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Stranger Things: Zombie Boys

Die Serie ist eines der besten Argumente für ein Netflix-Abo und folglich einer der größten Erfolge des Streaming-Dienstes: “Stranger Things” startete 2016 weltweit mit der grandiosen ersten Staffel voller Mystery, 80er-Nostalgie und Referenzen auf wichtige Horror- und Teenie-Abenteuerfilme jenes Jahrzehnts. Ja, stimmt, so richtig Neues konnten die Staffeln 2 (2017) und 3 (2019) da nicht mehr bieten — wir haben sie trotzdem genüsslich verschlungen und freuen uns auch schon auf die wohl noch folgenden zwei Staffeln.

Um dann aber mal die Kurve zu den Büchern zu bekommen…: Ungefähr zeitgleich mit der dritten Staffel erschien der erste Comic in der deutschen Übersetzung bei Panini:
Stranger Things 1: Die andere Seite” erzählt parallel zur ersten Staffel der Netflix-Serie eine Story aus der beklemmenden Sicht von Will, der alleine in der düsteren Paralleldimension von Hawkins festsitzt. Seitdem sind weitere Comics in der offiziell lizenzierten Reihe erschienen: Ein Prequel (Band 2 namens “Sechs”) und eine Parallelgeschichte (Band 3: “Feuergeister”) drehen sich um weitere “Versuchskaninchen” wie Elfi. Ein zusätzliches Buch (“Der Rowdie”) kümmert sich um Nebencharaktere der Show.
Mit “Zombie Boys” ist nun ein weiterer, wie übrigens alle bisherigen Bücher, in sich abgeschlossener Band bei Panini erschienen, der auch für junge Leser geeignet sein soll. Wir haben ihn uns angesehen:

Deutsche Ausgabe: © Panini Verlags-GmbH

Die Geschichte ist zeitlich irgendwo zwischen Staffel 1 und Staffel 2 angesiedelt — nicht gerade die beste Zeit der eigentlich fest zusammengeschweißten Jungs-Clique. Alle zusammen haben sie Schwierigkeiten in der Schule, werden als Freaks verspottet und trauern Elfi, die uns ja wohl allen ans Herz gewachsen ist, nach. Darüber hinaus ist Will, der in der Demogorgon-Dimension gefangen war, immer noch dabei, sich diese belastenden Erlebnisse aus dem Kopf zu zeichnen. Der Nerven liegen also blank, und man zankt sich auch, hier und da.

Da kommt Joey gerade recht — ein filmbegeisterter Junge, der zu ihnen in den “AV-Club”, einer Schul-AG für Audiovisuelles, stößt. Mit jeder Menge Tatendrang und seiner Betamax-Kamera (coooool! — welches Highschool-Kind hatte so etwas schon in den Achtzigern?!) überzeugt er die anderen schnell zu einem Filmprojekt. Im Rahmen des AV-Clubs sollen Extra-Credits zur Aufbesserung ihrer schulischen Situation gesammelt werden. Und zwar mit einem Zombie-Streifen, dem Wills Zeichnungen als Vorlage dienen…

Deutsche Ausgabe: © Panini Verlags-GmbH

Grün angemalte Gesichter, Spaß mit Filmblut und Splatter-Effects durch Wassermelonen, die mit Baseball-Schlägern zerschmettert werden — Der Horrorfaktor ist hier tatsächlich nur angedeutet, so dass das Buch durchaus auch schon jüngeren Lesern in die Hand gedrückt werden kann. Der “realere” Grusel kommt da eher durch die Strichzeichnungen von Will, in denen u.a. der Demogorgon oder er selbst in einer misslichen Lage zu sehen ist.
Allerdings versteht man das Ganze sicher einiges besser, wenn man die Charaktere und auch die Handlung der TV-Serie schon kennt. Die, wiederum, ist in Deutschland hauptsächlich mit FSK 16 freigegeben worden. Die Zielgruppe für den Comic wurde deshalb wohl eher durch die USA-Brille guckend ermittelt, denn dort hat die gesamte Serie eine Freigabe ab 14 Jahren bekommen.

Deutsche Ausgabe: © Panini Verlags-GmbH

Die bekannten Köpfe — Mike, Will, Lucas und Dustin — erkennt man in den Zeichnungen von Valeria Favoccia relativ gut wieder. Die schicke Frisur von Will oder auch die markante Zahnlücke von Dustin sind da natürlich hilfreich. Ausnahme ist hierbei aber Wills Mutter (im Fernsehen gespielt von Winona Ryder) zu nennen, deren Gesicht, warum auch immer, so gar nicht getroffen wurde.

“Zombie Boys” ist Stranger Things-Spaß, der ganz vorsichtig an die Horror- und Mystery-Elemente der Serie heranführt, dabei aber auf dem für jüngeres Publikum gebotenen Abstand bleibt. Dieser Zielmarkt hatte hierzulande wohl aber bislang keinen Kontakt mit “Stranger Things”, und wie gut dieses Buch für sich alleine funktioniert, kann ich schwer sagen. Und aus Sicht eines Erwachsenen ist die Handlung dann doch etwas dünn.

Eine Leseprobe findet ihr auf der Verlagsseite zum Buch bei Panini.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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