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The Beatles: Yellow Submarine – Die Graphic Novel

1968, heuer vor mittlerweile 50 Jahren entstand unter der Regie des Kanadiers George Dunning der kultige Zeichentrickfilm “Yellow Submarine”, mit den Beatles in der Hauptrolle, einem irren Plot, der auf einigen Songs aus dem Repertoire des Liverpooler Quartetts basierte, und Zeichnungen des deutschen Art Directors Heinz Edelmann.
Nachdem man sich bei Panini vor vier Jahren schon um den „fünften Beatle“ Brian Epstein gekümmert hat (hier unser Review), ist nun zum Film-Jubiläum die Graphic Novel-Adaption des Filmes von Autor Bill Morrison (Bongo Comics) in einer deutschen Ausgabe bei den Stuttgartern erschienen: “The Beatles: Yellow Submarine – Die Graphic Novel”.

Deutsche Ausgabe: © Panini Verlags-GmbH

Die Handlung dürfte vielen ja bekannt sein: “Es war einmal… oder vielleicht auch zweimal…” Pepperland, ein buntes, friedliches Land voller fröhlicher, Harmonie und Musik liebender Leute, 80.000 Meilen unter dem Meer. Eines Tages wird diese heile Welt allerdings von den “Blaumiesen” (im Original: Blue Meanies) und deren Verbündeten (Clowns, “Wummser”, ein fliegender Handschuh und weitere) angegriffen, die von jenseits der blauen Berge am Horizont kommen und mit Musik so gar nichts anfangen können, ja sogar quasi allergisch dagegen sind. Die Bevölkerung wird mit Blitzen Stück für Stück versteinert und mit riesigen Äpfeln bombardiert, die Landschaft zum Grauen und Tristen verändert und die “Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band”, die legendärste Musik-Kapelle des Landes, in einer musikfesten Glaskugel gefangen und auf diese Weise “unschädlich” gemacht.
Kurz bevor auch er erstarrt, schickt der Oberbürgermeister einen seiner Bürger, den alten Seemann “Jungfred”, mit einem gelben Unterseeboot, mit dem einst ihre Ahnen nach Pepperland gekommen waren, nach Liverpool, um dort John, Paul, George und Ringo — kurz: die Beatles (die fast so berühmt sind wie die Sgt. Pepper’s Band) — um ihre überlebensnotwendige musikalische Unterstützung in Pepperland zu bitten. Natürlich sind die sofort dabei, das Abenteuer mit jeder Menge flotter Sprüche und Humor anzugehen. Doch um nach Pepperland zu kommen und sich dort schließlich den Blaumiesen entgegenzustellen, muss die Besatzung des Yellow Submarine zuerst einmal den gefährlichen Weg durch einige phantastische Meere (“Meer der Zeit”, “Meer der Monster” usw.) meistern…

Deutsche Ausgabe: © Panini Verlags-GmbH

All aboard for the trip of your life” — In den Medien wurde der Film aufgrund seiner fast LSD-Trip-artigen Ideen und Handlung als “psychedelisches Pop-Märchen” mit jeder Menge “absurdem Humor” und “Kalauern” bezeichnet, aber auch als “wunderbare Familien-Kost”. Dessen Nonsense-Komik funktioniert übrigens auch in der deutschen Übersetzung ganz gut — und eben auch im Buchformat (Übersetzung der Graphic Novel von Bernd Kronsbein).
Morrison, der, nebenbei bemerkt, seit Anfang 2018 den Posten des Chefredakteurs beim US-amerikanischen MAD-Magazin besetzt, hat das Artwork seiner knallbunten Graphic Novel eng an Edelmanns Original angelehnt. Daher wirkt das Buch tatsächlich genauso abgedreht wie seine Filmvorlage, nur eben etwas moderner und natürlich noch knalliger, was die Farben betrifft. Getuscht wurden die Zeichnungen (zumindest ein großer Teil der Seiten) von Andrew Pepoy (Superman, Batman, Spider-Man, uvm.) und Tone Rodriguez (Simpsons, Futurama, uvm.). Koloriert wurden die Seiten vom Creative Director bei Bongo, Nathan Kane.
Die ideenreichen Seiten-Gestaltungen und -Aufteilungen sorgen außerdem für eine rundum gelungene Umsetzung, die man sich vielleicht am besten mit der passenden musikalischen Untermalung durch den Film-Soundtrack — vom Titel-Lied “Yellow Submarine” über “All Together Now”, “Nowhere Man”, “With a Little Help From My Friends” und vielen mehr bis hin zu “All You Need Is Love” — vom Schallplattenspieler gönnt.
Auf jeden Fall eine lohnenswerte Lektüre (übrigens im Hardcover und etwas großformatiger als sonst die Panini-Bücher) — für Fans der Fab Four oder des Films sowieso, aber auch für alle anderen, sofern sie derart schräge Unterhaltung — “Ist eben alles Kopfsache” — mögen.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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