2007 begann mit dem Welthit „This Is The Life“ auf einen Schlag die Karriere von Amy Mcdonald.

„Ich hatte mein eigenes Ding gemacht, kleine Gigs und Open-Mic-Nights gespielt, und plötzlich hatte ich ein Nummer-eins-Album in all diesen Ländern.“

Dennoch hat sie nie die Erdung verloren und 2020 – in der Pandemie – ein sehr starkes Album geschrieben. Inzwischen hat sie 2025 ihr fünftes Studioalbum „Is This What You´ve Been Waiting For?“ veröffentlicht.

Acht Jahre ist es her, dass Amy Mcdonald beim ZMF war, und im ausverkauften Großen Zelt herrscht schon vor Konzertbeginn eine große Vorfreude und gute Stimmung: So wird zum Playback von „Sweet Caroline“ bereits kräftig mitgegrölt. Opener des Abends ist der kraftvolle Titelsong „Is This What You Have Been Waiting For?“ ihres aktuellen Albums.

Und direkt geht es weiter durch zwei weitere flotte Songs, u. a. „The Hudson“ von dem Album „The Human Demands“ aus 2020. Unterstützt wird Amy Mcdonald von ihrer fünfköpfigen Band, die einen sehr kompakten und dichten Sound kreiert – insgesamt kommt die Band mit den Live-Arrangements ganz schön rockig und kraftvoll daher, was den Songs gut steht.

Dann nimmt sich Amy Mcdonald zum ersten Mal Zeit, um ihr Publikum zu begrüßen. Weiter, zwei Songs später, kommt mit „Mr. Rock´n´Roll“ von ihrem Debütalbum einer ihrer großen Hits, und das Publikum ist dann auch schon völlig in Partylaune und klatscht begeistert mit.

So braucht es nur noch einen kleinen Schubs einer witzigen Ansage, und schon hat Amy das Publikum endgültig „im Sack“: Zu ihrem Song „Slow It Down“ macht sie das Publikum darauf aufmerksam, dass sie es bereits kurz vor dem Konzert singen gehört hat und dass es jetzt keine Ausrede mehr gibt und sie für den Song die Unterstützung des Publikums einfordert – welches natürlich bei diesem Mitgröhl-Song auch sofort parat steht und lautstark mitmacht.

Danach kommt ein etwas sensibler Block und Mcdonald performt „We Survive“ vom neuen Album in einer starken Akustikversion, alleine mit Gitarre – nicht ohne zuvor schmunzelnd darauf hinzuweisen, dass Singen und gleichzeitig Gitarrespielen ganz schön schwierig sei.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass sich Amy mit Fortdauer des Konzertes immer wohler fühlt und immer mehr Entertainmentqualitäten von sich gibt. Etwa als sie sagt, dass sie „shocked“ über das „Scheiße-Wetter“ in Freiburg sei und sie sich auf die Sonne in Schottland freut.

Amy Mcdonald präsentiert an diesem Abend insgesamt 15 Songs (ohne Zugaben), die sich sehr gleichmäßig aus ihren fünf Alben und all ihren Schaffensperioden verteilen.

Natürlich kommt als letzter Song das lang erwartete „This Is The Life“. Nach langem, starken Beifall kommt sie nochmal für drei Zugaben auf die Bühne: Hier überrascht Amy Mcdonald bei ihrer ersten Zugabe mit dem Bruce-Springsteen-Cover „Dancing in the Dark“, das sie auch schon 2008 performte – eine wirklich sehr starke Version, die unter die Haut geht und zeigt, welche genialen Qualitäten Amy Mcdonald als Singer-Songwriterin hat.

Und am Ende verspricht sie dann dem Freiburger Publikum, dass es diesmal sicher nicht nochmal acht Jahre dauern wird, bis man sie wieder live in Freiburg sehen kann.

Über den Autor des Beitrags

Tilo Fierravanti

Schlagzeuger mit zwei eigenen Bands, ist in vielen Musikrichtungen zuhause, vor allem aber in Sachen musikalischer Nachwuchsförderung im Raum Freiburg unterwegs und immer wieder auch in Jurys tätig (u.a. Play Live / Rampe).

Weitere Beiträge des Autors