Stieg Larsson – Millennium: Verblendung, Teil 2
Denise Mina schließt mit diesem zweiten Buch ihrer Comic-Adaption den ersten Teil – “Verblendung” – von Stieg Larssons berühmter Millennium-Trilogie ab. Unser Review zum ersten Band könnt ihr hier nachlesen.
Die Story wird ungefähr dort wieder aufgenommen, wo sich Mikael Blomkvist, der Enthüllungs-Journalist und Lisbeth Salander, die intelligente aber verstörte Hackerin, die ihn für einen Auftraggeber ausspioniert hat, kennenlernen. Aus unterschiedlichen Motiven wollen beide den Jahrzehnte zurückliegenden Mord von Harriet Vanger aufklären. Er, weil er von Harriets Onkel Henrik damit beauftragt wurde. Sie dagegen hat ganz persönlich Gründe, die auf ihrer eigenen, schweren Vergangenheit beruhen.
Sie schließen sich also zusammen und finden schon bald eine heiße Spur zu einer ganzen Reihe von Morden und Vergewaltigungen an Frauen. Das bringt die beiden zwar der Aufklärung einen Schritt näher, andererseits begeben sie sich so aber auch selbst in höchste Gefahr…
Auch diesmal möchte ich von der Geschichte gar nicht so viel verraten. Den meisten dürfte die Handlung zwar ohnehin bekannt sein, allen anderen aber soll die Spannung nicht verdorben werden.
Im Vergleich zum ersten Buch erscheint mir das zweite ungleich schwerer zu lesen bzw. zu verstehen zu sein. Die vielen, aus dem Original vorgegebenen Namen und verwandtschaftlichen und sonstigen Verhältnisse tragen ihren Teil dazu bei. Außerdem ist so manches Detail, das man ohne Vorkenntnisse vielleicht zu schnell übersieht, von entscheidender Bedeutung. Wer den Roman kennt oder den Film gesehen hat, ist hier also klar im Vorteil.
Die Zeichnungen sind, wie man es schon in der ersten Hälfte gesehen hat, nicht selten düster und hart und, wo es die Romanvorlage vorgibt, auch ziemlich brutal.
Besonders aufgefallen ist mir beim Durchlesen diesmal, dass die Zeichnungen aus zwei verschiedenen Federn stammen. Das war zwar schon im ersten Band der Fall, fiel dort aber vergleichsweise kaum ins Auge. Diesmal dagegen schafft man es wohl kaum, das Buch zu lesen, ohne dabei immer wieder Wechsel von einem Zeichner zum anderen, und somit vom einen Stil zum anderen, zu bemerken – mit einem Mal sehen die Charaktere stark verändert aus.
Bis hierher liest sich dieser Text vielleicht etwas arg kritisch. Dabei bin ich nach wie vor begeistert von dieser Comic-Version, weil er trotz allem einfach funktioniert. Auch der zweite Teil von “Verblendung” schafft es, die spannende und teils verstörende, beklemmende Atmosphäre der Reihe in Bilder und Sprechblasen zu packen.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…