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Niedeckens BAP
19.07.2016 ZMF, Freiburg

Nachdem Niedeckens BAP Anfang des Jahres das tolle, aber ungewohnt ruhige Album „Lebenslänglich“ veröffentlichte, wurden kritische Stimmen laut, die bezweifelten, ob Niedecken nach 40 Jahren BAP noch die Kraft oder die Lust hat, ordentlich zu rocken. Dass Wolfgang Niedecken und seine Band immer noch brennen und amtlich rocken, stellten sie im ausverkauften Zirkuszelt eindrücklich unter Beweis.

Beim über drei stündigen Programm, das unter dem Motto „die beliebtesten Lieder“ stand, präsentierte Wolfgang Niedecken einen Querschnitt durch die 40-jährige Bandgeschichte. Am Ende des schweißtreibenden Konzerts, das mit dem „letzten Leeed“ aus dem Jahr 1977 beendet wurde, waren auf der Bühne und im Publikum glückliche Gesichter zu sehen.
Vorangegangen waren 28 Songs aus den verschiedenen Schaffenszeiten der Band. So wurden Klassiker der 80er Jahre wie „Verdamp lang her“, „Kristallnaach“, „Do kanns zaubre“ oder das zum Mitsingen einladende „Jraaduss“ ebenso berücksichtigt, wie Lieder aus den 90er und 2000er Jahren. Lieder wie „Nix wie bessher“, „Amerika“, „Paar Daach fröher“ oder das mittlerweile zum Live-Kracher gewordene „Diego Paz wohr nüngzehn“ aus dem Jahr 2008 fügten sich genauso stimmig in die Setlist ein, wie die neuen Lieder des aktuellen, sehr gelungenen Albums „Lebenslänglich“.

Erzählt Niedecken zu Anfang des Konzerts recht ausführlich Hintergründe oder Anekdoten zu den einzelnen Songs, stehen im Laufe des Abends mehr und mehr die Lieder für sich im Vordergrund. Dabei drücken vor allem der Gitarrist Ullrich Rode und der Schlagzeuger Sönke Reich den Songs ihren druckvollen Stempel auf.
Wolfgang Niedecken gibt allen seinen Musikern Raum zur Entfaltung, was das Publikum dankt es mit Applaus für besondere solistische Einlagen. Dass das GitarrenIntro von „Jupp“ nach vielen Jahren wieder zu hören war, sorgte ebenso für Begeisterung im Zelt wie ein Schlagzeugsolo von Sönke Reich. Die perfekt eingespielte Band schafft es, einen Spannungsbogen durch den langen Abend zu ziehen, ohne dass Längen im Konzert entstehen. Wie bereits bei den letzten Auftritten der Band beim ZMF, war auch dieser Auftritt von BAP ein Highlight des diesjährigen ZMFs.

 

Fotos: Adrian Sailer

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