Saga 07
In der Comic-Serie “Saga” von Brian K. Vaughan und Fiona Staples geht es um Krieg und Pazifismus, Freundschaft und Verrat, Nationalismus und Mutlikulti, elterliche Liebe, Familienalltag, Flucht … und das Ganze im SciFi-Szenario — kurz: “Saga” ist eine sehr unterhaltsame Space-Opera mit dem Mischlingskind Hazel, das zusammen mit seiner Familie von den Artgenossen väterlicherseits sowie mütterlicherseits kreuz und quer durchs Universum gejagt wird.
Hinweis: Mittlerweile umfasst die Serie sieben Sammelbände. Wer die Serie noch nicht kennt, sollte natürlich, auch was die Reviews angeht, am besten bei Band 1 beginnen — zum besseren Verständnis und natürlich auch, damit nichts vorgegriffen wird.
Endlich ist die Familie wieder komplett. Allerdings ist sie in ihrem Baumschiff nach wie vor auf der Flucht und hat nicht viel Zeit, um mal durchzuschaufen. Und da ihr Transportmittel zwar organischer Natur ist, aber dennoch Treibstoff bzw. Energie benötigt, um von A nach B zu kommen, und weil es eben genau daran mangelt, muss die bunt zusammengesetzte “Baumschiff-Allianz” (es ist ja nicht nur die Familie an Bord) auf dem Kometen Phang kontrolliert notlanden.
Ausgerechnet Phang! Ausgerechnet der Himmelskörper, auf dem der Krieg besonders heftig und ausdauernd tobt und auf dem auch Alana und Marko vor ihrem plötzlichen Bekenntnis zum Pazifismus im Einsatz waren.
Deshalb haben natürlich alle auch nur ein Ziel: So schnell wie möglich die benötigten Ressourcen finden und dann nichts wie weg! Allerdings kommt mit einer schwangeren Frau, einem Kind, das nun schon in einem Alter ist, in dem es seiner Neugier einfach nachgehen kann, einem leicht durchdrehenden, blaublütigen Robot und einer stets eigensinnigen, kriegerischen Großmutter nicht immer alles so wie geplant. Zudem treffen die auf Phang auch noch auf eine Großfamilie religiöser Nager um den putzigen Kurti…
Neue Freunde werden gefunden, es sind andererseits aber auch Verluste zu beklagen, und neue Feinde kommen auch noch dazu. Nicht nur bei den Protagonisten auf Phang verändert sich so einiges. Auch abseits der Hauptbühne, an den parallel gezeigten Nebenschauplätzen, wo es vor allem um Gwen und Sophie geht, aber auch um die Kopfgeldjäger, die auf Hazel und ihre Familie angesetzt sind.
Eine nur allzu “menschliche” Familie, in der jeder einmal Fehler macht und die trotzdem niemand auseinander zu bringen scheint. Vaughan (“Paper Girls”, “We Stand On Guard”) und Staples haben schon lange vor diesem siebten Band geschafft, einem sämtliche Charaktere extrem ans Herz wachsen zu lassen. Nicht nur die süßen Gesellen wie Kurti oder Ghüs (“Ghüs ist in seinem Leben vieles gewesen… aber süß gehört nicht dazu.”; siehe Band 6). Selbst mit dem eigentlich abscheulichen Robot oder den Verfolgern fühlt man mittlerweile zum Teil mit. Vieles ist hier nicht einfach schwarz oder weiß.
Dafür vulgär, anstößig, brutal. Und genauso herzergreifend, humorvoll und noch so vieles mehr. “Saga” bleibt auch nach diesem siebten Band (Ausgaben #37 bis #42) eine der heißesten Serien der Galaxie.
Eine Leseprobe mit ein paar Seiten findet ihr auf der Verlagsseite zum Buch bei Cross Cult.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…