbereitung in die Handlung einzutauchen. Der Prolog hält dann am Schluss noch eine Art Twist parat, der einen tatsächlich noch einmal alles durchdenken lässt.

Das Buch ist ohnehin eines derjenigen, die es sich lohnt, ein zweites Mal zu lesen. Zum einen gibt es eine Szenen, die, Prolog zuvor gelesen oder nicht, einfach etwas mysteriös und unklar bleiben und ein zweiter Blick darauf deshalb neue Erkenntnisse bringen mag. Und zum anderen kann man bei jedem weiteren Durchblättern schließlich noch einmal die starken Bilder auf sich wirken lassen. Toller Titel für Fantasy-Freunde!

Eine Leseprobe mit ein paar Seiten findet ihr auf der Verlagsseite zum Buch bei Cross Cult.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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