Saga 04
Ein Bernhardiner, der aus seiner Schnauze Betäubungspfeile verschießt und treuer Sidekick eines Kopfgeldjägers ist. Ein riesiges, Walross-ähnliches Haustier und SciFi-Erfindungen wie Kinohelme, die einen TV-Sendungen “mittendrin statt nur dabei” erleben lassen. Freundliche Hebammen in Krokodilsartiger Gestalt und einen König mit einem Widescreen-Monitor als Kopf… Ganz klar, wir widmen uns mal wieder den zu Papier gebrachten Phantasien von Brian K. Vaughan und Fiona Staples, also der irren Weltraum-Soap “Saga”.
Ein kurzer Spoiler-Disclaimer vorweg: Wir sind mittlerweile beim vierten Band angekommen. Für Saga-Einsteiger oder “Hinterherhinkende” daher zu Beginn der obligatorische Verweis auf die ersten drei Bände…
Seit dem letzten Band ist etwas Zeit vergangen, die die Familie untergetaucht auf einem Planeten namens Gardenia verbrachte. Während Marco den Hausmann gibt, verdient Alana den Unterhalt für die Familie, als TV-Serien-Darstellerin (Superheldin “Zipless”, siehe Cover) beim bekannten Piratensender “Der offene Schaltkreis”. Und Hazel? Die ist mittlerweile etwas älter und erkundet die Welt schon auf ihren eigenen zwei Beinen.
Es könnte sich eigentlich alles so gut für die Familie entwickeln, zumal sich die Regierung ihres momentanen Zufluchtsorts aus dem Krieg bislang noch heraushält. Doch die Antipathie der Bevölkerung gegen die Flügler steigt und die jungen Eltern müssen zusehen, dass sie ihre Herkunft und ihre Geschichte so gut es geht verborgen halten.
Dann gibt es ja noch die anderen Fäden der Story, die natürlich auch diesmal gesponnen werden: Zum einen kommt im Robot-Königreich das gemeinsame Kind (der “Prinzling”) des verschollenen Prinz Robot IV und seiner Prinzessin zur Welt. Zum anderen versuchen Gwendolyn, Sophie und Lügekatze immer noch “Der Wille” zu retten und treffen dabei auf dessen Bruder “Die Marke”.
Und wer die Serie kennt, der kann sich nun unschwer vorstellen, dass der abgelegene Planet durch irgendwelche Zufälle plötzlich der Nabel des Universums zu sein scheint und auch die Verfolger und Bedrohungen (in Person von “Dengo”, eines weiteren Robots) nicht lange auf sich warten lassen…
Saga büßt auch mit dem vierten Band kein μ von seinem Charme ein. Mal geht es um den Alltag einer Multikulti-Familie und eines jungen Eltern-Paares, wie eine lässige Soap zwischen etwas Drama und großartigem Humor. Dann wieder kreuzen sich hier und da die Wege der verschiedenen Figuren und Gruppen – Brutalität und Kollateralschäden ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Großes Kino!
Eine Leseprobe mit ein paar Seiten findet ihr auf der Verlagsseite zum Buch.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…